88. Kapitel Louis

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Louis

Wir versammelten uns, bevor wir an unserem langen Tisch platz nehmen würden.

"Ich werde nichts sagen." Sagte ich.

"Das ist in ordnung. Keiner nimmt es dir übel." Lächelte Niall traurig. Wir waren alle den Tränen nahe, da Harry im Krankenhaus lag und jede Sekunde sterben könnte. Anne war allerdings bei ihm geblieben und würde uns mitteilen falls etwas passieren würde.

Wir umarmten uns noch mal, bevor wir Platz nahmen. Der Raum war mit Reportern, Kameras und Bodyguards gefüllt.

Die ersten Paparazzis schossen bereits die ersten Bilder und Liam ergriff direkt das Wort.

"Bevor wir anfangen möchten wir kurz sagen, dass wir keine Fragen beantworten werden. Wir werden von uns aus erzählen. Was wir in der Öffentlichkeit haben wollen oder nicht, haben wir bereits mit Harry's Familie besprochen. Zudem geht es uns nicht gut und wir bitten daher um ihr Verständnis. Das Thema ist ziemlich heikel."

Ein paar Reporter nickten und schrieben sich Sachen auf, doch Zayn redete direkt weiter: "Wie sie wahrscheinlich alle vermuten, geht es um Harry. Er hatte vor ein paar Tagen, am 1 August, einen Autounfall. Er war alleine mit einem Auto unterwegs und ist mit einem entgegenkommenden Auto zusammen gestoßen. Sein Gurt ist bei dem Aufprall gerissen und er ist durch die Frontscheibe aus dem Auto geflogen..."

Zayn holte kurz Luft und wischte sich eine kleine Träne aus dem Augenwinkel, dann erzählte er weiter: "er wurde nach über einer Stunde gefunden. Harry hat mehrere Knochenbrüche und schwere innere Blutungen. Er liegt momentan im Krankenhaus und seine Mum ist angereist. Wir wohnen in einem Hotel und warten Täglich darauf, dass wir gute Neuigkeiten bekommen."

Dann brach er ab und Liam übernahm wieder das Wort: "Er wurde nach dem Unfall notoperiert und liegt jetzt im Koma. Heute Nacht sind seine Werte extrem herunter gegangen und sein Herz hat kurz zeitig auch aufgehört zu schlagen. Sein Herz schlägt wieder, aber er hat entsetzliche Schmerzen und wir müssen davon ausgehen, dass er es nicht schafft."

Diese Worte aus seinem Mund zu hören tat unfassbar weh. Ich fing an zu weinen, mehr als je zuvor. Meine ganze Trauer, die Schuldgefühle ich konnte sie nicht mehr halten. Es ging einfach nicht.

Niall nahm mich vorsichtig in den Arm und ich vergrub mein Gesicht an seiner Halsbeuge.

"Louis du musst nicht hier oben sitzen und dir das ganze anhören. Geh, wenn du es nicht mehr aushälst." Flüsterte er und strich mir sanft über den Kopf. Doch ich verneinte. Ich wollte hier bleiben und stark bleiben für Harry.

Die ganze Aufmerksamkeit lag auf mir und Niall. Sogar Liam blickte mich Mitleid an und hatte aufgehört zu reden.

Niall löste sich von mir und meinte: "Wenn sie sich jetzt fragen was aus One direction wird, müssen wir sie enttäuschen. Wir könnten nicht einfach da weiter machen wo wir aufgehört haben und unser Ding ohne Harry durch zu ziehen. Er hätte es wahrscheinlich gewollt, aber wir können sowas nicht tun. Vielleicht können es andere, aber wir nicht! Wir haben beschlossen die Tour ab zusagen und die Arbeit am Album ein zustellen. Außerdem wollen wir, dass unsere Single, die wir schon längst hätten rausbringen wollen unser letzter Song wird."

Ich riss mich zusammem und sagte dann leise: "Harry hat den Song geschrieben und ist wie wir schon gesagt haben, ist er ein ziemlich persönlicher Song. Harry hat ihn geschrieben, als unsere Beziehung noch nicht öffentlich war und wir uns verstecken mussten."

Danach kamen erneut Tränen aus meinen Augen. Ich konnte nicht mehr. Seit drei Tagen hatte ich nicht geschlafen und Emotional war ich komplett fertig.

"Auf jeden Fall möchten wir Sie bitten, nicht zu sehr in unsere Privatsphäre ein zu dringen. Wir teilen ihnen mit, falls etwas passiert. Das hier ist offiziell der letzte Auftritt für uns als Band und wir hoffen, dass ihr es versteht. Danke, dass ihr immer hinter uns standet und uns zu dem gemacht habt was wir heute sind, aber ich denke das ihr versteht, dass wie unter diesen Umständen nicht weiter machen können." Erklärte Liam und blickte dabei direkt in seine Kamera die alles filmte.

Ich nickte stumm und wischte sie Tränen weg. Nicht nur Harry war weg, sondern auch mein Traum war ausgelebt. Wir würden nie wieder zusammen auf der Bühne stehen, nie wieder das tolle Gefühl erleben, wenn alle unsere Songs mitsangen und nie wieder würde ich das kribbeln in den Fingerspitzen fühlen, wenn wir kurz davor waren ein Album heraus zu bringen.

Man könnte meinen, dass meine ganze Welt zusammen brach und ich in den Scherben liegen blieb. Jeder Versuch dort heraus zu kommen tat immer mehr weh.

Wie verabschiedeten uns kurz und  liefen zu Paul zurück.

"Wir fahren sofort wieder zu Harry." Sagte Zayn und stieg bei Paul ein.

Wie ein Häufchen Elend saß ich neben Liam und hatte meine Beine an den Körper gezogen. Mich wunderte, dass ich noch Tränen übrig hatte.

"Louis, hör bitte auf zu weinen..." flüsterte Liam und zog mich in seine Arme.

"I-Ich liebe ihn Liam. Es tut so weh" schluchtzte ich an seine Brust.

"Ich weiß Louis. Er kann es dir momentan nicht sagen, aber er liebt dich auch. Mehr als alles andere." Hauchte er und ich spürte wie auch er weinte.

"Wein nicht. Er hätte es nicht gewollt." Flüsterte er wieder.

"Du weißt auch...." nuschelte ich leise.

Danach war Stille. Man hörte nur ab und zu ein schluchzen von einem von uns.

Wir weinten alle. Sogar Paul. Wir weinten zusammen. Zusammen um Harry...

Er darf nicht gehen. Wir waren in ein paar Tagen 5 Monate zusammen. Ich wollte ihn nicht verlieren, nicht jetzt wo ich ihn endlich bei mir hatte und ich endlich glücklich war. Wir hatten viele schöne Momente.... Zum Beispiel unser erster Auftritt als Paar, bei den Fashion Awards oder das kleine Mädchen, dem Harry versucht hat zu erklären was Liebe ist. Ich wollte nicht, dass diese Momente nur noch in meiner Erinnerung existieren. Ich wollte noch mehr von diesen Momenten. Ich wollte ihn heiraten, eine Familie mit ihm Gründen, jedem Tag neben ihm aufwachen und ihm jeden Tag aufs Neue zeigen, wie sehr ich ihn liebe und wie viel er mir bedeutet. Ich hatte so viel vor gehabt und dann kam ich auf die beschissene Idee zu rauchen.

Es war alles meine Schuld. Harry hasst mich wahrscheinlich, denn wir waren im Streit auseinander gegangen und ich hasste mich selbst dafür.

Wenn es da oben irgendeinen Gott oder einen Engel gab, dann sollten sie mir meinen Engel wieder zurück geben...



Richtig deep am Ende. Oops!

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-K

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