Story 14 - White

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Ich setzte noch einmal den einen Fuß vor den anderen, sowie ich es schon eine gefühlte Ewigkeit tat. Orientierungslos lief ich einfach der Sonne entgegen. Meine Beine brannten höllisch und trotzdem konnte ich aus irgendeinem Grund nicht anhalten und eine Pause machen. Eine höhere Kraft brachte mich dazu, einen weiteren Schritt zu machen. Und noch einen. Die Luft wurde staubiger. Plötzlich tat sich der Himmel auf und ein greller Blitz schoss heraus. Er brach kurz vor meinen Füßen den Boden auf und befreite mich aus meiner Trance. Ein helles Loch entstand direkt vor mir und auf einmal konnte ich selbst steuern, wohin sich meine Füße bewegen sollten und noch dazu war der Schmerz in meinen Beinen wie weggeblasen. Diese Einöde, die ich seit Stunden entlang ging nervte so sehr, dass es mir egal war, was in diesem Loch war, es würde sowieso alles besser sein, als das hier. Sogar der Tod.

Also nahm ich meinen Mut zusammen und sprang. Zuerst wurde alles schwarz und ich dachte schon, es wäre vorbei mit mir, als ich hart aufkam. Ich traute mich erst nicht meine Augen zu öffnen, doch ich spürte das Licht durch meine Lider. Vorsichtig öffnete ich meine Augen und blickte gegen eine weiße, grelle Wand. Ich stand auf und drehte mich um mich selbst. Es war komplett weiß. Alles. Ein Raum mit weißen Wänden und einem weißem Bett, das auf dem weißen Boden in der Mitte des Raumes stand. Mein Gefühl sagte mir: „Leg dich hin und schlaf. Du hast es verdient.", doch mein Verstand traute alle dem nicht und blieb auf der Hut. Berechtigterweise, denn da öffnete sich auch schon eine Tür, dich ich zuvor nicht bemerkt hatte.

Ein alter Mann, komplett in weiß gekleidet, trat ein und sagte mit tiefer Stimme: „Wir haben dich schon erwartet." Gerade als ich fragen wollte wer ‚wir' waren, traten auch schon zwei Frauen hinter ihm hervor. Beide schoben einen Wagen mit komischen silbernen Geräten vor sich her. Es klirrte metallisch, als sie damit über die Schwelle der Tür fuhren. Ich zuckte zusammen, doch ließ die drei Gestalten vor mir nicht aus den Augen. Der fremde Mann nahm etwas von einem der Wägen, was einer Bohrmaschine ähnlich sah und kam näher. Instinktiv wich ich zurück. Er hielt nicht an und ich wollte schreien, doch als ich meinen Mund öffnete, kam kein Ton heraus. Ich versuchte zu reden; irgendeinen Ton herauszubringen. Nichts. Ich ging weiter rückwärst bis ich die kalte Wand an meinem Rücken spürte. Er stand vor mir und ich schloss die Augen. So heftig, dass ich helle Sterne an der schwarzen Wand meiner Lider vor meinen Augen sah.

Ich spürte einen stechenden Schmerz und öffnete ruckartig meine Augen wieder. Meine Augen waren weit geöffnet, doch die Dunkelheit blieb. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die neuen Gegebenheiten und ich erkannte ein altbekanntes Gesicht.

Johnny Depp? Was?

Letztendlich realisierte ich, dass ich mich in meinem Zimmer befand. Ich atmete die angehaltene Luft laut aus und lies mich zurück in mein Kissen sinken.


Im Deutschunterricht hatten wir die Aufgabe bekommen eine Geschichte bzw. einen Traum zu schreiben. Das hat meine Kreativität mal wieder ein bisschen angeregt und das ist der Text den ich in der Stunde geschrieben hab. ^^  

@JaneD2 hat auch eine Geschichte dazu verfasst. Schaut doch da auch mal vorbei! xD

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