Stich ins Herz

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Das Weihnachtsgefühl verteilte sich im ganzen Haus und als Remus am nächsten Morgen aufwachte, roch das ganze Haus nach Zimt und Kakao.

An seinem Bettende lag ein kleiner Haufen Geschenke, was ihn überraschte, denn er hatte die letzten Jahre sehr spärlich Geschenke bekommen. Es hatte ihm nichts ausgemacht, aber trotzdem breitete sich in ihm ein wohliges Gefühl der Freude aus, als er denn kleinen Geschenkhügel auf seinem Bett betrachtete.

Er legte die Geschenke vorsichtig auf seinen Nachttisch und zog sich einen frischen Umhang an. Leise schlich er die Treppe hinunter, denn er war meistens der Erste, der morgens wach war.

Als er jedoch nahe der Küche war, hörte er ein seltsames Geräusch, das wie ein unterdrücktes Schluchzen tönte. Ausserdem hörte er die Stimmen der Zwillinge.

„Mum, Percy ist nur ein Riesenhaufen Rattenmist."

Das Schluchzen verstärkte sich nur und Lupin öffnete die Tür zur Küche.

Am Küchentisch sass Molly mit verweinten Augen, vor ihr lag ein ungeöffnetes Geschenk, ein Ähnliches, wie oben auf Remus Bett lag.

Die Zwillinge standen neben ihr und versuchten offenbar ihre schluchzende Mutter zu trösten, aber Molly schluchzte bei jedem ihrer Worte nur noch mehr und grosse runde Tränen kullerten ihr über die Wangen.

Die Zwillinge schauten Lupin verzweifelt an, als er in die Küche kam.

Mit einem Blick auf das Namensschild am Packet, hatte Remus die Situation begriffen, setzte sich neben Molly an den Küchentisch und reichte ihr ein frisches Taschentuch.

Die Zwillinge verschwanden leise aus der Küche, während er Molly gut zuredete und ihr versicherte, dass Percy seinen Weg in die Familie schon wieder finden würde und er nur etwas Zeit bräuchte.

Während Molly langsam ihre Tränen trocknete starrte Remus auf den Stuhl neben sich.

Gestern hatte Tonks hier gesessen...

Er verscheuchte den Gedanken, indem er Molly anbot ihr beim Frühstück zu helfen, doch diese schüttelte nur leicht den Kopf.

„Hast du dein Geschenk schon ausgepackt, Remus?", sagte sie mit einem traurigen Lächeln. Er lächelte zurück und schüttelte den Kopf: „Nein, werde ich gleich tun. Brauchst du noch irgendwas Molly?"

Die rundliche Mutter schüttelte den Kopf: „Nein nein, geh du nur Remus, ich komme schon zurecht. Fröhliche Weihnachten wünsche ich dir."

„Ich dir auch, Molly."

Auch das ‚Fröhliche Weihnachten' erinnerte ihn an letzte Nacht und an Tonks und so stapfte er die Treppe etwas heftiger hinauf als geplant.

In seinem Zimmer wartete ein Patronus auf ihn. Mas-Eyes knurrende Stimme ertönte, als er näher kam: „Nymphadora kann aus irgendeinem Grund nicht, könntest du mit mir die Weasleys zum St. Mungo begleiten?"

Remus schwenkte seinen Zauberstab und schickte seinen Wolf los zu Mad-Eye, um ihm seine Antwort zu überbringen.

Dann setzte er sich an sein Bett und packte seine Geschenke aus.  Zuoberst lag das Geschenk von dem Molly gesprochen hatte und es enthielt drei Paar gestrickte Socken.

Remus beschloss, sich später überschwänglich bei Molly zu bedanken und packte ein weiteres Geschenk aus.

Sirius hatte ihm zehn Tafeln Schokolade geschenkt und von Harry  bekam er einen neuen Umhang. Als er die Papierreste mit einem Schwenk seines Zauberstabes verschwinden liess, kam darunter ein weiteres Geschenk hervor, das Remus zuvor nicht bemerkt hatte. Es war flach und hart und in hellrosa Geschenkpapier eingepackt.

»Der Wolf und die Nymphe« - (remadora/ronks)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt