KAPITEL 32

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Nachdem wir die Vase, oder eher das, was davon übrig ist, weggeräumt haben, legt Namjoon sich auf Sofa und zieht mich zu sich. Ich kuschel mich an seine Brust und lausche seinem Herzschlag, während er meinen Nacken krault. Wohlig seufze ich. Plötzlich knurrt Namjoons Magen. Ich kichere. "Hunger?" frage ich ihn und schaue zu ihm auf. "Hmm." murmelt er. Ich rappel mich auf und gehe in die Küche, aber mir fällt ein, dass wir noch gar kein Essen hier haben. Das wollen wir morgen kaufen. "Joonie?" rufe ich quer durch die Wohnung. Ein paar Sekunden später steht er im Türrahmen und schaut much aufmerksam an. "Ja, Prinzessin?" Ich runzle die Stirn. "Prinzessin?" frage ich lächelnd. Namjoon wird rot. "N-naja, du bist...das, was ich in meinem Leben am meisten liebe und...was mir wichtig ist, behandele ich eben auch gut. Und da du...ich dachte, das passt irgendwie..." stammelte er und kratzt sich an der Nase. Ich kicherte. "Süß. Prinzessin find ich gut, Honey." Er grinst mich an. "Ach. Honey? So süß bin ich?" fragt er und schlingt die Arme um meine Taille. Ich lehne meine Stirn an seine Brust. "Noch viel süßer..." nuschle ich. Dann knurrt Namjoons Magen wieder. "Und hungrig anscheinend auch." füge ich kichernd hinzu. Er seufzt wohlig auf. "Aber das ist so gemütlich...." flüstert er und zieht mich noch enger an sich. "Dann bestell doch was. Ich mach einen Film an, hol ein paar Decken und wir machen es uns so richtig gemütlich." schlage ich vor und warte auf eine Antwort. Lange kommt nichts von ihm, aber irgendwann seufzt er ergeben und lässt die Arme sinken. "Fein. Dann los, kusch, kusch!" scheucht er mich ins Wohnzimmer. Ich höre ihn reden, während ich ins Schlafzimmer stiefle und aus dem Schrank zwei weiche Kuscheldecken hole, dann vom Bett noch ein paar Kissen und mein Ladekabel, weil meinem Handy bald der Saft ausgeht. Voll beladen laufe ich wieder ins Wohnzimmer und lasse alles fallen. Die Kissen schmeiße ich einfach so aufs Sofa, lege die Decken drüber und laufe zum Schrank, wo die Blu-rays drin sind. Ich weiß nicht, was Namjoon schauen will, aber ich schnappe mir einfach ein paar und lege sie auf den Tisch. Naja, die Horrorfilme sortiere ich vorher aus, weil ich echt ein Angsthase bin. Seufzend betrachte ich die Auswahl. Fünf Actionfilme, vier Liebesfilme, von denen einer echt viel zu schnulzig ist und zwei Comedy-Romanzen, die ich eigentlich echt schön finde. Den einen Liebesfilm sortiere ich aus, dann stecke ich schnell mein Handy an und im nächsten Moment ist Namjoon auch schon wieder da. "Hab Chinesisch bestellt." erklärt er und stellt sich neben mich. Kritisch betrachtet er die Liebesfilme. "Müssen wir die schauen?" fragt er mürrisch. Schnell schüttel ich den Kopf. "Ich will die auch nicht sehen. Die Komödie allerdings schon." erkläre ich meinen Standpunkt. Namjoon nimmt den Film in die Hand und überfliegt die Beschreibung. Als er fertig ist, lächelt er. "Klingt gut. Schieb rein." Dann macht er das Licht aus, hebt die Decken an und setzt sich aufs Sofa, während ich den Film anmache. Ich setze mich neben ihn, lege meine Beine auf seine und decke mich zu. Bevor der Film anfängt, küsst Namjoon mich und flüstert: "Liebe dich." Ich lächle ihn an und erwidere: "Ich liebe dich auch. Sehr doll." Wir schauen den Film an, aber nach den ersten fünfzehn Minuten klingelt es an der Tür. Fragend sehe ich Namjoon an. "Das Essen." erklärt er und will aufstehen. "Bleib sitzen. Ich geh schon." sage ich und drücke ihn zurück aufs Sofa. Ich gehe an die Tür, mit Geld in der Hand und öffne die Tür. Vor mir steht ein freundlich lächelnder Mann mit braunen Haaren, vielleicht Mitte dreißig. "Ihr Essen." erklärt er und hebt seinen Arm und streckt die Hand mit der weißen Tüte aus. "Danke." sage ich, nehme das Essen entgegen und drücke ihm das Geld in die Hand. "Passt so." sage ich. Ich verabschiede mich freundlich, dann schließe ich die Tür wieder. Das Geld lege ich auf die Anrichte in der Küche, packe das Essen aus und laufe damit und mit etwas zu trinken wieder zurück ins Wohnzimmer, wo Namjoon schon wartet. Ich setze mich im Schneidersitz neben ihm und reiche ihm sein Essen. Dann nehme ich meins und wir essen, während der Film weiter läuft. Als ich keinen Hunger mehr habe, gebe ich Joonie mein Essen und er nimmt es wortlos entgegen. Das ist eine der vielen Sachen, die ich an ihm so liebe. Er drängt mich zu nichts, solange ich keine Entscheidungen treffe, die nicht gut für mich sind, und er passt auch auf mich auf. Lächelnd betrachte ich sein Gesicht und beuge mich dann vor, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. Er kichert und strahlt mich an, wobei seine Grübchen zum Vorschein kommen. Ich genieße es, in seiner Nähe zu sein, weil das die Welt für mich irgendwie heller macht. Unglaublich, wie das alles angefangen hat. Hätte ausgerechnet Jungkook mich nicht zurückgezogen, als ich springen wollte, hätte ich Joonie nie kennen gelernt. Hätte nie erfahren, was Liebe wirklich ist. Ich rutsche ein Stück von ihm weg, dann lege ich meinen Kopf auf seinen Schoß und schließe die Augen. Nach einer Weile merke ich, das er sich vorbeugt und höre das Klappern von Besteck, also vermute ich, dass er entweder satt ist oder alles aufgegessen hat. Sekunden später spüre ich, wie er mich zudeckt und dann zärtlich mich seinem Finger über meine Wange streicht. Ich lächle über sein süßes Verhalten. Ja, ich glaube, ich habe den sanften, süßesten, intelligentesten, tollsten und hübschesten Freund überhaupt. Mit dem Gedanken im Kopf spüre ich, wie mich die Müdigkeit überkommt und ich langsam einschlafe.

Save me? [Namjoon x Reader]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt