85. Kapitel Larry

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Louis

"Louis, schließ bitte auf. Ich möchte mir dir reden." Vernahm ich Annes Stimme.

Ich blickte zu der verschlossenen Tür und stand auf, um sie zu öffnen. Ich wusste nicht wieso ich das tat wahrscheinlich lag es daran, dass sie etwas fürsorgliches hatte. Eine Mutter eben.

Ich öffnete also die Tür und setzte mich anschließend wieder auf den Boden. Mein Blick lag auf meinen Händen, denn ich wollte nicht sehen, wie sie mich Anblickte.

"Louis ich weiß es ist schwer im Moment, aber wir müssen das beste drauß machen und ich möchte, dass du zu mir kommst wenn du etwas hast und nicht alles in dich hinein frisst. Ich will das du weißt, dass ich immer für dich da sein werde. Du bist schon fast wie ein zweiter Sohn für mich und ich möchte dass es dir gut geht. Also bitte rede mit mir...." sagte sie sanft und setzte sich neben mich.

"Alle sagen, dass ich reden soll" hauchte ich, "aber was wollt ihr denn hören? Wollt ihr wissen wie scheiße es mir geht? Anne dir geht es genau so, du solltest dich um dich selbst kümmern!" Sagte ich mit dünner Stimme.

"Du hast recht, aber ich kann nicht sehen, wie du leidest wegen Harry. Weißt du, was er gesagt hat, als ihr noch nicht zusammen wart?" Fragte sie.

Ich schüttelte den Kopf.

"Er meinte immer: Mum, wenn ich vor dir sterbe, dann sag Louis wie sehr ich ihn liebe..." lächelte sie traurig l.

"Dann möchte ich diesen Satz nie aus deinem Mund hören. Ich will nicht dass er stirbt." Weinte ich.

"Ich auch nicht." Entgegnete sie und eine kleine Träne schlich sich aus ihrem Auge.

"Komm her." Hauchte ich und zog sie in meine Arme.

So saßen wir eine gefühlte Ewigkeit auf dem Boden und versuchten uns einfach nur Halt zu geben.

"Ich soll dir von Liam ausrichten, dass ihr morgen eine Pressekonferenz habt. Paul hat vorhin angerufen." Sagte sie nach zehn Minuten des Schweigens.

Ich wollte gerade etwas antworten, als es an der Badezimmertür klopfte.

"Ja?" Fragte ich.

Niall trat ein und reichte mir mein Handy das klingelte. Auch Liam und Zayn erschienen um Hintergrund und schauten mich abwartend an.

"Tomlinson?" Meldete ich mich.

"Guten Tag Mr. Tomlinson. Ich bin's Mr. Smith, sie sollten so schnell es geht ins Krankenhaus kommen." Sagte er.

Ich reagierte nicht. Was sollte ich dazu sagen? Stumm liefen mir die Tränen über die Wangen und ich hauchte ein leises: "wir sind unterwegs."

"Krankenhaus." Sagte ich schlicht und stand auf. Mit wackeligen Beinen lief ich zur Badezimmertür und kümmerte mich darum, nicht noch einen dritten Nervenzusammenbruch zu bekommen. Allerdings war es jetzt anders als die letzten beiden male... Ich fühlte nichts. Alles war so weit weg und doch so nah.

Auch Anne sah Leichen blass aus, als wir mit einem Taxi zum Krankenhaus fuhren. Ich klammerte mich an Zayns Hand, der neben mir saß. Er weinte ebenfalls, aber wischte sich die Tränen immer wieder weg. Bad Boy eben...

Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir endlich an. Ich stieg aus und konnte kaum etwas erkennen, da ich eine verschwommene Sicht hatte.

Im Eingansbereich wurden wir direkt in das Büro von Mr. Smith gebracht.

Er schüttelte uns die Hand und hatte ein wahres Pokerface auf.

"Ich komme direkt zum Punkt. Der Zustand von Mr. Styles ha-" fing er an doch Anne ging dazwischen.

"Duzen sie uns bitte. Ich krieg sonst noch ein Anfall, wenn hier jeder Mr. Styles Sagt." Schluchzte sie.

