Kapitel 5.

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"Und dann..." Ich wischte mir meine imaginäre Träne aus dem Augenwinkel und schluchzte gespielt auf.

Jo die mir gegenüber auf ihrem Bett saß, nickte Verständnisvoll mit dem Kopf, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen.

Ich holte nochmal tief Luft und erzählte den Rest "Und dann hat er mich stehen lassen!" Gespielt entrüstet streckte ich meine Arme in die Luft und ließ sie dann wieder fallen.

Sie nickte auch so als wäre sie tief getroffen, doch im inneren wusste ich das sie irgendwelche schmutzigen nicht ganz Jugend freien Fantasien zwischen ihr und Alec im Kopf hatte.

Ihr waren vorhin fast die Augen rausgefallen, als ich damit angefangen habe ihr alles zu berichten.

Denn ja, ich würde zu dem Treffpunkt gehen, aber 10 Minuten zu spät, damit er sich ärgert und die ganzen Sachen muss ich erstmal meiner besten Freundin erzählen. Aber ich hatte eigentlich gedacht das sie auch so was sagt wie "Diese Arschgeige!" Oder "Ich werde ihn fertig machen!" Aber nein, sie fängt bei seinem bloßen Namen an zu sabbern.

"Aber schön ist er, egal was du sagst!" Ich schüttelte meinen Kopf und sagte zu ihr "Weißt du, mein Arsch ist ja auch ganz schön und produziert trotzdem nur scheiße." Sie stoppte ihre Alec-Dirty-Gedanken und schaute mich schockiert an, wahrscheinlich weil ich gerade ihren Adonis beleidigt hatte.

Sie griff nach einem Kissen das neben ihr lag und warf mich damit ab. Ich fing ihr Kissen ab, schaute auf die Uhr und stand dann auf. "Ich muss dann mal, irgendjemand muss Alec ja beweisen das er eine unnötige Information ist." Ich zwinkerte ihr nochmal zu und verließ dann ihr Zimmer. Ich bin bei ihr so oft, das es irgendwie zu meinem Ersatz zu Hause geworden ist. Ich habe sogar einen Schlüssel für ihre Haustür.

Als ich vor der Tür stand, guckte ich nochmal auf die Uhr und entschied mich normal zu gehen, okay egal was wäre ich würde immer normal gehen, als ob ich mich für den Abhetze.

Meine Kopfhörer, die ich immer dabei habe, schloss ich an mein Handy an, steckte sie mir ins Ohr und schon beschallte mich die Stimme von Patrick Stump. Wie immer zauberte die Musik mir ein lächeln ins Gesicht und so ging ich doch einigermaßen gut gelaunt zu der Bibliothek.

Um 15:05 kam ich dann am verabredeten Platz an und sah schon Alec auf dem Sessel vom letzten mal. Ich war schon ziemlich neugierig was er denn jetzt machen wollte.

Als er mich sah sagte er nur kurz "5 Minuten." Ich setzte mich auf den anderen Stuhl und antwortete "Ja das denke ich mir auch immer wenn ich dich sehe. Warum sind deine Eltern nicht die 5 Minuten spazieren gegangen?" Er runzelte kurz die Stirn als müsse er überlegen was ich damit gemeint hatte und dann schüttelte er den Kopf.

Tja, ich würde sagen ich habe grad deine ganze Existenz beleidigt, du Kartoffel.

Ohne weiter auf meinen Kommentar einzugehen, stand er auf und sagte "Komm, wir sind ja nicht zum Lernen hier." Ich tat es ihm gleich und stand dann vor ihm "Obwohl du das doch lieber machen solltest um weiter zu kommen."

Boar, ich habe ja grad einen richtigen Lauf an Beleidigungen.

Ich lächelte ihn nochmal süß an und trat dann einen Schritt zurück, um so viel Platz wie möglich zwischen uns zu bringen. Nicht das er auf einmal wütend wird und mich dann beim schreien anspuckt.

Die Kopfhörer die aus meinem Ausschnitt baumelten, spielten sogar immer noch Musik, weswegen ich mir einen ins Ohr steckte. House of Memories, von Panic! Ath the Diso, also ich muss mal wieder meinen eigenen Musik Geschmack loben.

Doch als ich wieder zu Alec schaute, der mich komisch musterte, machte ich die Musik doch aus.

Obwohl gerade meine Lieblingsstelle im Lied kam.

Er schenkte mir nochmal einen kurzen Blick, drehte sich dann um und ging vor.

Noch nie was von Ladies First gehört, du Saftsack?

Schnell folgte ich ihm als ich sah wie weit er schon gegangen war.

Sein Normales Schritttempo ist ja schon Sport.

Vor seinem Motorrad blieb er stehen.

Einer Yamaha R6. Du hast einen guten Geschmack, Alec.

Er hatte sogar zwei Helme dabei.

Den einen setzte er auf, den anderen gab er mir ohne eine Ton in die Hand.

Langsam setzte ich mir den Helm auf, schaffte es aber nicht ihn zu zumachen.

Ich war noch nie auf einem Motorrad gefahren, obwohl ich mir selber wenn ich 18 bin eins kaufen möchte.

Alec blickte mich belustigt an, kam dann einen Schritt auf mich zu und beugte sich nach unten um mir den Helm zu zumachen.

Sein warmer Atem traf kurz auf meine Halsbeuge und dann ertönte schon ein 'Klick' und der Helm war zu.

Er klopfte mir noch einmal auf den Helm und schwang sich dann aufs Motorrad.

Ich murmelte noch ein "Hätte ich auch geschafft." und stieg hinter ihn drauf.

Meine Arme Schlangen sich wie von selbst um seinen Bauch und er lachte laut "Ja sicher." Anscheinend hatte er mich gehört.

Dann startete er den Motor und fuhr los.

Zum Glück verrücktWo Geschichten leben. Entdecke jetzt