"Julia!", sagte ich überrascht, als ich die Tür öffnete und sie da stehen sah. Es war kurz nach 11 Uhr und ich hatte eben geduscht und musste mich in Rekordzeit anziehen, da an die Tür geklopft wurde. Und ich war überrascht, weil Julia mir nicht gesagt hatte, dass sie kommt. Ich umarmte sie und fragte sie sofort aufgeregt:" Wieso bist du hier?", merkte dann wie es klingt und fügte hinzu," Nicht, dass ich es nicht will, dass du da bist. Du hast mich nur überrascht." Dann zog ich sie in das Zimmer und nahm mir schnell ein Handtuch um es um meine Haare zu wickeln. Mir tropfte noch Wasser auf die Schultern. Julia sah sich im Zimmer um und sagte:" Ich wollte dich wiedersehen und habe dich überrascht." Sie grinste und schaute sich noch um.
"Und woher wusstest du, welches Zimmer?", fragte ich und sie zuckte mit den Schultern. "Habe unten gefragt und sie hat es mir gesagt." Sie war zu sehr damit beschäftigt sich umzusehen. Sie war auch noch garnicht hier gewesen, also ist es kein Wunder. Störte mich nicht besonders. Ich freute mich sehr sie zu sehen.
"Ich würde dir ja Luisa vorstellen, aber sie ist über das Wochenende bei ihrer Familie.", sagte ich, als ich mich auf mein Bett setzte.
Den ganzen Vormittag über redeten wir beide nur. Wir haben immer irgendetwas zum reden. Sie ist einfach wie eine Schwester für mich und kann mir mein Leben ohne sie garnicht vorstellen. Wer sonst soll mich denn mitten in der Nacht anrufen, weil ihr etwas sehr wichtiges eingefallen ist?
"Heute Mittag ist ein Fußballspiel.", sagte ich, als Julia mich fragte, ob ich etwas vorhatte, "Aber wenn du nicht willst, können wir auch was anderes tun." Es gibt viele Spiele, aber Julia sehe ich jetzt nicht mehr jeden Tag, also ist sie die Priorität.
"Quatsch. Ich schaue mit dir. Obwohl du mir dann wieder alles erklären musst.", lachte sie. Das stimmt. Obwohl Adam, Eric und ich ihr Fußball immer wieder erklärt hatten, verstand sie es nicht. Naja, sie versuchte es nicht wirklich. So schwer ist das jetzt wirklich nicht zu verstehen.
Danach machten wir uns fertig. Naja, ich. Da ich ihr die Tür öffnen musste, zog ich mir schnell nur meine Joggingshorts und ein Hoodie an. Das waren die ersten Sachen, die ich gefunden hatte. Ich zog mich dann schnell um. Ich zog mir eine schwarze Jeans und ein großes, hellviolettes T-Shirt an. Es war zwar einer der etwas wärmeren Tage, aber trotzdem nicht warm genug um in einem T-Shirt herumzulaufen. Also zog ich mir eine oversized Strickjacke an. Meine Haare waren inzwischen von selbst getrocknet und ich wollte sie nicht glätten, weswegen ich mir einen Dutt machte. Ich schminkte mich nur leicht; Concealer um meine Augenringe zu überdecken, Mascara und ein wenig Blush, damit etwas Farbe in mein Gesicht kam.
Nach einer halben Stunde gingen wir runter zum Fußballplatz. Da die meisten an den Wochenenden nicht hier sind, kommen sie von außerhalb. Luisa hatte mir gesagt, dass sie wahrscheinlich nicht kommt, aber wir trafen auf Jenny. Sie war mit ihrer jüngeren Schwester da, die nicht auf diese Schule geht. Es stellte sich heraus, dass auch viele auf diese Schule kommen, weil es immer gut auf dem Lebenslauf aussieht. Egal was man später machen will. Ich stellte ihr Julia vor und wir unterhielten uns ein wenig. Schließlich saßen wir auch zusammen auf der Tribüne und warteten darauf, dass das Spiel begann. Irgendwann sah ich Markus, Erics Vater, am anderen Ende des Feldes. Er winkte mir und ich ihm zurück. Julia fragte mich wer das denn sei und ich antwortete:" Das ist Erics Adoptivvater." Natürlich wusste sie, dass ich gestern bei Eric zu Hause war.
"Oh.", sagte sie nur und schaute wieder in die Richtung. Genau in dem Moment liefen die Jungs der anderen Schule auf das Feld. Ich erkannte ein paar der Jungs, die bei diesem Basketballspiel da waren, um zuzuschauen. Ob das Spiel gut geht? Aber es ist eine schulische Angelegenheit. Da können sie nichts schlimmes tun, richtig?
Kurz danach liefen die Jungs unserer Schule ein und ich sah Eric und David ganz vorne laufen. Sie alle hatten ihre Trikots an. Die Sporttrikots sind nicht so farblos wie unsere anderen Uniformen. Die Shorts waren weiß und die T-Shirts waren grün mit weißer Schrift. Und das Schullogo war natürlich drauf. Klar, es ist nicht bunt, aber farbenfroher als die Schuluniform, welche grau mit grünen Details ist. Eric schaute sich um, sah seinen Vater und nickte ihm zu. Dann schweifte sein Blick die Tribüne entlang und landete irgendwann auf mir. Jetzt erkannte ich auch, dass er seine Haare wohl mit der Hand nach hinten gedrückt hatte. Er sah gut aus. Aber das war ja nichts neues. Deswegen ist er ja auch einer der Typen, auf den fast alle Mädchen der Schule stehen. Auch mir nickte er lächelnd zu und ich winkte ihm. Als er dann weitersah, wurde sein Blick plötzlich anders. Ich merkte, dass er Julia anschaut. Oh, nein. Er hatte sie noch nicht gesehen, nachdem wir beide wieder mehr miteinander zu tun hatten. Aber Julia schien ihn noch nicht entdeckt zu haben. Erics Blick wanderte wieder zu mir und er schaute mich fragend an. Ich weiß nicht, ob er meinte wieso sie da ist oder ob sie ist wer er denkt. Sie hat sich äußerlich natürlich etwas verändert, aber man erkennt sie wieder. Ich sagte ihm vom weiten mit deutlichen Lippenbewegungen:" Sorry." Ich hoffte, dass er es gesehen hatte. Ich meinte sorry dafür, dass ich nichts gesagt habe, aber selber wusste ich auch nicht, dass sie kommt.
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My so called best friend
Roman pour AdolescentsWas passiert wenn sich zwei Freunde nach ein paar Jahren plötzlich wieder sehen, nachdem sie sich aus den Augen verloren haben? Können gebrochene Freundschaften heilen und die Freunde wieder zusammenfinden? Nathalie und Eric werden es herausfinden! ©