Kapitel 18.

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Frustriert guckte ich auf die Wand mir Gegenüber.

Sie war weiß.

Man, bin ich heute wieder poetisch drauf.

Da kam wieder ein Geräusch von der anderen Seite und am liebsten wäre ich schreiend aus dem Haus gelaufen.

Genervt warf ich den Stift gegen die Wand, was natürlich passieren musste war, das der Stift ein Füller war und nun ein fetter blauer Tinten Fleck an der Wand prangte.

Jetzt ist sie nicht mehr weiß.

Schnell kramte ich in der Schublade wo Stifte lagen, hatte zum Glück noch einen Tintenkiller und fing dann mühselig an, den blauen Fleck zu entfernen.

Da kam schon wieder so ein Geräusch, was eigentlich ein Stöhnen war, da ich nun näher an der Wand war, bekam ich nun auch das quietschen vom Bett mit und damit war es um mich geschehen.

Der Tintenkiller landete auf dem Schreibtisch, ruckartig stand ich auf, so das der Stuhl auf dem Boden landete.

Die Aufgaben Blätter die ich bis gerade bearbeitet hatte, flogen durcheinander und wie eine Furie stürmte ich aus meinem Zimmer, rein in das Zimmer von meinem Bruder.

Was mich dort erwartet wusste ich ja, aber trotzdem war das was ich sah, Grund genug einmal auf dem Boden zu kotzen.

Denn in dem Bett gegenüber der Tür war mein Bruder und ein mir unbekanntes Mädchen, die sich gerade miteinander vergnügten und das nicht gerade leise mit angemerkt.

"Könnt ihr nicht mal leise stöhnen? Alter, ich will etwas für die Schule machen."

Beide fuhren auseinander, anscheinend hatten die mich bis gerade gar nicht wahrgenommen.

Das Mädchen bedeckte alle ihre Intimen Körperstellen und quietschte erschrocken auf als sie mich sah, weswegen ich nur genervt die Augen verdrehte.

Tim starrte mich empört an "Geh raus Lucy."

"Geh raus, ist die schlechteste Argumentation die ich jemals gehört habe. Ist doch klar, das ich hier bleibe."

"Was willst du machen." Ich nickte zu meinem Bruder, als Antwort, was eigentlich keine Antwort war und hängte noch ein "Zu erst, deine Bekanntschaft rauswerfen."

Dann wandte ich den Blick zu dem Mädchen welches mich verstört anguckte und schnauzte sie an "Los, Verpiss dich, ihr hattet genug Spaß, ich kann dir auch genau sagen wie lange," kurz guckte ich auf meine Armbanduhr. " seit 15 Minuten stöhnt ihr wie verrückt, also zieh deine Klamotten an und mach das du wegkommst."

Sie schaute mich verdutzt an, machte aber keine Anstalten sich zu bewegen "Jetzt zieh dich doch an, ich will dich nicht nackt vor die Tür setzten. Mein Bruder hat dich eh schon nackt gesehen und ich will dich nicht sehen, also werde ich auch nicht gucken. Also Hop, hop, Schätzchen, der türsteherjob macht sich nicht von alleine."

Sie nickte total verstört, holte schnell ihre auf dem Boden verteilten Sachen und zog die sich an, dann holte sie ihr Handy raus und wollte wahrscheinlich die Nummern mit meinem Bruder tauschen.

Doch da das viel zu lange gedauert hätte und ich nicht den ganzen Tag Zeit habe, greife ich nach ihren Handy, stecke es in ihren Ausschnitt und ziehe sie aus dem Zimmer, sie bringt gerade ein "Aber." Raus als ich sie schon wieder unterbreche. "Seien wir ehrlich, wenn ihr bis jetzt noch keine Nummern getauscht habt, dann hätte dich mein Bruder eh nicht wieder kontaktiert. Tut mir leid, aber mein Bruder weiß wahrscheinlich noch nicht mal deinen Namen, also mach dir keine Hoffnungen." Schon standen wir draußen.

Sie guckte mich total verdutzt an, was ich ziemlich lustig fand, aber trotzdem verzog ich meine ernste Miene nicht. Kurz tätschelte ich ihre Wange, schob sie ein Stück von mir Weg und schon habe ich die Tür zugeknallt.

Früher hatte ich Mitleid, aber jetzt ist es mir total egal geworden.

Mein Bruder kam nur in Boxershorts runter, in den Flur "Eine viertel Stunde? Sonst greifst du doch erst nach einer halben ein." Ich verdrehte die Augen "Wir haben Drei Uhr mittags, zu dieser Zeit lerne ich und da kommt euer Rumgestöhne echt scheiße." Ich ging ein paar Schritte näher zu ihm "Wenn du das nächste mal, jemanden mittags anschleppst, dann bist du ein blaues Auge reicher und die Sachen von dem Mädchen landen im Pool, okay?" Ich tippte auf seine Brust.

Um meinen Worten Nachdruck zu verleihen hängte ich noch was dran "Sei froh das Mum und Dad dich nicht gehört oder gesehen haben." Dann legte ich einen ziemlichen Guten Bitch Move hin und ging an ihm vorbei.

Oben in meinem Zimmer wollte ich mich gerade wieder an die Aufgaben setzten als es klingelte.

Schon wieder atmete ich frustriert auf.

Warum kann ich nicht in Ruhe lernen?

Ich wartete das Tim die Tür aufmachte, doch der faule Gockel hatte anscheinend was anderes vor und so ging ich mit einem sturmklingeln begleitet nach unten.

Die Tür reiße ich auf, mit der Annahme dem Mädchen nochmal meine Meinung zu sagen, doch davor stehen Mason und Jo die gleichzeitig "Wir kommen in Frieden," sagen. Dabei machen sie dieses Star Trek Zeichen, wobei eine Lücke zwischen Ring und Mittelfinger ist, da Mittel und Zeigefinger, vom Ringfinger und dem kleinen Finger gestreckt werden.

Verdattert gucke ich die beiden an, ich wusste ja das sie kommen, aber mit so einer Begrüßung hatte ich nicht gerechnet.

Außerdem sagen die meist sie kommen um 3, trudeln dann aber erst gegen 4 Uhr rein.

Immer noch skeptisch gegenüber meinen Freunden trat ich zu Seite und gab ihnen so die Möglichkeit reinzugehen.

Auf einmal hörte ich was aus dem Wohnzimmer "Warte, die beiden wurden nicht reingebeten, mal gucken ob die trotzdem über die Türschwelle können."

Genervt drehte ich mich zu Dick und Doof, die an der Wohnzimmertür saßen und meine Freunde beobachteten.

Da haben wohl welche zu viel Fernsehen geguckt.

Mit einer kurzen Geste zeigte ich Mason und Jo, das sie schon nach oben gehen können und drehte mich dann zu den Zwillingen "Ihr wisst schon, das Mason und Jo, öfter hier sind und schon irgendwann mal reingebeten wurden. Außerdem solltet ihr wirklich weniger Vampire Diaries gucken." Stumm schüttelte ich meinen Kopf.

Niclas schüttelte seinen Kopf " Wir können grad nicht, Elena und Damon sind in dieser Bar, weil Elena herausgefunden hat, das sie so aussieht wie Kathrin." Lucas stimmte zu "Ja, Damon, soll sich bloß von Elena fernhalten, ich bin für Team Stefan."

Niclas guckte empört zu Lucas "Nein, Damon ist besser, Bad boys sind immer besser."

Damit entstand ein kleiner Streit zwischen den Beiden, darüber wer jetzt besser war.

Die Chance nutzte ich und zog mich kopfschüttelnd zurück.

Meine Familie ist eine einzige Freakshow.


Teil 1 der Lesenacht. Whoop, whoop.

Zum Glück verrücktWo Geschichten leben. Entdecke jetzt