Story 3 - Camping

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Ich hörte noch das Gelächter meiner und seiner Eltern, während ich mich ein weiteres Mal umdrehte und meine Nase schon wieder fast seine Wange berührte. Vielleicht war es mein Glück, dass seine Eltern das Extra- Zelt für ihn vergessen hatten und er deshalb mit mir in einer Kabine schlafen musste. Vielleicht war es aber auch mein Unglück, da ich mich seit zwei Stunden nicht traue einzuschlafen, aus Angst zu sabbern oder gar zu schnarchen. Er war sofort eingeschlafen und wir hatten keine Chance vielleicht noch zu reden, wenn er das überhaupt wollte. Wir kannten uns schon seit dem Kindergarten, wahrscheinlich haben unsere Eltern deshalb kein Problem damit. Unsere Familien sind schon oft zusammen in den Urlaub gefahren, weil unsere Eltern gut befreundet waren, aber ich zweifelte wirklich daran, ob er überhaupt Interesse hatte sich mit mir zu unterhalten.

Ich dachte eine Weile darüber nach, ob es meine Schuld war, dass wir nicht so gut befreundet waren, obwohl wir uns schon so lange kennen oder, ob es daran liegt, dass er einfach kein Interesse an einer Freundschaft oder sogar mehr mit mir hat. Aber daran darf ich jetzt erst recht nicht denken, denn seit drei Wochen ist er mit seiner neuen Flamme zusammen. Als er tief einatmete und seinen Oberkörper erheblich aufbaute, riss es mich aus meinen Gedanken und ich fuhr fort ihn zu betrachten. Seine weichen Haare, durch die ich jetzt gern fahren würde. Seine Augen, die zwar geschlossen sind, aber ich konnte die tiefen braunen Augen bildlich vor mir sehen. Dann noch seine rosaroten Lippen, die leicht geöffnet sind, was ihn nur umso besser aussehen ließ. Und von seinem Oberkörper möchte ich gar nicht erst anfangen, jeder wusste wie trainiert er ist, deshalb stand ja auch die halbe Klasse auf ihn. Aber nur mir gebührte das Glück einer Freundschaft unserer Eltern, damit ich die ganze Nacht damit verbringen konnte, ihn zu betrachten. Er nahm wieder einen tiefen Atemzug und mein Verlangen ihn zu berühren stieg mit jedem weiteren.

Dann dachte ich mir, dass er ja sowieso schliefe und trennte nur eine Decke und ein T-Shirt meine Hand von seinem Körper. Also rutschte ich auf meiner Matratze näher an ihn und meine Hand bahnte sich einen Weg unter meiner Decke hervor und unter seine. Ich suchte den Saum des Shirts und schob meine Hand darunter ohne seine Haut zu berühren. Nach einem letzten Durchatmen meinerseits berührte ich seinen Bauch, erst mit einem Finger, dann mit dem zweiten und schließlich platzierte ich meine gesamte Hand auf seinem durchtrainierten Bauch. Ich spürte seine Wärme und fing an meine Hand zu bewegen, um noch mehr seiner Muskeln spüren zu können. Plötzlich drehte er sich auf die Seite und unsere Gesichter waren nur noch Millimeter voneinander entfernt. Ich bewegte mich tiefer, sodass mein Gesicht an seiner Brust lag und ich meine Hand langsam wieder unter seinem Shirt hervor ziehen konnte. Doch dazu kam es nicht, denn als ich noch einen Moment an seinen Bauchmuskeln innehielt, schnellte seine Hand nach vorn und umfasste mein Handgelenk. Ich schaute nach oben in sein Gesicht und seine Augen öffneten sich leicht. Ich blickte schnell wieder runter und wusste nicht, was ich tun sollte, schließlich hatte er meine Hand noch in seinem Griff. Mit einer kräftigen Bewegung seines Arms zog er mich von meiner Matratze unter seine Decke. Dann ließ er meine Hand los und ich zog sie schnell an meinem Körper.

„Du bist kalt.", flüsterte er.

Er schlang seine Arme um mich und kurz darauf hörte ich auch schon wieder ein leises schnarchen. Sein Herzschlag wurde langsamer und meiner passte sich nach und nach diesem Tempo an.

In dieser Nacht schlief ich nicht besonders viel, da ich jeden Moment so nah mit ihm auskosten wollte. Wer weiß, wann ich es wieder sein werde, es kann morgen Nacht sein, es kann aber auch nie wieder passieren.

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