⚜️ Zwanzig ⚜️

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Jungkook POV

Mit trotzdem vor Aufregung zitternden Beinen trete ich an den Tisch von Taehyung heran und versuche angestrengt eine gleichgültige Miene aufzusetzen. Ich will ihm auf keinen Fall zeigen, wie sehr er mich noch immer innerlich so aus der Ruhe bringt.

"Guten Tag, Mr. Kim. Sie wollten mich sprechen?"

Verwundert sieht Taehyung auf und mustert mich von oben bis unten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass mein zuckersüßer Ton und die Wahl der Worte ihn leicht verwirren, was mir auch seine kurzzeitig zusammengezogenen Augenbrauen vermitteln. Doch er wäre nicht Taehyung, wenn er nicht einfach über diese Tatsache hinwegsehen würde.

"Ich wollte gerne wissen wie es dir geht, Jungkook."

Nun kann ich mir ein abfälliges Schnauben nicht verkneifen und meine Maske droht zu fallen. Ist das jetzt echt sein Ernst?

"Wie soll es mir schon gehen. Mir geht es gut ohne Sie." Ich betone weiterhin mehr als deutlich, dass ich nicht vorhabe ihn zu duzen, so wie er es vor zwei Wochen noch wollte. Er soll bloß nicht denken, er könnte mich irgendwie manipulieren.

Er seufzt einmal tief und rührt ungerührt in seinem Kaffee, ehe er die Tasse an seine Lippen führt und einen Schluck daraus nimmt. Nach dem Absetzen der Tasse macht er keine weiteren Anstalten irgendetwas zu mir zu sagen und ich drehe mich schon um, damit ich wieder meiner Arbeit nachgehen kann.

Doch wie in dem Restaurant packt er mein Handgelenk und hindert mich am Gehen.

"Was soll das?", zische ich leise und bin wirklich kurz davor hier und jetzt die Beherrschung zu verlieren.

"Jungkook" antwortet er ebenso leise und bei dem Klang meines Namens aus seiner Kehle würde ich am liebsten aufseufzen. Doch ich reiße mich zusammen und entwende mich seinem Griff.

"Können Sie mich nicht endlich in Ruhe lassen?", frage ich nun leicht verzweifelt, denn ich will wirklich, wirklich meine Ruhe vor diesem Menschen. Innerhalb kürzester Zeit hat er mein Leben so auf den Kopf gestellt und ich würde es gern wieder in Ordnung bringen.

Das gelingt mir aber nicht, wenn Taehyung immer wieder auftaucht.

Er setzt zu einem Satz an, doch wird von dem Klingeln der Tür unterbrochen, das einen neuen Kunden ankündigt. Nur ist es kein Kunde.

"Hey Jimin!", höre ich die Stimme meines Freundes durch den Raum schallen und spüre kurz darauf seinen Arm um meine Taille und einen Kuss, den er mir auf die Schläfe drückt.

"Hallo, mein Baby", flüstert er leise in mein Ohr und lässt seinen Blick dann auf Taehyung wandern, der das Ganze Geschehen mit hochgezogenen Augenbrauen gemustert hat.

Minhyuk merkt anscheinend die Anspannung, die aufgrund des Gesprächs in meinem Körper herrscht, denn er drückt mich noch ein wenig fester an sich, ehe er seine Worte mehr an den Geschäftsmann als mich richtet.

"Gibt es irgendein Problem?", fragt er eine Spur zu harsch, doch mich stört das nicht im Geringsten. Ganz im Gegenteil, ich freue mich, dass mein Freund so auf meine Sicherheit fixiert ist.

Taehyung lässt seine Augen noch einmal zwischen uns hin- und herwandern, ehe er schließlich leise seufzt und mit einer Handbewegung abwinkt.

"Nein, es gibt absolut kein Problem."

"Gut", grinst Minhyuk breit und sieht mich daraufhin an. "Ich verschwinde kurz auf die Toilette. Dann können wir sicher los, oder?"

Ich nicke als Bestätigung und lasse dadurch sein Lächeln breiter werden, als er mich loslässt und die Toiletten ansteuert.

Taehyung beobachtet mich genau, den Blick in seinem Gesicht kann ich definitiv nicht deuten. Er sieht...wütend aus?

"Sie sehen also, bei mir ist alles in bester Ordnung. Genießen Sie ihren Kaffee zu Ende. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag."

Mit diesen Worten drehe ich mich endlich um und lasse ihn allein, verschwinde schließlich im Hinterzimmer, wo ich mich umziehe, damit ich Feierabend machen kann. Den brauche ich jetzt auch unbedingt.

𝐏𝐞𝐫𝐬𝐨𝐧𝐚𝐥 𝐀𝐬𝐬𝐢𝐬𝐭𝐚𝐧𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt