Kapitel 21

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"Nein."

"Doch!"

"Nein!"

"Ich mache das nicht!"

"Wieso denn nicht?"

"Weil ich nicht will!"

"Ich weiß, dass du das willst."

"Eric, du kannst mich nicht zwingen."

"Aber ich weiß, dass du das eigentlich machen willst. Also mach es einfach, Nathalie!"

Falls ihr etwas verwirrt seid; ich diskutiere grade mit Eric. Ich hatte im der Pause eine SMS von Kimberly bekommen, in der stand, dass ich heute bescheid geben musste, ob ich nun die Gruppe der jüngeren Kinder übernehme. Und da Eric neben mir saß, als ich es gelesen habe, hat er es gesehen und versucht mich zu überzeugen ja zu sagen. Ich konnte einfach nicht verstehen wieso er so darauf besteht.

"Wieso sollte ich das denn machen? Und wieso bestehst du darauf?", sagte ich langsam mehr verzweifelt als genervt. Außerdem waren wir gerade nicht mal alleine. Die anderen standen mit uns auf dem Hof. David, Daniel, Frederik, Luisa und Jenny. Ich weiß nicht wann es dazu kam, dass die Jungs sich zu uns gesellt haben, aber das tun sie seit einigen Tagen. Ganz zum Glück von Luisa und Jenny. Sie hatten wirklich nichts dagegen. Naja, jedenfalls: Die anderen schauten nur zu, wie wir diskutierten. Wir hatten nichtmal erwähnt was es war, da er sofort, nachdem er es gelesen hatte, meinte, dass ich zustimmen sollte.

"Ich seh es dir doch an, dass du das machen willst, also schreib ihr jetzt. Sonst mache ich das für dich.", sagte er fest entschlossen. Wieso ich das nicht machen will? Weil ich schon länger nicht tanze und dann soll ich jüngeren Kindern irgendwas beibringen. Ich könnte ihnen das wahrscheinlich garnicht beibringen. Da gab es bestimmt besser Leute für. Möglicherweise liegt das auch an meiner eigenen Dickköpfigkeit. Weil ich im ersten Moment sofort gesagt habe, dass ich es nicht tun werde und Eric mich nicht überreden wird.

Die anderen lachten nur über die Situation, aber ich schaute nur stur zu Eric und er zu mir. Irgendwann sagte jemand:" So lustig das auch ist, worum geht's?" Ich musste nicht hinschauen um zu wissen, dass es Daniel war. Er ist der einzige von den Leuten da, der es vorsichtig sagen würde und nicht total direkt und harsch. Ich zeigte Eric nur einen Blick, dass er es niemandem sagen soll, was er höchstwahrscheinlich verstand. Ich brauchte nicht noch die anderen, die auf mich einreden. Und dann wandte ich mich an unsere Freunde:" Ich habe jetzt Sport." Somit drehte ich mich um und lief in Richtung Sporthalle. Beim Laufen nahm ich meine Kopfhörer aus meiner Tasche und machte Musik an. Ich hatte noch 10 Minuten Pause. Und gleich habe ich auch noch Unterricht mit Eric. Ich setzte mich auf eine Bank vor der Halle und machte die Musik noch etwas lauter. In der Nähe standen noch ein paar andere Leute, aber sie waren nicht nah genug um die Musik zu hören.

Mein Handy piepte und ich schaute drauf. Es war eine SMS von Julia.

Kimberly hat dich gefragt ob du die kleinen Kinder trainierst?! Wieso sagst du mir das nicht?

Die Antwort war einfach.

Ich mache das nicht.

Plötzlich piepte mein Handy erneut, aber dieses Mal war es eine Nachricht von Luisa. Wieso schreibt sie mir, wenn wir uns sowieso in zehn Minuten sehen werden.

Was war denn eben? Soll ich zu dir kommen?

Ich musste leicht lächeln. Das tut auch nur Luisa. Sie will sicher sein, dass ich nicht in ihr Gesicht explodiere, wenn sie kommt.

Wir sehen uns sowieso gleich in Sport, also kein Grund. Ist schon ok.

Und wieder piepte mein Handy. Was wird das bitte? Die Nachricht war von Daniel.

My so called best friendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt