⚜️ Vierundneunzig ⚜️

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Jungkook POV

Taehyungs Worte überwältigen mich, lassen einen Damm der Gefühle in mir brechen, nachdem ich mich an ihn geschmiegt habe und in Tränen ausgebrochen bin. Niemals hätte ich damit rechnen können, dass er mir an meinem Geburtstag einen Antrag macht, einen so unwichtigen Tag für ein so wichtiges Ereignis auswählt und ihn damit zum schönsten Moment meines Lebens macht. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie schwer ihm dieser Moment fiel und wie lange er über seine Worte nachgedacht hat.

„Jungkook, ich liebe dich so sehr", haucht er in mein Ohr und streicht unentwegt über meinen Rücken, während ich mich meinen überschwemmenden Gefühlen hingebe.
Doch es sind schließlich meine Beine, die nachgeben und ich sacke gemeinsam mit Taehyung auf den Boden, der jedoch unbeirrt weiterhin Küsse auf mein Haar haucht und mich einfach im Arm hält.

Ich bin gerade der glücklichste Mensch auf dieser Welt und den Brief in meiner Hand habe ich schon fast vergessen, als er mir mit diesem Gedanken wieder ins Gedächtnis zurückkehrt. Doch vorher genieße ich noch dieses Glücksgefühl in vollen Zügen, ehe es einen gewaltigen Dämpfer wegen dieses Briefes bekommt.

Irgendwann lösen wir uns voneinander, noch immer auf den Boden knieend und Taehyung wischt meine Tränen fort, während er mir sein bezauberndstes Lächeln schenkt. „Ich liebe dich auch", erwidere ich noch seine Worte von vor einigen Minuten, bevor ich den Zettel in meiner Hand hochhalte und er Taehyungs Aufmerksamkeit bekommt. „Darüber müssen wir aber reden."

Wortlos nimmt Taehyung den Brief in die Hand und liest ihn, am Ende verzieht sich sein Gesicht zu einer verärgerten Miene, ehe er das Papier zusammenknüllt und in irgendeine Ecke des Raumes wirft. „Tae-", beginne ich überrascht, werde aber von ihm ruckartig in eine erneute Umarmung gezogen, spüre seine Hand auf meinem Hinterkopf und kann nicht anders, als zufrieden zu lächeln.

Seine Reaktion bedeutet mir viel, denn sie beweist mir, dass er überhaupt nichts von Ye-Sols Worten hält und dass nur ich für ihn zähle. Es vergehen wieder einige Minuten, bis nun doch er derjenige ist, der das Schweigen, ohne unsere Umarmung zu lösen oder seine Hand von meinem Kopf zu nehmen, bricht.

„Was Ye-Sol darin geschrieben hat, ist unwichtig, Jungkook. Sie ist mir egal, genauso wie unsere Vergangenheit und ihre Gefühle. Das einzige, was für mich zählt, bist du und das wird auch immer so sein."

Nach seinen Worten schiebt er mich doch ein wenig von sich und nimmt meine Hand in seine, um endlich den Ring auf meinen Finger zu schieben, den er wohl die ganze Zeit festgehalten hat. Zufrieden betrachte ich das kleine, schlichte Accessoire, kann aber nicht verhindern, dass derselbe Gedanke wie vorhin in meinen Kopf kommt. „Aber ich bin nicht besser als sie, Taehyung. Ich habe ihr Leben genauso zerstört, wie sie Meines und auch wenn ich sie hasse, ist da immer dieser Gedanke. Ich-"

„Jungkook", unterbricht mich der Ältere sofort und nimmt mein Gesicht in seine Hände. „Die Welt ist nicht immer rosarot. Menschen begehen Fehler und Taten, die ihr eigenes Glück bedeuten. Du hast nur für dein eigenes Glück gehandelt und daran ist nichts verwerflich. Außerdem bin ich derjenige, der sich für dich und nicht für sie entschieden hat. Also beherzige diese Worte einfach und lass uns das alles vergessen. Lass uns unsere gemeinsame Zukunft gestalten, in der wir beide bestimmen können, was wir wollen. In Ordnung?"

Ich nicke leicht und bekomme als Belohnung einen langen, intensiven Kuss, als mir bei seinen Worten etwas einfällt. „Eine Sache fehlt dann da noch", unterbreche ich den Kuss, was Taehyung leise seufzen lässt. Ich weiß sehr wohl, was er jetzt am liebsten machen würde, aber dieses Anliegen ist mir schon, seitdem wir unsere Beziehung führen, unglaublich wichtig.

„Stell mich deinen Eltern vor."

𝐏𝐞𝐫𝐬𝐨𝐧𝐚𝐥 𝐀𝐬𝐬𝐢𝐬𝐭𝐚𝐧𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt