Kapitel 22

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Seitdem ich ihm gestanden hatte, dass ich ihn wirklich liebte, schien alles wieder normal zu sein. Naja fast. Harry ging zwar wieder raus und redete mit mir. Er spielte sogar auch mal mit Lydia und schien zu versuchen mit Emilys Tod klar zu kommen. Er meisterte alles inzwischen schon ziemlich gut, da er ab und zu wirklich lachte oder lächelte. Doch irgendwie war seitdem zwischen uns ebenfalls so eine komische Spannung. Um kurz zu fassen: Ich liebte ihn und er liebte mich. Wir beide wussten das, doch mehr war da auch nicht. Wir wussten es einfach und es blieb in unserem Kopf. Wir erwähnten es nicht erneut oder hatten irgendetwas romantisches zusammen gemacht. Ich war ein bisschen ratlos. Ich wollte es nämlich so sehr. Ihn umarmen. Ihn in meinem Armen halten oder ihn sogar küssen. 

Jedenfalls war heute der 22. September 2015. Es war Lydias Geburtstag und sie war nun 1 Jahr alt. Wir hatten ihr bereits ihre Geschenke überreicht und sie schien so glücklich. Sie strahlte und lachte immer und immer wieder laut. Aber wir wussten, dass sie nicht ahnte, dass sie Geburtstag hatte. Dennoch war es die Hauptsache, dass es ihr gut ging. 

Wir hatten gerade gegessen. Naja eher hatten Lydia und Harry gegessen, ich hatte gewartet, bis sie fertig waren, damit ich den Rest essen konnte. Ich wollte immer sicher gehen, dass die beiden immer satt waren. Harry fragte mich, wieso ich immer als letztes aß. Ich erklärte ihm, dass er und Lydia mal nun vorgingen. Harry hatte mich daraufhin nur böse und empört angeguckt, doch ich ignorierte dies.

Ich sah dann Harry, wie er dabei war, das Geschirr wegzuräumen. Ich lief zu ihm und nahm den Stapel voller Teller entgegen, wobei ich sagte: "Harry, lass mich das doch machen. Ich mache das doch immer." Ich lächelte ihm entgegen und er schaute mich etwas enttäuscht an, doch er nickte und lief auf Lydia zu. 

Ich wusch in der Zeit das Geschirr und machte den Küchentisch sauber. Als ich damit endlich fertig war, wandte ich mich zu Harry und Lydia. 

Er spielte gerade mit ihr und sie war wieder am kichern. Zwischendurch brabbelte sie auch etwas von "Dada" oder "Papa". Ich musste grinsen. Es war irgendwie total schön hier. Ich sorgte hier für die Ordnung. Harry ging es mittlerweile schon viel besser. Lydia schien die ganze Zeit über nur glücklich zu sein. Wir waren wie eine kleine Familie. 

Plötzlich sah ich, wie Harry sie nun aufhob und mit ihr zu Lydias "Wickeltisch" ging. Auch wenn das nur ein hoher Tisch in ihrem Zimmer war, war es für uns ein Wickeltisch. Schnell lief ich ihm hinterher und versuchte Harry Lydia abzunehmen. Er sah mich verwirrt an und fragte: "Was machst du denn da?" - "Nein, nein, nein. Gib mir Lydia her. Ich mache das. Ich mache das schon." Ich nahm mir Lydia entgegen und legte sie vorsichtig auf dem Tisch. Harry sah mich etwas wütend an und meinte: "Aber sie ist meine Tochter. Kann ich nicht auch mal mich um sie kümmern? Wieso darf ich das nie tun?!" Ich antwortete simpel: "Du musst das nicht tun. Ruh dich aus oder mache sonst etwas. Ich sorg mich schon um alles." Nun schnaubte Harry ziemlich genervt und wütend und stampfte davon. 

Seufzend kümmerte ich mich um Lydia. Ich entfernte ihre Windel. Säuberte den Bereich, der gesäubert werden musste und puderte kurz, bevor ich ihr eine neue Windel umwickelte. 

Als ich mit Lydia fertig war, platzierte ich sie wieder im Wohnzimmer auf dem Boden und ließ sie weiter spielen. Dann suchte ich nach Harry, da ich fragen wollte, was doch los sei. Ich suchte überall und konnte ihn nicht finden, bis ich daraufhin raus in den Garten ging. Stehend fand ich ihn dort wieder. Am Himmel waren viele graue Wolken und es schien so, als würde es gleich anfangen zu regnen.

So bald er mich sah, schaute er wütend weg. Ich seufzte wieder einmal und fragte etwas irritiert: "Was ist denn los? Hab ich was falsch gemacht?" Harry drehte sich dann um und sah mich mit zusammen gezogenem Augenbrauen an: "Ich weiß ja, dass du es nur gut meinst und uns nur helfen willst, aber du solltest auch mal an dich selbst denken und nicht immer an die anderen!" Nun wurde ich auch wütend. Ich verschränkte mir meine Arme vor der Brust und antwortete: "Ach ja? Und was ist mit dir?" 

Lost Like You 2 ║Larry Stylinson AU║ ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt