⚜️ Sechsundzwanzig ⚜️

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Taehyung POV

In der Tiefgarage des Wohnhauses, in dem sich mein Apartment befindet, verabschiede ich mich von meinem Chauffeur, der sein eigenes ansteuert, während ich mit Jungkook auf den Fahrstuhl zugehe.

Das gestaltet sich jedoch als gar nicht so einfach, denn der Jüngere entreißt sich ruckartig aus meinem Griff und beginnt zu straucheln. Im letzten Moment kann ich ihn noch auffangen, weshalb ich ihn dadurch ein wenig zu fest und nah an meine Brust presse.

Einen Augenblick lang sehen wir uns nur in die Augen und obwohl ich seine eindeutige Ablehnung mir gegenüber darin erkennen an, sehe ich dennoch dieses eigenartige Funkeln, was mich auch so an ihm gefesselt hat. Dieser Drang, etwas neues ausprobieren zu wollen, vollkommen egal, ob es richtig oder falsch ist. Und obwohl er so unschuldig ist, glaube ich, dass er eine Menge Leidenschaft in sich trägt. Eine Leidenschaft, die mir durchaus gefallen könnte.

Doch als ich meine Hand hebe, um seine Wange zu berühren, geht ein Ruck durch seinen Körper und er stößt mich von sich. Nicht wirklich fest, es ist lediglich ein gegen meine Brust drücken, damit ich ihn loslasse, was ich dann auch tue.

"Du solltest aufpassen, Jungkook. Wenn man getrunken hat, fällt man schnell mal hin."

Diese Aussage kommentiert er nur mit einem wütenden schnauben und versucht dann irgendwelche Knöpfe an dem Fahrstuhl drücken.

"Wann kommt das Mistding endlich?", murmelt er dabei leise zu sich selbst und ich kann mir ein amüsiertes Kichern nicht verkneifen.
Ich hole die nötige Karte aus meiner Geldbörse, ziehe sie durch den Schlitz, der sich neben dem Aufzug befindet und tippe noch dazu die passende Zahlenkombination ein, die uns dann in mein Apartment bringt.

Verwundert beobachtet er jeden meiner Schritte und atmet dann aber erleichtert auf, als sich die metallischen Türen endlich öffnen.
Sofort verschwindet er in dem fahrbaren Raum, stellt sich in die hinterste Ecke, um ja genügend Abstand zu mir zu haben, was ich mit einem kleinen, belustigten Lächeln quittiere.

Als auch ich eingestiegen bin, schließen sich die Türen wieder und der Aufzug beginnt sich auf den Weg in den dreißigsten Stock zu machen. Jungkook weiß natürlich nicht, dass das eine Weile dauert und ich bin mir sicher, er hätte sonst definitiv die Treppe vorgezogen.

"Was willst du eigentlich von mir?", unterbricht er schließlich auf Höhe des zehnten Stocks die Stille und nachdenklich mustere ich ihn einmal.

Er steht noch immer eng an die Wand gedrängt und hat generell eine ablehnende Körperhaltung angenommen, doch seine Augen zeigen mir weiterhin dieses brennende Funkeln darin.

Ohne groß darüber Nachzudenken stoße ich mich von der Wand ab, an die ich mich gelehnt hatte und gehe auf ihn zu.
Er zuckt bei der erneuten, plötzlichen Nähe zwischen uns leicht zusammen, aber erwidert weiterhin tapfer meinen Blick.

Doch ich sage noch immer nichts, mustere einfach sein ausgesprochen hübsches Gesicht, das mir so auch noch nicht unter gekommen ist. Und die kleine Narbe auf seiner Wange zerstört dieses Bild keineswegs, es scheint eher, als würde sie sein Gesamtbild perfekt abrunden. Noch nie habe ich einen so wunderschönen Jungen gesehen und ich habe bereits schon wirklich viele Menschen in meinem Leben getroffen.

"Jungkook", hauche ich seinen Namen und hebe erneut meine Hand, um seine Wange zu berühren, was er dieses Mal sogar zulässt. Sobald ich seine weiche Haut berühre, schließt er seine Augen und lehnt sein Gesicht noch ein wenig näher in meine Richtung. Und spätestens da weiß ich dann Bescheid.

Er kann sich noch so viel sträuben und wehren, aber auch er scheint mich zu begehren, entgegen all seinen Aussagen.

𝐏𝐞𝐫𝐬𝐨𝐧𝐚𝐥 𝐀𝐬𝐬𝐢𝐬𝐭𝐚𝐧𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt