⚜️ Fünfundsechzig ⚜️

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Taehyung POV

„Kopieren Sie das einmal bitte und bringen es mir dann in mein Büro", sage ich zu der Sekretärin, während ich ihr einen Packen Zettel auf den Tisch lege und meinen Weg wieder in mein Büro antrete. Zum Glück ist dieser Tag bald vorbei, jede Sekunde, die ich von Jungkook getrennt bin ist zu viel und ich vermisse ihn fürchterlich. Ich erkenne mich selbst nicht wieder, aber er verändert mich tatsächlich. Ich sehne mich so sehr nach seiner Nähe, dass ich ihn heute unbedingt wieder bei mir haben will, am besten auch über Nacht. Dahinter stecken nicht einmal sexuelle Gedanken, ich mag das Gefühl, ihn im Arm zu halten und mit ihm zu kuscheln, seinen ruhigen Atem neben mir zu hören und durch sein weiches Haar zu fahren.

Seufzend öffne ich die schwere, braune Tür und trete in mein Büro, doch stocke kurzzeitig in meiner Bewegung. Nur für einen winzigen Augenblick lasse ich mir etwas anmerken und gehe dann aber weiter hinein, ehe ich die Tür hinter mir schließe. „Was suchst du denn hier, Ye-Sol?"

„Taetae", flötet sie direkt und kommt schwungvoll auf mich zu, doch dieses Mal weiche ich tatsächlich ihrer drohenden Berührung aus und setze mich schließlich hinter meinen Schreibtisch. Jetzt, wo ich mit Jungkook zusammen bin, lasse ich niemanden mehr an mich heran, egal wer vor mir steht.

„Wenigstens nett begrüßen könntest du mich", schmollt sie beleidigt und lässt sich mir gegenüber in einen Sessel fallen.

„Warum sollte ich? Du nervst."

„Hach ja, die Sache mit diesem Jungkook", seufzt sie und schnalzt einmal genervt mit der Zunge.

„Es ist nicht ‚dieser' Jungkook, sondern mein Jungkook. Wir sind zusammen."

„Ja, ich hörte davon."

„Woher?", frage ich nun doch leicht interessiert und lehne mich weiter vor, sodass ich meine Unterarme auf meinem Tisch platzieren kann.

„Von ihm."

Sofort verziehen meine Augen sich zu wütenden Schlitzen und ich springe auf, ich will mir gar nicht ausmalen, was sie ihm für Lügenmärchen erzählt hat und bin jetzt schon genervt davon, dass ich die Probleme wieder beheben kann, die sie verursacht. „Ye-Sol, was hast du wieder angestellt? Lass ihn in Ruhe, er kann nichts dafür."

„Seit wann bist du ein Ritter in glänzender Rüstung, Taehyung?", erwidert sie verächtlich.

„Ich liebe ihn halt. Da mache ich mir eben Sorgen", erwidere ich kalt und gehe schon in Richtung Tür, um diese wieder zu öffnen. „Geh jetzt! Ich werde nun geradebiegen, was du wieder drohst zu zerstören."

Sie schnaubt noch einmal, steht aber tatsächlich auf und kommt zur Tür, lässt es sich aber nicht nehmen, mir noch einmal mit ihrem Zeigefinger quälend langsam über die Wange zu streichen. Ruckartig entziehe ich ihr meinen Kopf und deute nun zusätzlich mit meiner Hand auf den Ausgang.

„Ich bin gespannt, was deine Familie dazu sagt. Wissen sie eigentlich überhaupt, dass du bisexuell bist? Vermutlich nicht. Ich freue mich jetzt schon darauf, die Bombe platzen lassen zu dürfen", erwidert sie noch süffisant, was mich nur leicht lachen lässt.

„Tu, was du nicht lassen kannst. Für Jungkook würde ich durch die Hölle gehen."

„Und das wirst auch, Taehyung", sind ihre letzten Worte, ehe sie endlich geht und mich allein lässt.

Erleichtert über diese Stille atme ich einmal aus und gehe zu meinem Schreibtisch zurück, ergreife dann mein Handy und gehe in den Chat mit meinem Freund.

Jungkook ❤️

Hallo, Baby. Hast du kurz Zeit?

Es dauert eine Weile, bis er mir antwortet, obwohl er direkt meine Nachricht gelesen hat. Ich bin schon drauf und dran, meine Autoschlüssel zu ergreifen und zu seiner Universität zu fahren, als seine Antwort schon eintrudelt.

Eigentlich nicht...

Bitte Baby, es ist wichtig.

Gut, was willst du?

Wird mein Babyboy etwa frech?

Innerlich könnte ich mich dafür schlagen, was ich gerade geschrieben habe. Das ist doch gerade wirklich einfach nur unangemessen.

Taehyung, das ist jetzt unangebracht

Tut mir leid
Aber ich muss wirklich mit dir reden

Worüber?

War Ye-Sol bei dir?

Ja

Hör zu, egal, was sie dir gesagt hat, es ist gelogen. Du weißt, ich liebe dich, das würde ich nie leichtfertig daher sagen

Aha
Sonst noch was?

Was ist denn los mit dir?

Taehyung, ich muss mich jetzt wieder konzentrieren.

Jungkook, warte
Bitte
Okay, dann fahre ich jetzt los und bin in einer Viertelstunde bei der Uni
Und wenn ich dort bis abends auf dich warten muss
Ich werde es tun

𝐏𝐞𝐫𝐬𝐨𝐧𝐚𝐥 𝐀𝐬𝐬𝐢𝐬𝐭𝐚𝐧𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt