#8 - Selbstmordgedanken

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~Sicht Caro~

Ich irre weiter umher. Ich kenne nichts und niemanden. Die Nacht bricht schon ganz langsam ein und ich weiß einfach nicht, wohin ich soll. Zu Corey kann ich nicht. Hans auf gar keinen Fall. Cora auch nicht. Da ist bestimmt Detschy und heult sich aus. Simon wird immer im Kontakt mit Cora sein. Ich weiß es einfach nicht. Und was ich habe sind auch nur meine jetzigen Anziehsachen. Obwohl es jetzt kalt in der Nacht wird. Ich setze mich an den Straßenrand und überlege. Was, wenn Corey mich nichtmehr aufnehmen will? Was, wenn Hans mich liebt? Was, wenn mich hier niemand findet? Erfrier ich dann? Wer würde sich dann Sorgen machen? Gibt es überhaupt jemanden, der sich Sorgen macht? Sollte ich mich nicht einfach beseitigen? Wäre bestimmt besser für alle.. Wieso ist das alles passiert? Ich glaub ich beende das jetzt dann.. In Gedanken versunken merke ich nicht, wie sich eine Person von hinten an mich schleicht und mir eine warme kuschlige Decke über den Rücken und die Schultern legt. Dankend kuschele ich mich in die Decke und sehe dann die Person an. Hoffentlich kein Detsch! Glücklicherweise nicht. Es ist aber ein Teamkollege von ihm. Er sieht mich fragend an und setzt sich dann zu mir. Ich lehne mich an ihn und sage: >Ein Glück bist du gekommen Daniel. Ich hätte mich jetzt dann umgebracht.< Erschrocken sieht er mich an und nimmt meine Hand: >Was ist denn passiert? Wieso bist du hier?< >Lange Geschichte. Ein Wunder, dass ich noch nicht erfroren bin.<, antworte ich und starre auf die Straße. >Komm. Ich bring dich erstmal heim.<, sagt der 25 jährige. Ich starre jetzt ihn an und schreihe: >Daher bin ich ja abgehauen! Naja.. nicht von mir zu Hause, sondern von Hans. Ich will ihn, dass Haus und diese Stadt nie wieder sehen! Hast du gehört? Es wäre echt besser, wenn ich auf einmal einfach weg bin.. keiner weiß wo. Einfach weg und glücklich. Da oben. Wo Opa auch schon ist, ist es bestimmt schön und alle sind glücklich.<, ich schaue in den dunkelblauen Himmel, der keine Wolken aufzeigt. >Dann halt nicht zu dir, sondern in meine zweite Wohnung. Da kannst du mir dann erzählen, was überhaupt passiert ist!<, sagt der Spieler. Da hat er vielleicht recht. Er hilft mir hoch und läuft los. Ich laufe ihm ganz langsam hinterher, sodass er sich irgendwann dazu entschließt nicht zu tragen. Als er mich hoch nehmen wollte fange ich an zu schreien und klappe erneut zusammen. Gerade ist wieder alles von Hans hochgekommen. ALLES! Er sieht mich an und ich weine wieder. >Was ist passiert? Wieso bist du so? So hab ich dich nicht kennen gelernt. Was für ein Trauma hast du?<, fragt Schmölzi laut. Ich schaue ihn mitfühlend an und er versteht. >Die Wohnung ist nicht weit weg. Dann kannst du dich da ausruhen.<, erklärt er mir. Ich rappel mich auf und wir laufen langsam weiter. An dem Grundschück mit Garten angekommen bleibe ich vor der Tür stehen und gehe nicht rein. >Willst du nicht rein?< Ich schüttel den Kopf und laufe zum Garten. Dort setze ich mich hin und Schmölzi versteht: >Ich hole mal noch ein paar warme Sachen für uns.< Ich schaue ihn erschöpft an und denke mir, was die anderen jetzt machen. Suchen sie mich? Bin ich ihnen egal? Was tun sie jetzt? Ich merke garnicht, wie Daniel mit zwei Schlafsäcken und noch mehr Decken ankommt. Wir legen uns hin und mir wird schon viel wärmer. >Also. Was ist passiert?<, fragt er. >Ich.. ich habe mit Detschy geschlafen.. ich wollte das nicht.. es war zu viel Alkohol.. ich fühle mich so schlecht.. niemand versteht mich.. es ist alles scheiße. Opa.. der hat es gut. Er ist ja schon tot. Er braucht das alles garnicht mehr mitmachen.<, sage ich mit Tränen in den Augen. Aber schaue nicht vom Himmel weg. Daniel stutzt: >Und was ist so schlimm daran?< >Alles. Ich stehe nicht mal auf ihn. Es ist einfach passiert..<, ich fange wieder an zu weinen. >Du hängst an deinem Opa stimmts?<, fragt Daniel. Ich sehe ihn zum erstenmal an und nicke. >Und er ist tot. Schau mal. Er ist da oben und wacht über dich. Dir wird nie etwas passieren!<, sagt Schmölzi. >Danke, dass du mich bei dir unterbringst. Aber sag bitte nichts den anderen. Hans schon gleich drei mal nichts.. versprochen?<, sage ich mit schwacher stimme. >Versprochen.< Ich schlafe langsam ein..

Der Beginn einer guten Freundschaft - FF Augsburger PantherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt