Story 5 - Unexpected

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Heute war es soweit. Pascal, ein Junge aus meiner Parallelklasse hatte einem Treffen zugestimmt. Er sah unbeschreiblich gut aus und sie Mädels fliegen nur so auf ihn. Aber er wählte mich! Es dämmerte schon als ich in Richtung Hauptstraße lief. An einer Bushaltestelle waren wir verabredet. Nicht der schönste Ort für ein Date, aber ich wollte ihn ja auch erstmal kennenlernen. Ich kannte ihn nur vom Sehen, aber sein Erscheinungsbild war so sympathisch, dass sein Charakter nicht viel anders sein kann. Während ich den altbekannten Weg entlang lief, wurde mir ein wenig schummerig. Im Dunkeln sahen die kleinen Gassen und Nebenstraßen viel bedrohlicher aus als bei Tageslicht. An der Bushaltestelle stand wenigstens eine Laterne. Eine der wenigen in so einem kleinen Dorf wie diesem. Ich versuchte mich abzulenken und dachte daran, was wir heute noch für tolle Gespräche führen würden und wie wir vielleicht schon in ein paar Tagen Hand in Hand durch die Schule laufen würden. Er hat sich noch nie mit jemandem verabredet, jedenfalls hat noch niemand davon berichtet, aber ich bin mir sicher, wenn man sich mit so einem Typen getroffen hätte, würde man es doch sofort weiter erzählen. Alle Mädchen würden neidisch sein, denn ich hatte einen der begehrtesten Jungs unseres Jahrgangs bekommen. Als ich um die Ecke bog, sah ich schon eine Gestalt in dem Busstellenhäuschen sitzen und lief ein wenig schneller.

„Hi!", begrüßte er mich mit seinem typischen hinreißenden Lächeln. Ich setzte mich neben ihn und fragte: „Hi, wie geht's dir?"

Damit begann das Gespräch und wir redeten noch eine Weile. Wir waren schon tief in einem Thema versunken und lachten immer wieder, unsere Körper zueinander gedreht, als er auf einmal seine Hand auf meinen Oberschenkel legte. Ich dachte mir nix dabei und redete weiter. Seine Hand wanderte weiter nach oben und ich hielt inne. „Für so etwas bin ich noch nicht bereit", sagte ich. „Komm schon, es ist gar nicht so schlimm wie immer erzählt wird. Es wird vielleicht ein wenig wehtun, aber weiter nichts.", redete er auf mich ein. „Ich.Bin.Noch.Nicht.Soweit.", entgegnete ich jetzt in einem ernsteren Ton, „Und ich möchte jetzt nach Hause gehen." Ich stand auf um zu gehen, doch er fasste mich am Arm. Ich erschrak und starrte auf seine Hand die meinen Arm fest umklammerte. Er sah das und lies mich los. Ich zog den Arm an meinen Körper und rieb die Stelle, die zuvor heftig umfasst wurde.

„Bitte, es tut mir leid! Ass mich dich nach Hause begleiten."

Ich stimmte zu, denn es klang wirklich aufrichtig. Eigentlich war es ganz schön jemanden dabei zu haben, wenn ich noch einmal durch die Gassen laufen musste. Wir liefen still nebeneinander und gerade als ich die Situation von eben vergessen hatte, packte er meinen Arm und zog mich in eine der dunklen Nebenstraßen, in denen keiner mehr wohnte. Sein Griff war so stark, dass nicht anders konnte, als ihm hinterher zu stolpern. Nach einigen Metern drückte er mich an die kalte Betonwand und presste seine Lippen auf meine. Ich schüttelte den Kopf, um dem Kuss zu entkommen. So hatte ich mir meinen ersten Kuss nicht vorgestellt.

„Ich habe doch ‚Nein' gesagt!", konnte ich hervorbringen als er kurz von mir ablies. „Es ist mir egal was du gesagt hast! Ich will es so!" Während er so redete, schob sich seine Hand unter mein T-Shirt und er öffnete meinen BH. Er massierte meine Brüste mit der einen Hand und hielt mich mit der anderen an der Wand. Ich versuchte seinem Griff zu entkommen und wand mich unter ihm. „Bitte lass mich in Ruhe!", flehte ich ihn an. Das war nicht mehr der Junge von vorhin mi dem ich gelacht habe. „Bitte!" wiederholte ich. „Jetzt halt schon deinen Mund!", schrie er mich an. So schorf kannte ich ihn nicht. Ich fing an zu schreien und ihn zu treten. Es half nichts, er war viel stärker als ich und meine Schreie hörte niemand. In dieser Nacht schrie ich mir die Lunge aus dem Leib, doch alle meine Hilferufe blieben ungehört.

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