"Nun gut. Also. Harry's Zustand wird von Minute zu Minute schlechter.... Ich befürchte, dass er die Nacht nicht überleben wird." Sagte er niedergeschlagen, "es tut mir leid. Ich habe alles in meiner Macht stehende getan, aber jetzt ist es Hoffnungslos. Sein Herz wird jede Sekunde aufhören zu schlagen. Wenn sie ihn noch einmal sehen wollen, müssen sie es jetzt tun."

Nein. Nein. Nein. Harry. Nein. Nein. Nein. Hilfe. Ich will hier weg. Verlass mich nicht. Harry....

Ich stand in dem Arztzimmer und hatte den Wunsch einfach tot um zu fallen. Alles würde aufhören, alles würde gut werden und ich wäre bei Harry.

"Ich würde ihm gerne noch mal sehen." Hauchte Anne mit Tränenerstickter Stimme.

"Natürlich. Sie wissen ja wo sein Zimmer ist." Sagte der Arzt.

Anne lief aus dem Zimmer. Eigentlich hätte ich mit gehen sollen, aber ich konnte es mir nicht antun, seinen leblosen Körper zu sehen und zu wissen, dass alles Hoffnungslos war. Jede Hoffnung die ich noch hatte, wurde durch diese zwei Sätze zerstört.

Ich blickte zu den Jungs, die ebenfalls alle am weinen waren. Aus Reflex, griff ich nach ihren Schultern und zog alle in eine Gruppenumarmung.

Wir stand dort und hielten uns fest, gaben uns Kraft und versuchten uns Halt zu geben. Mein Halt allerdings war weg. Harry war weg.

"Louis?" Vernahm ich die Stimme des Arztes.

Ich blickte ihn abwartend an, unfähig zu sprechen.

"Wenn du kurz mitkommen würdest. Ich möchte etwas ausprobieren." Meinte er.

"Was denn?" Fragte ich leise.

"Komm bitte einfach mit. Ihr anderen auch." Sagte er ruhig und lief dann aus dem Zimmer. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und folgte ihm, als uns Anne entgegen kam.

"Sein Herz schlägt nur noch schwach.... Ich wollte euch gerade holen." Hauchte sie und lief dann wieder zurück zu Harry's Zimmer, vor den auch Mr. Smith stand.

"Wollt ihr?" Fragte er und deutete auf die Tür.

Ich öffnete diese langsam und bekam Harry zu Gesicht. Er lag noch genau so da wie vor ein paar Stunden.

Wie vorhin saß ich mich auf den Stuhl neben dem Bett und starrte ihn an.

"Harry...." weinte ich, aber wagte es nicht seine Hand zu greifen, in der Angst ihm weh zu tun. Die Jungs und Anne standen auch neben dem Bett und wir warteten förmlich darauf, dass sein Herz aufhörte zu schlagen und der Herzmonitor nur noch ein langes Tüten von sich gab.

Seine Herzschläge waren schwach und nur sehr wenige. Immer wieder schaute ich auf seine Hand, aber etwas hinderte mich daran sie zu ergreifen.

Harry

Der Schmerz wurde immer schlimmer. Bald würde ich es nicht mehr aushalten und hätte keine Kraft mehr, um dagegen an zu kämpfen. Es tat alles weh. Ich wollte einfach nur noch sterben, wollte alles ausschalten und wollte einfach wieder unbeschwert und frei sein.

Plötzlich vernahm ich die Stimmen der Jungs, meiner Mutter und die unbekannte Stimme die bestimmt dem Arzt gehörte.

Ich hörte wie Louis sich neben mich setzte und ein leises Harry murmelte. Hoffnung kam in mir auf. Louis war da. Er war meine Hoffnung, meine Heilung, mein Leben.

Wie sehr ich dafür betete, dass er einfach seine kleine Hand auf meine legt und mir den Schmerz erträglicher macht.

Bitte Louis hilf mir! Hilf mir. Hol mich hier heraus und sag mir wie sehr du mich liebst und ein sehr du mich vernisst

Aber es passierte nichts. Louis machte nichts. Ich hörte noch alles, aber spürte kaum noch etwas. Der Schmerz ließ nach und das tuten neben mir wurde zu einem langen Ton.

Ich hatte aufgehört zu kämpfen. Louis hätte mich retten können.... Aber er hat mich anscheinend Auge geben. Das war es!

Louis ich liebe dich.


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-K

Love Can Be Beautiful ~ Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt