𝐏𝐞𝐫𝐬𝐨𝐧𝐚𝐥 𝐀𝐬𝐬𝐢𝐬𝐭𝐚𝐧𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓

⚜️ Siebenundachtzig ⚜️

Jungkook POV

„Eine Sache verstehe ich noch nicht so ganz, Kookie", sagt Jimin abschließend zu den Neuigkeiten, die ich ihm eben gerade berichtet habe. Ich halte tatsächlich mein Vorhaben, egal was so neues in meinem Leben passiert, mein bester Freund erfährt beinahe sofort alles von mir. Nie wieder will ich, dass er sich solche Sorgen um mich macht oder er wieder so traurig ist.

„Was meinst du?", frage ich und rühre ungerührt weiter in meinem Kaffee herum, damit er endlich ein wenig abkühlt.

„Na, warum hat Taehyung nicht schon früher den Entschluss gezogen, sich scheiden zu lassen?"

Ich lache leise bei der Erinnerung, als ich meinem Freund genau dieselbe Frage gestellt hatte. An dem Abend haben wir uns noch wahnsinnig viel über alles und unsere Zukunft unterhalten und natürlich durfte diese Frage nicht fehlen. Ich habe ihm gebeichtet, wie viele Gedanken ich mir immer gemacht hatte und wie sehr mir die Tatsache missfiel, nicht als sein Partner angesehen zu werden.

„Das Problem war, dass die beiden einen Ehevertrag geschlossen hatten. Da ist es nicht so leicht herauszukommen."

Überfordert stöhnt Jimin einmal auf und legt den Kopf in den Nacken, bevor er fragt: „Also, er lässt sich also wirklich scheiden?"

„Ja!", grinse ich breit und nehme dann nun endlich einen Schluck von meinem heißen Getränk, ehe Jimin mich wieder ansieht, mit einem ebenso breiten Lächeln im Gesicht. „Na, dann steht eurer eigenen Hochzeit wohl nichts mehr im Wege, was?" Wackelnd bewegt er seine Augenbrauen und beugt sich ein wenig über den Tisch, doch ich lache nur leicht schüchtern auf.

„Jimin, wir haben zwar über unsere Zukunft geredet, doch darüber nicht."

„Wie könnt ihr denn das Wort Zukunft in den Mund nehmen, aber keine Heirat in Betracht ziehen?", seufzt er und schüttelt einmal verständnislos den Kopf.

„D-Das ist Taehyungs Entscheidung", erwidere ich beschämt und lenke meinen Blick auf die Tasse vor mir, beobachte dabei die leichten Erschütterungen, die auf der Oberfläche der dunklen Flüssigkeit zu erkennen sind. Natürlich hätte ich nichts dagegen ihn irgendwann zu heiraten, aber ich sehe mich selbst nicht in der Position, den Vorschlag zu machen. Was wäre, wenn er gar keine Lust mehr auf das Heiraten hat? Dann hätte ich mich komplett unnötig zum Deppen gemacht.

„Er wäre ein Idiot, wenn er dich nicht als Mann wollen würde", erwidert Jimin beleidigt, was mich nun doch wieder leicht zum Lachen bringt, als ich den passenden Gesichtsausdruck dazu noch sehe. „Was macht überhaupt die Medizin?"

„Ach, hör bloß auf", stöhne ich und fahre mir einmal gestresst durch meine Haare. „Aktuell ist Prüfungsphase und ich habe das Gefühl, bisher überall durchgefallen zu sein."

„Quatsch, du bist klug, Kookie. Ich bin mir sicher, du hast überall mit Bravour bestanden."

Da ich nun das Problem mit Ye-Sol mehr oder weniger los bin, seitdem Taehyung mir von der Scheidung erzählt hat, kann ich mich wirklich voll und ganz auf das Studium konzentrieren, doch ich war schon immer so selbstkritisch und wusste nicht, ob das reicht, was ich eigentlich mache oder lerne. Taehyung unterstützt mich zwar so gut er kann, aber er ist ja so selten zuhause und bekommt meist gar nicht mit, wie ich vor meinen Büchern am Verzweifeln bin.

„Vielleicht hast du recht", antworte ich Jimin trotzdem leicht lächelnd und nehme erneut einen Schluck aus der Tasse. Plötzlich springt mein bester Freund aber auf und zieht mich an meinem Arm ebenfalls hoch, um mich hinter sich her in das Wohnzimmer zu ziehen. „Was ist jetzt los, Jimin?"

Grinsend setzt er sich an seinen Laptop und klappt diesen auf, während ich mich erwartungsvoll neben ihn setze und seinen leuchtenden Blick erwidere.

„Wir planen jetzt schon einmal deine Hochzeit."