Erics Sicht: Kapitel 33

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Am Sonntag wurde ich früh wach. Eigentlich habe ich garnicht geschlafen. Ich war zwar zu Hause, aber irgendwas war anders. Sonst schlafe ich sehr schnell ein, sobald ich in meinem Bett liege.

Gegen sieben in der früh ging ich dann aus meinem Zimmer. Ich lag sowieso nur wach im Bett. Als ich unten war, saß meine Mutter schon am Tisch. Sie hatte eine Tasse, wahrscheinlich Kaffee, vor sich und ihr Laptop stand daneben. Sie arbeitete wohl wieder an etwas.

"Morgen.", sagte ich und ging zur Kaffeemaschine, um mir Kaffee einzuschenken.

"Guten Morgen.", sagte sie und schaute von ihrem Laptop zu mir. "Wieso bist du so früh wach?", fragte sie mich. Ich zuckte nur mit den Schultern und setzte mich ihr gegenüber.

Sie schaute mich skeptisch an und sagte nach einer Weile:" Hast du überhaupt geschlafen?" Ich schüttelte meinen Kopf. Es ging irgendwie nicht.

"Wieso?", fragte sie nach.

"Keine Ahnung.", danach ließ sie das Thema fallen und konzentrierte sich auf ihre Arbeit. Aber nicht für lange. Sie schaute mich wieder an und sagte:" Warte mal. Du siehst so gestresst aus. Was ist passiert?"

"Nichts." Ich trank meinen Kaffee.

"Irgendwas in der Schule?", fragte sie uns ich schüttelte sofort meinen Kopf.

"Fußball?", wieder schüttelte ich meinen Kopf.

"Nathalie?", ich wollte wieder meinen Kopf schütteln, aber tat das nicht, als ich ihren Namen hörte. Wieso fragte sie nach ihr? Aber es ging ja doch irgendwie um sie.

Als ich nichts sagte oder machte, sagte meine Mutter:" Habt ihr euch gestritten?" Wieder schüttelte ich meinen Kopf. Mir war eigentlich nicht besonders nach reden.

"Nein, aber... ich weiß nicht.", sagte ich. Ich wusste wirklich nicht was passiert war.

Sie schaute mich nur an und wartete darauf, dass ich es besser erkläre.

"Seit ein paar Tagen meidet sie mich. Aber ich weiß nicht wieso.", erklärte ich. Seit Donnerstag. Was immer auch passiert ist, ist sie ganz anders zu mir. Ganz offensichtlich meidet sie mich, versucht es aber irgendwie höflich zu tun. Es beschäftigt mich viel zu sehr. Es war bestimmt nichts. Ich machte einfach ein großes Thema draus. Vielleicht hat sie nur ihre Tage oder sowas. 

"Ruf sie an und rede mit ihr.", sagte sie mir ganz simpel. Sie will aber ganz offensichtlich nicht mit mir reden. Ich sagte nichts dazu und trank stattdessen meinen Kaffee aus. Danach machten wie Frühstück und aßen etwas zusammen. Papa war bei der Arbeit.

Nach dem Essen rief ich Nathalie an. Sie nahm nicht ab. Es klingelte einfach durch. Nachdem ich mich umgezogen hatte, rief ich sie nochmal an. Wieder ging sie nicht ran. Schließlich schrieb ich ihr eine SMS.

Gegen Mittag fuhr ich wieder ins Internat. Ich ging erst in mein Zimmer und fand dort David. Er saß mit seinem Laptop auf seinem Bett und schaute irgendeinen Film. Ich schmiss meine Sachen neben das Bett und setzte mich aufs Bett. David schaute hoch und meinte:" Was? Kein Hi?"

"Hi, David.", sagte ich. Ich hatte einfach keine gute Laune.

"Alter, seit Freitag bist du so scheiße gelaunt.", sagte David und schob sein Laptop von sich weg und schaute zu mir. Ich sagte da nichts zu, aber David ließ nicht nach.

"Geh und rede mit ihr!", sagte David. Ich schaute ihn an und tat so, als wüsste ich nicht wovon er spricht. Gestern hat er mich schon drauf angesprochen. Er hatte gestern schon, nachdem er gesehen hatte wie ich auf ihre SMS reagiert habe, gesagt:" Wenn's dich stört, geh mit ihr reden!" Es war wohl sehr offensichtlich. Aber so war es bei mir noch nie.

My so called best friendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt