⚜️ Vierundsechzig ⚜️

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Jungkook POV

Fröhlich vor mich hin summend gehe ich am Montag den üblichen Weg von der WG in Richtung Universität. Das Wochenende mit Taehyung war unglaublich gewesen und noch immer bin ich deshalb gut gelaunt. Es war, als wäre bei uns ein Schalter umgelegt worden, nachdem er mir seine Liebe gestanden hatte und plötzlich benahmen wir uns wirklich wie ein typisches Paar. Und der Sex war noch viel unglaublicher gewesen, wobei ich dachte, dass es gar nicht mehr gesteigert werden könnte.

Doch leider ist jedes Wochenende irgendwann vorbei und dieses eben auch, so traurig es uns beide machte. Gestern haben wir den Tag noch voll ausgenutzt, haben wahnsinnig viel gekuschelt und natürlich miteinander geschlafen. Mehrfach sogar. Je öfter wir es tun, desto besser wird es, Vorbereitung ist bei mir beinahe nicht mehr nötig und diese Sache mit dem Daddy Kink fasziniert und erregt mich tatsächlich noch immer. Aber abends hat Taehyung mich dann nach Hause gebracht, ich wollte zwar mit ihm zusammen in sein Apartment, aber er meinte, dann würden wir beide erst recht keinen Schlaf mehr bekommen und unseren Alltag schaffen.

Trotzdem tat das meiner guten Laune keinen Abbruch und deshalb war ich noch immer so fröhlich, obwohl ich wieder einen Tag anstrengender Vorlesungen vor mir habe. Aber wie könnte man auch nicht gut gelaunt sein, wenn der Freund einem so süß gute Nacht und guten Morgen wünscht?

Es ist für mich immer noch unvorstellbar, Taehyung nun wirklich als meinen festen Freund zu bezeichnen, aber so ist es nun einmal. Wir lieben uns, also warum sollten wir nicht auch zusammen sein? Natürlich fragte ich während eines ruhigen und kuscheligen Momentes im Bett bei ihm nach, auch wenn das komisch klang. Ich wollte aber nun einmal Gewissheit haben.

Doch Taehyung lachte nur leise, wuschelte durch mein Haar und küsste mich, bevor er verkündete, dass wir selbstverständlich nun zusammen sind. Er gehört also nun tatsächlich zu mir. Kim Taehyung, der erfolgreiche, gutaussehende, junge Geschäftsmann ist wirklich mein Freund. Vor Freude könnte ich Bäume ausreißen!

Doch diese Euphorie wird jäh gedämpft, als ich das Tor der Universität erblicke und eine Person davor stehen sehe. An die habe ich gar nicht mehr gedacht, ich habe sie total verdrängt und nun steht sie echt hier und wartet auf jemanden. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass sie irgendjemand anderen außer mir sucht, versuche ich trotzdem unbemerkt an ihr vorbeizukommen. Doch das klappt natürlich nicht, wenn es nur einen Eingang gibt.

Sobald sie mich erblickt, nimmt sie ihre Sonnenbrille von der Nase und springt beinahe auf mich zu, ergreift dabei meinen Arm, den ich ihr jedoch direkt wieder entreiße. „Jungkook, warte bitte."

„Was wollen Sie von mir, Mrs. Kim?" Es ist so unsagbar komisch, sie so zu nennen, obwohl es ja alles seine Richtigkeit hat und sie auf dem Papier mit meinem Taehyung verheiratet ist. Trotzdem liebt er mich, sie scheint ihm ja nicht wichtig zu sein und deshalb will ich auch nichts mit ihr zu tun haben. Taehyung hat mir zwar die genauen Umstände dieser anscheinend gezwungenen Ehe nicht verraten, aber das wird er noch tun. Da bin ich mir sicher.

„Ich will nur mit dir reden."

Ungläubig hebe ich eine Augenbraue in die Höhe und verschränke abwartend die Arme vor der Brust. „Dann reden Sie."

„Du verbringst noch immer Zeit mit Taehyung, nicht wahr?"

Was wird das? Von einem Verhör hat sie nichts gesagt. Aber da ich mich ganz sicher nicht vor ihr kleinmachen will, provoziere ich sie eben. „Ja, natürlich. Er liebt mich."

Kurz stockt sie und mustert mich überrascht, ehe sie schallend zu lachen beginnt, sodass sich einige Leute zu uns umdrehen. „Taehyung liebt dich? Wer hat dir denn den Schwachsinn erzählt?"

Doch ich bleibe vollkommen ernst. „Taehyung."

Nun verstummt sie doch wieder, grinst aber noch immer überheblich und ich würde gerade nichts lieber tun, als sie einfach hier stehen zu lassen. „Taehyung kann keine Liebe empfinden. Niemals."

„Fragen Sie ihn selbst."

„Oh, glaub mir, das werde ich tun, Kleiner." Sie macht eine Pause, in der sie näher auf mich zukommt. Doch das Grinsen ist verschwunden, sie sieht beinahe bösartig aus und genauso zischend verlassen die nächsten Worte auch ihre Lippen. „Jetzt pass mal auf. Du störst und zwar ganz gewaltig. Taehyung gehört mir, das ist einfach so und dich kann ich dabei nicht gebrauchen."

Nun grinse ich ihr leicht hämisch zu und schnaube einmal verächtlich. „Mir ist egal, was Sie sagen. Taehyung und ich sind zusammen und daran wird sich nichts ändern."

„So?" Sie richtet sich wieder auf und schaut sich einmal kurz um, ehe ihr anscheinend eine Idee kommt. „Meine Quellen haben mir verraten, dass du Medizin studierst. Stell dir vor, mein Vater ist im Vorstand sämtlicher Krankenhäuser und wenn du dich nicht von Taehyung fernhältst, wirst du wohl keine Zukunft als Arzt haben. Dafür sorge ich."

𝐏𝐞𝐫𝐬𝐨𝐧𝐚𝐥 𝐀𝐬𝐬𝐢𝐬𝐭𝐚𝐧𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt