𝐏𝐞𝐫𝐬𝐨𝐧𝐚𝐥 𝐀𝐬𝐬𝐢𝐬𝐭𝐚𝐧𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓

⚜️ Achtundzwandzig ⚜️

Jungkook POV

Am nächsten Morgen erwache ich selbstverständlich mit wahnsinnigen Kopfschmerzen und Übelkeit.
Jammernd drehe ich mich auf die andere Seite, da die Sonnenstrahlen mir unangenehm ins Gesicht scheinen, auf der Suche nach ein wenig Dunkelheit. Zögernd öffne ich dann langsam meine Augen und stelle fest, dass ich nicht in meinem eigenen Bett liege.

Viel zu schnell richte ich mich auf und ignoriere das ätzende Stechen in meinem Kopf und die kleinen, schwarzen Punkte vor meinen Augen, während ich mich hektisch umsehe. Ich erkenne ein modern und teuer eingerichtetes Schlafzimmer und in dem Spiegel des Kleiderschranks mir gegenüber kann ich meinen erschrockenen Blick erkennen.

Achja, ich bin in Taehyungs Schlafzimmer.

Langsam drehe ich meinen Kopf in Richtung Treppe und versuche irgendwelche Geräusche aufzuschnappen, was mir leider nicht gelingt. Es ist mucksmäuschenstill in dieser riesigen Wohnung.

Mein Blick fällt auf den Nachtschrank neben dem Bett, auf dem sich ein kleines Tablett befindet. Darauf wurden zwei bereits mit Marmelade beschmierten Brötchen, ein Kaffee und ein Glas Wasser mit zwei Tabletten daneben drapiert. Ich rutsche näher zum Rand des Bettes, wo ich meine Beine dann herausschwinge und zunächst nach dem Kaffee greife. Er ist noch wirklich heiß und dampft, er wurde also erst vor kurzem hierhin gestellt. Erleichtert nippe ich einmal an meinem Lieblingsgetränk, ehe ich meine Aufmerksamkeit den Tabletten widme. Er hat aber auch wirklich an alles gedacht.

Leicht lächelnd greife ich danach, als meine Augen den Zettel darunter entdecken. Neugierig nehme ich ihn zu mir, falte ihn auf und erkenne eine wirklich schöne Handschrift, die wohl Taehyung gehört.

Guten Morgen Jungkook,

Wenn du aufwachst, bin ich vermutlich nicht mehr da.
Es steht dir frei, zu bleiben oder zu gehen, aber solltest du dich für das Bleiben entscheiden, hast du Zugang zu allem, was du in meiner Wohnung machen möchtest.

Sollte irgendetwas sein oder solltest du irgendetwas brauchen, bin ich jederzeit für dich zu erreichen.

Ich hoffe, ich sehe dich noch, wenn ich nach Hause komme.

Taehyung

Ich lächele weiterhin leicht, während ich den Brief von ihm lese und wundere mich gleichzeitig über den Wechsel seiner Persönlichkeit.
Ich hätte nie gedacht, dass Taehyung tatsächlich jemand sein kann, der sich so umsichtig um mich sorgt und es gefällt mir sehr.

Viel zu sehr.

Mein Lächeln schwindet und ich schlucke auf einmal die beiden Tabletten mit einem Schluck Wasser herunter, ehe ich mich schließlich stöhnend aufrichte und meine Sachen greife. Ich zögere kurz damit, sein Shirt auszuziehen, viel zu sehr gefällt mir das Gefühl des Stoffes auf meiner Haut, der sicherlich unsagbar teuer war und der Geruch von ihm, der daran haftet. Aber ich kann schlecht zu Hause mit einem Shirt auftauchen, dass noch nie jemand an mir gesehen hat.

Es ist doch richtig, jetzt zu gehen, oder? Auch wenn ich Taehyung wirklich dankbar bin, dass er sich um mich gekümmert hat, ist es dennoch falsch, hier zu sein. Oder?

Was würde Minhyuk wohl dazu sagen?

Bei dem Gedanken an meinen Freund schrecke ich kurz auf und suche mein Handy, das ich dann in meiner Hosentasche entdecke. Als ich versuche, es zum Leuchten zu bringen, scheitere ich, woraus ich schließe, dass der Akku leer sein muss.

Ich stöhne genervt und blicke mich suchend in dem Schlafzimmer nach einem Ladekabel um, was ich in einer Schublade des Nachtschrankes finde.
Erleichtert atme ich einmal auf, als das Apple-Symbol auf dem Display erscheint und mir schließlich unzählige Nachrichten meines Freundes und Jimin anzeigt, die sich deutliche Sorgen um mich machen.

Sofort meldet sich das schlechte Gewissen und der alte Jungkook würde jetzt auch alles stehen und liegen lassen und wieder nach Hause laufen.

Aber ich bin nicht mehr der Alte. Taehyung hat mich verändert und weil ich nicht unhöflich sein will, entscheide ich mich tatsächlich zum Bleiben.

Denn dass ich mich einmal persönlich bei ihm bedanke, ist ja wohl selbstverständlich.