Kapitel 10

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Donnerstag

Nachdem ich zwei Stunden Matheunterricht überstanden hatte, ging ich auf den Schulhof, da ich eigentlich Luisa dort treffen wollte. Aber sie stand da mit dieser einen Freundin, die mich anscheinend nicht mochte, aus welchem Grund auch immer. Ich wusste nicht mal wie sie heißt, weil sie mir ihren Namen nicht gesagt hat, als ich mich ihr vorgestellt habe. Als ich in ihre Richtung lief, schaute sie schon ganz böse zu mir rüber. Luisa stand mit dem Rücken zu mir und ich entschied mich dann, dass ich sie am besten nicht störe. Aber ich wollte nicht wortlos an ihr vorbeilaufen, deshalb blieb ich ganz kurz stehen und sagte ihr, dass ich schon zur Sporthalle gehen würde. Sie sagte, dass ich doch warten sollte, aber ich sagte ihr, dass sie ihr Gespräch zu Ende führen soll.

Ich verstand garnicht wieso die Freundin von Luisa so zu mir war. Ich hatte ihr garnichts getan. Ich hatte nicht mal mit ihr geredet. Aber naja, kann man wahrscheinlich nichts dran ändern.

Da ich erfahren hatte, dass ich in den Pausen an mein Handy darf, nahm ich es aus meiner Tasche. Ich hatte zwei Nachrichten. Eine von Lea und eine von Adam.

Die von Adam laß ich erst, da sie weiter oben war.

Hey! Was machst du morgen, nachdem du im Krankenhaus warst? :)

Hatte Adam etwa Zeit? Wir haben zwar trotzdem jeden Tag telefoniert oder geschrieben, aber gesehen haben wir uns nicht. Ich hatte mich am vorherigen Tag mit Julia getroffen und wir haben einfach geredet und alles nachgeholt, was in den wenigen Tagen passiert war. Sie hatte mir auch erzählt, dass es ihr so vorkam, als sei nicht nur ich, sondern auch Adam ausgezogen sei, da er kaum da ist.

Noch habe ich nichts vor, wieso? :)

Nachdem ich die SMS abgeschickt hatte, schaute ich auf die andere SMS.

Sie war von Lea, einer sehr guten Freundin, die noch im Krankenhaus ist.

Hi! Hast du später Zeit zum Reden?

Das klang nicht gut. Sie schreibt nie ohne Smileys und wenn das passiert heißt es, dass irgendetwas nicht so tolles passiert ist. Ich hatte nur noch zwei Stunden Sport und danach frei. Da kann ich zu ihr gehen oder sie anrufen.

Klar, ich schreibe dir sobald ich Schulschluss habe!

Ich wollte gerade mein Handy wegstecken, als es wieder vibrierte. Ich lehnte mich an einer Wand der Halle an. Sie war von Adam.

Gut, dann können wir uns ja treffen :)

Ich sagte ihm zu. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, dass ich ihn nicht gesehen habe, obwohl es weniger als eine Woche ist. Sonst haben wir uns aber jeden Tag gesehen, also ist es schon ein Unterschied.

Nach wenigen Minuten kam Luisa und wir gingen zusammen in die Halle um uns umzuziehen. Auch für den Sportunterricht hatten wir hier bestimmte Kleidung. Es hatte die gleiche Farbe wie die Schuluniform, aber für uns Mädchen waren es Shorts und ein Shirt.

*

Da unser Sportlehrer nicht da war, hatten wir einen Vertretungslehrer. Ich zitiere ihn:" Ich bin kein Sportlehrer. Deshalb kann ich die meisten Regeln der Spiele nicht. Deswegen spielt ihr am besten Völkerball." Danach hatte er uns durchgezählt und ließ uns einfach spielen. Ich kam mir wieder so vor wie in der Grundschule, als unsere Lehrerin immer nur Völkerball oder Brennball mit uns gespielt hatte.

Ich wurde von Luisa getrennt, war aber mit David in einem Team. Wenn ich ehrlich bin, es macht mir eigentlich ziemlich Spaß dieses Spiel zu spielen. Was aber vielleicht damit zu tun hat, dass ich nicht gerade schlecht da drin bin.

My so called best friendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt