Nach einer Stunde hörte ihr Herz auf zu schlagen. Sie war ziemlich schwach und konnte Augen kaum mehr aufhalten. Ihr Herzschlag wurde immer langsamer und um 16:34 Uhr kündigten die Ärzte ihr Tod an. Harry hielt sich die ganze Zeit ziemlich tapfer, doch als er selbst zugeben musste, dass sie nun fort war, begann er zu weinen. Harry weinte und hörte nicht auf. Jede dritte Sekunde versuchte er die Tränen wegzuwischen. Er schluchzte immer und immer wieder. Die Ärzte empfahlen uns zu gehen, doch er ließ sie nicht los. Er klammerte sich an sie und ich fühlte mich hilflos. Emily war tot und Ich hatte Harry noch nie so am Ende gesehen. Noch nie sah ich, dass Harry sich so sehr schlecht fühlte. Es war fast unmöglich ihn dabei zu zu sehen.Irgendwann musste ich Harry mit voller Kraft raus aus dem Krankenhaus schleppen. Die ganze Zeit versteckte er sein Gesicht. Die Hände verdeckten sein Gesicht, sodass ich nicht sehen konnte, dass er weinte. Aber ich konnte es hören und ich wusste es. Sein ganzer Körper zuckte und er gab klagende Schluchz-Geräusche von sich. Ich hatte eigentlich auch weinen wollen, aber ich durfte nicht. Ich musste mich um Harry kümmern. Er hatte Emily verloren. Lydia hatte ihre Mutter verloren. Lydia. Ich musste mich ebenfalls um Lydia kümmern. Sie war so klein und wusste nichts. Sie war so ahnungslos und frei.
Ich sah von Fahrersitz aus, kurz zu Harry, der im Beifahrersitz saß, und schüttelte traurig meinen Kopf. Die Liebe, die nicht zu den Mann gegeben wurde, der es am meisten brauchte. Ich liebte ihn, ja. Aber selbst wenn er es wüsste, er brauchte jetzt einfach Ruhe.
Ich dachte die ganze Fahrt über an die Worte von Emily nach. Harry empfand wohl noch immer etwas für mich. Er hatte nur Angst und war unsicher. Er hatte Angst, wieder verletzt zu werden. Und wenn ich dann an den Harry dachte, der neben mir im Beifahrersitz saß, zusammengekauert und am wimmern und schluchzen, dann fühlte ich mich so schlecht. So schlecht.
Er war kaputt, fast am Ende. Er brauchte Hilfe, er würde es nicht alleine schaffen. Konnte Harry nicht einmal glücklich sein? Frustrierend schnaubte ich und brachte ihn in die Wohnung von ihm und Emily.
Harry legte sich sofort ins Bett und weinte ins Kissen. Ich versuchte ihn zu trösten, doch er wies mich sanft ab. Ich lief daraufhin ins Zimmer von Lydia. Ich entdeckte sie schlafend in ihrem Bettchen. Ich lächelte leicht und deckte sie mit der Decke noch mal besser zu. Daraufhin lief ich in die Küche und setzte mich auf einen der Stühlen hin. Ich seufzte und schaute aus dem Fenster. Es hatte angefangen zu regnen und zu gewittern. Das Wetter passte leider zu perfekt. Wieder dachte ich an die Worte von Emily nach. Dann holte ich aus meiner Hosentasche einen Zettel heraus. Emily hatte mir den noch gegeben. Sie meinte, dort würde stehen, wen ich noch benachrichtigen sollte, dass Emily nun nicht mehr unter uns war. Mir war klar, dass ihre Familie so oder so schon benachrichtigt werden würde, aber ich würde für sie noch einige andere Personen benachrichtigen. Ebenfalls sollte auf dem Zettel stehen, wo sie gerne beerdigt werden würde.
Es war nicht leicht, diese Leute anzurufen und diese schreckliche Nachricht zu überbringen. Es kamen unterschiedliche Reaktionen. Auf der Liste waren ebenfalls Dylan und Niall. Ich wusste nicht wieso. Ich wollte mich eigentlich weigern, Niall anzurufen, doch ich tat es trotzdem. Niall war geschockt. Sehr geschockt. Er fragte mich sofort, ob er hier her fliegen solle oder nicht. Ich verneinte. Niall war eigentlich ziemlich sprachlos. Er meinte danach nur, dass er es sehr bedauerte und dass er in Ruhe darüber nachdenken würde. Ich verabschiedete mich, doch er sagte nichts mehr und legte auf.
Dylan allerdings nahm es nicht so schlimm auf. Ja, er war etwas betroffen und traurig darüber, doch dann redeten wir ein bisschen und er gab mir letztendlich Tipps, wie ich mich gut um Harry kümmern konnte. Ich bedankte mich herzlich und gegen 22 Uhr war ich fertig und wieder ganz allein. Da wieder alles still war, hörte ich wieder das Schluchzen von Harry. Er war noch immer wach und weinte. Ich biss mir traurig auf die Unterlippe und lief wieder in den Zimmer von Harry. Ich wollte nach ihm schauen.
Als ich den Zimmer betrat, sah ich Harry noch an der gleichen Stelle liegen und noch immer am Zucken. Langsam lief ich auf ihn zu und strich ihm über dem linken Arm. Harry wurde für eine kurze Zeit ruhig und ich flüsterte: "Schlaf und ruhe dich aus. Wenn du irgendetwas brauchst, ich bin sofort da. Ich bin bei dir."
Doch nach zwei Minuten weinte er wieder und etwas verzweifelt stand ich auf. Ich lief zum Wohnzimmer und legte mich auf die Couch. Ich deckte mich zu und starrte die Decke oben an. In meinem Kopf schwirrten zu viele Gedanken herum und ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte, also sagte ich nichts.
Man konnte Harry vom Wohnzimmer aus noch hören. Aber nach ungefähr 2 Stunden, hörte ich nichts mehr und war froh, dass Harry überhaupt schlafen konnte. Kurz danach ließ ich die erste Träne fallen, doch schlief irgendwann ein.
Ich wurde von einem Schrei aufgeweckt. Sofort schreckte ich mich auf und war in Sekundenschnelle bei Harry. Er saß auf dem Bett. Hochgeschreckt und versteckte sein Gesicht. Er weinte und schluchzte wieder. Er hatte anscheinend einen Alptraum und als er aufwachte, bemerkte er, dass die Realität auch nicht so schön war. Ich setzte mich vorsichtig neben ihm auf dem Bett hin und nahm ihn in die Arme. Er ließ es zu und suchte bei mir Halt.
Und da ich nach einer halben Stunde etwas anderes tun wollte, sang ich dann einfach meinen Song an Harry:
Your smile,
it faded away a long time ago.
How can someone like you
once so happy not smile anymore?
Once I walked
past to your room and saw you crying.Ich hörte auf, da Harry sich etwas regte. Er sah mich mit erröteten Augen an und fragte mich verwirrt und schluchzend: "Was für ein Song ist denn das?" Ich lächelte bemitleidend und antwortete ehrlich: "Mein Song an dich, den ich geschrieben habe für die Tour." Harry sagte nichts und versteckte sein Gesicht wieder in meiner Brust. Der Song bedeutete mir sehr viel und jedes einzelne Wort meinte ich ernst. Ich sang also und Harry schluchzte nicht mehr so laut. Man merkte ihn an, dass er zuhörte. Dass er lauschte und versuchte rauszufinden, was ich mit dem Song meinte.
Ich sang den letzten Satz vom Song, "…and I'll try to make you happy again", und löste mich dann vorsichtig von Harry. Wie erwartet, tat und sagte er nichts und legte sich wieder hin.
Alleine lief ich in die Küche und machte Lydia etwas zum Essen. Es war gegen 10:30 Uhr und ich wusste nicht, was ich den ganzen Tag noch machen würde. Ich räumte einfach etwas auf. Ich kümmerte mich um Lydia, die die meiste Zeit im Wohnzimmer auf dem Boden saß und mit Duplo-Steine spielte. Zum Glück hatte ich bisschen Erfahrung mit Kindern, da ich viele Geschwister hatte, die auch mal klein waren. Ich hatte mich stets um sie gekümmert. Irgendwann am Nachmittag war ich einkaufen und hatte Lebensmittel und Windeln für Lydia besorgt.
Erst am späten Abend kam Harry raus und holte sich etwas zum Essen. Er wollte wieder in seinem Zimmer, doch ich hielt ihn auf: "Harry! …Bleib doch bitte hier." Harry hielt inne, aber dennoch setzte er sich zum Küchentisch hin und aß eine halbe Scheibe Brot. Dylan sagte, ich sollte oft bei ihm sein. Ich wusste, ich musste mich auch um Lydia kümmern, aber ich hatte eine Idee. Emily sagte, dass Lydia Harry ein wenig glücklich machte. Ich würde mit Lydia zu Harry ans Bett gehen und versuchen mit ihm zu reden.
Ich sagte ihm das nicht, sondern folgte ihm einfach mit Lydia, als er wieder in seinem Zimmer ging. Harry reagierte nicht darauf, sondern sah mir zu, wie ich versuchte Lydia zum Lachen zu bringen. Als Lydia dann in lautes Gekicher ausbrach, da ich sie kitzelte, sah ich zu Harry. Sein linker Mundwinkel war etwas nach oben gezogen. Es funktionierte. Dann sah Lydia zu Harry und krabbelte auf ihn zu. Harry nahm sie herzlich in die Arme und küsste ihr auf dem Kopf. Der Anblick erwärmte mir das Herz. Ein ganz kleines bisschen musste ich lächeln. Plötzlich murmelte Harry: "All das und ich bin immer noch hier. All das und ich bin immer noch genau hier. Lebendig und weiß nicht mehr was ich tun soll. Bitte versprich mir, dass du auch wirklich hier bleibst, ja?"
Nun wurde ich wieder traurig, aber ich nickte.-----------------------------------------------------------------------------------
Also, dies ist leider nicht so lang und die nächsten werden auch nur in dieser Länge ungefähr sein, aber wenn ihr immer so weiter süß kommentiert und votet, kann ich die anderen Kapitel alle schneller hochladen.
Denn die sind alle schon fertig und es sind nur noch 4 Kapiteln und das Epilog. Es naht dem Ende zu und es wird noch ganz traurig, aber auch mega mega schön :D Und die Prüfungen habe ich auch schon hinter mir xD
Für die, die es wissen wollen: Es war ganz okay, ich denke, ich kann stolz drauf sein, was ich geschafft hab :D Na dann, nochmal vielen vielen Dank an all die süßen Lesern :* <3
Eure Moni
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Lost Like You 2 ║Larry Stylinson AU║ ✔
Fanfiction❝Es tut uns wirklich Leid.❞ sagte er. Meine Augen füllte sich erneut mit Tränen. Nein. Das konnte nicht wahr sein. Meine Lunge zog sich zusammen. Ich konnte nicht atmen. Ich fasste mir ans Herz und zitterte: ❝D-das kann nicht sein.❞ Ich fiel auf de...