Am Samstag wachte ich ohne ein nerviges Weckerklingeln auf. Das beste an den Wochenenden ist, dass man nicht so früh aufwachen muss. Zumindest nicht durch ein Weckerklingeln. Ich setzte mich im Bett auf und rieb mir die Augen. Als ich halbwegs wach war, sah ich, dass Luisa noch im Bett lag und anscheinend schlief. Leise stand ich auf und griff nach meinem Handy, welches neben meinem Bett lag. Ich hatte länger auf dieses Handy gespart. Da ich meine zusätzlichen Tanzstunden bezahlen können wollte, hatte ich einen kleinen Job in der Bibliothek und hatte es damit bezahlt und immer etwas bei Seite gelegt. Aber seitdem ich nicht mehr tanzen kann, habe ich auch den Job aufgegeben. Aber ich schweife wieder unnötig ab. Der Blick auf mein Display zeigte mir, dass es gerade mal kurz nach 8 war. Ich war es einfach gewohnt früher aufzuwachen. Das Wetter schien für Ende Februar ziemlich gut, da die Sonne schien und deswegen entschied ich mich laufen zu gehen. Schnell und so leise wie möglich zog ich mir eine Jogginghose und ein Sweatshirt an, wusch mir mein Gesicht und Band mir meine Haare, nahm mir mein Handy und Kopfhörer und ging aus dem Zimmer. Fast hätte ich meine Schlüssel vergessen, hatte aber noch im letzten Moment dran gedacht.
Die Woche über, die ich hier jetzt war, war ich 2 Mal Sport machen. Ich ging erstmal auf den Sportplatz und stellte mich unten an die Tribüne. Dort dehnte ich mich erstmal. Das ist wirklich notwendig bei mir und ich muss es schön deutlich tun.
Nach dem Dehnen machte ich meine Musik an und fing an zu laufen. Erinnert ihr euch noch daran, dass ich gesagt hatte, dass diese Schule alles hat? Sie haben auch einen Leichtathletik-Platz. Ich konnte immer noch nicht begreifen wie ich hier ein Stipendium bekommen habe. Also rannte ich die ein paar Runden, bis mein Knie nicht mehr wollte, oder eher konnte. Dann setzte ich mich wieder auf die Tribüne und rieb mir mein Knie. Ich dachte irgendwann hört es vielleicht auf, aber es waren gerade mal 6 Monate.
Da die Sonne so früh am Morgen schon etwas strahlte und es für diese Jahreszeit hier nicht besonders geläufig ist, lehnte ich mich etwas nach hinten und legte meine Arme auf die hintere Bank. Mit geschlossenen Augen nahm ich die Sonne auf und dachte an den Sommer. Ich konnte kaum noch warten. Im Sommer wird Adam 18 sein und so schnell wie möglich eine eigene Wohnung suchen. Seine Eltern haben ihm ein Konto hinterlassen, auf das er Zugriff hat, sobald er volljährig ist. Seine Eltern leben noch; soweit wir es wissen. Seine Mutter war noch sehr jung, als sie ihn bekam und vor Angst, dass sie sich nicht um ihn kümmern kann, hat sie ihn abgegeben. Das wurde Adam erzählt, was er dann uns erzählt hat. Aber schon wieder schweife ich ab. Aber egal was im Sommer passiert, es wird hoffentlich toll. Danach werde ich nämlich mein letztes Schuljahr haben.
Nach ein paar weiteren Minuten stand ich dann auf und streckte mich. Ich saß dort wohl länger als gedacht. Während ich wieder in Richtung des Wohnhauses lief, strich ich mir mit dem Ärmel des Sweatshirts über mein Gesicht. Ich brauche eine dusche.
Doch bevor ich überhaupt vom Sportplatz kam, hörte ich Schritte hinter mir. Aus Neugier drehte ich mich um und sah einen brünetten Jungen in meine Richtung laufen. Es schien nicht so, als wolle er zu mir, deswegen lief ich dann weiter. Er kam mir bekannt vor, aber wahrscheinlich hatte ich ihn nur in den Fluren gesehen.
Im Wohnhaus war es immer noch ziemlich ruhig, aber man roch schon das Frühstück. Luisa sagte, dass Samstags kaum jemand hier unten frühstückt, aber sie trotzdem was machen. Auch wenn ich hungrig war, musste ich erstmal duschen und umziehen. Ich rannte die Treppen hoch und sah aus dem Augenwinkel, dass in der zweiten Etage jemand neben mir lief. Überrascht schaute ich zu meiner rechten Seite und sah den Jungen von eben. Der, der hinter mir lief. Er grinste mich an und ich wurde langsamer. Ich wollte eigentlich sowas wie Kennen wir uns? fragen, aber er kam mir zu vor.
"Du kennst mich nicht oder?", fragte er und ich schüttelte meinen Kopf.
"Nicht unbedingt. Sollte ich?"
DU LIEST GERADE
My so called best friend
Teen FictionWas passiert wenn sich zwei Freunde nach ein paar Jahren plötzlich wieder sehen, nachdem sie sich aus den Augen verloren haben? Können gebrochene Freundschaften heilen und die Freunde wieder zusammenfinden? Nathalie und Eric werden es herausfinden! ©