KAPITEL 21

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, schwitzte ich. Der Schweiß sorgte dafür, dass Namjoon's Shirt an meinem Rücken klebte. Verwundert fragte ich mich, warum ich schwitzte, denn das Fenster war offen und es war definitiv nicht warm draußen. Da begriff ich, dass Namjoon mich als Kissen benutzte. Er hatte seine Beime um meine Hüfte geschlungen und seine Arme um meine Taille. Ich lag mit dem Gesicht zu ihm, und sah, wie er lächelte. Wie kann jemand im Schlaf nur so hübsch sein? Und wieder einmal wurde mir bewusst, dass ich mich glücklich schätzten konnte, dass jemand wie er sich mit mit abgab. Ich begriff es einfach nicht. Er könnte jede haben, die er wollte und trotzdem lag er mit mir hier in seinem Bett und klammerte sich an mich. Er war so talentiert und hübsch und klug und...Gott, wie ich ihn liebe. Ich war plötzlich verzweifelt, denn selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass er mich auch mag...er würde mich sofort fallen lassen, wenn er eine bessere gefunden hätte. Mir stiegen Tränen in die Augen und mein Hals wurde ganz eng. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Brust und schlang die Arme ganz fest um ihn drum, als wäre er mein Anker, der er in gewisser Weise auch ist. Während der Zeit als er im Koma lag habe ich oft darüber gedacht, es einfach zu beenden. Das Haus war weit weg von der Stadt, also würde mein Tod erst auffallen, wenn es schon zu spät wäre. Aber der Gedanke daran, ihn zu verlassen uns ihn noch trauriger zu machen, hielt mich davon ab. Ich hatte keine Ahnung, wie er reagieren würde, wenn er aufwachte und ich wäre tot, aber ich bin mir sicher, dass er nicht glücklich wäre. Immerhin hat er gesagt, er will mich vor allem beschützten. Ich dachte daran, dass es ihm vielleicht doch egal wäre und er das damals bloß gesagt hat, weil er Mitleid mit mir hatte. War ich ihm eine Last, ein Klotz am Bein? Jetzt konnte ich die Tränen nicht mehr zurück halten. Ich befreite mich aus seiner Umklammerung, so dass er nicht wach wurde. Ich wollte nicht, dass er mich weinen sah. Ich hatte gerade die Hand an der Klinke und klemmte meine Klamotten unter meinen Arm, als er nach mir rief.

"(y/n)? Wo gehst du hin?" fragte er mit einer rauen Morgenstimme. "I-ich geh in mein Z-zimmer." antwortete ich und versuchte zu verbergen, dass ich weinte, doch man hörte diesen weinerlichen Unterton gut raus. In wenigen Sekunden war er neben mir und fragte, was los sei. "N-nichts. Alles ist g-gut." Ich vermied es, ihn anzusehen, denn dann hätte er meine roten Augen gesehen. "Nichts ist gut. Wieso weinst du? Ich will nicht, dass du weinst!" sagte er sanft und nahm mich in den Arm.

*Sicht Namjoon*

Wieso weinte sie? Was ist bloß passiert? Ich holst sie in den Armen, während sie schluchzte und sich an mich klammerte. Ich legte meinen Kopf auf ihr Haar und streichelte ihren Rücken. "Was ist los?" fragte ich wieder. Sie schüttelte den Kopf, als Zeichen dafür, dass sie jetzt nicht reden wollte. Ich seufzte und zog sie enger zu mir. Mein Baby darf nicht weinen. Wenn sie traurig war fühlte ich mich komisch. So...bedrückt. Als wäre es meine Pflicht sie wieder glücklich zu machen. Ich liebte sie, aber ich hatte Angst. Angst, dass sie ging. Meine letzte Beziehung war ein Reinfall, dabei dachte ich, sie sei die eine. Und als ich ihr einen Antrag machen wollte, als ich mich fest an sie binden wollte, hat sie mich bloßgestellt und mir gesagt, dass sie doch nur Sex von mir wollte. Nichts hat mir so weh getan wie diese Abfuhr. Ich habe mich total abgeschottet und mich gehütet, Gefühle zu zeigen beziehungsweise überhaupt Gefühle zu entwickeln und dann kam sie damals die Treppe runter gesprungen und sah so süß aus. So schön. Und sie hat alles verändert. Es war so dumm von mir, sie zu küssen. Sowohl bei unserem ersten Treffen als auch gestern. Und dann auch noch die Aktion, als ich bei ihr im Bett geschlafen hab. Wenn sie sich jetzt in mich verliebte... Sie hat etwas besseres verdient, als mich. Sie hatte jemanden verdient, der sie zu hundert Prozent lieben konnte, aber das war mir nicht möglich. Ich war zerstört. Verkorkst. Ungeliebt. Ich wollte sie wirklich lieben. Aber was, wenn sie ging? Was, wenn sie genauso wie alle anderen Leute, die ich liebte, einfach ein Stück meines Herzens nahm und damit ging? Was, wenn sie mich einfach zurück ließ? Ich weiß, dass es noch dümmer war sie zu trösten, aber ich ertrug es einfach nicht, sie weinen zu sehen.

"Es tut mir so leid." murmelte ich - ganz leise, sodass sie es nicht hören konnte - in ihr Haar und vergrub mein Gesicht in ihrer Halsbeuge.

Save me? [Namjoon x Reader]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt