14. Kapitel

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(Fillys Sicht)

Ich warf den Rucksack in mein Baumhaus und kletterte am Baum hoch. Ich hätte zwar fliegen können, womit ich viel schneller gewesen wäre, aber immer das gleiche zu tun war langweilig. Oben angekommen ließ ich mich auf mein Bett fallen. Die Vorhänge waren zugezogen, sodass es fast ganz dunkel war. Ich zog ihn an der linken Seite ein Stück auf. Vor dem Fenster erschienen die dunklen Berge und Lavaströme der Hölle. Man hatte Luci es gut. Der konnte  jederzeit an die Lava. Frustriert holte ich die Mathesachen raus.
Ausklammern
Einstieg ~ Susanne hat Klammern aufgelöst. Sie...
Ich hörte auf zu lesen und warf das Buch gegen die Wand. Wozu sollte man Hausaufgaben machen, wenn man den Scheiß schon hundertmal machen musste. "Das braucht ihr später im Leben bei vielen Berufen." "Mathe ist das wichtigste Fach!" Nope  braucht man bei den wenigsten Berufen und wichtig finden das auch nur die Lehrer.
Ich heftete meinen Blick auf die Hölle. Lucis Zuhause war unschwer zu erkennen. Die dunklen Felsen waren nah an der Lava, aber trotzdem geschützt. Und sollte es mal Hochlava geben hätte Luci damit nur ein Problem - seine ganzen Opfer wären verbrannt! Die Vorstellung brachte mich zum Lächeln. Vielleicht sollte ich ihm mal nen Besuch abstatten. Was besseres hatte ich eh nicht zu tun, und Luci zu provozieren war echt jedes Mal wieder lustig. Auffallen würde ich dort eh nicht groß. Lucis Dämonen waren hohl genug um nicht mal zu bemerken, dass ich nicht zu Ihnen gehörte. Unglaublich dass man mit solchen Leuten überhaupt zusammenarbeiten kann!
Nach ein paar Minuten Kampf durch den Dschungel im Grünstreifen stand ich vor der Lava. Ohne mich groß umzuschauen sprang ich auf einen großen Felsen. Die Hitze der Lava an den Flügeln tat gut. Nach ein Paar Sprüngen war ich wieder auf festem Boden. Jetzt musste  ich nur noch da rein kommen.

Ich sah mich um. Luci schien nicht da zu sein. Schade eigentlich, wobei es auch was positives hatte. Es würde viel leichter werden als ich es mir gedacht hatte. Die Dämonen schienen mich tatsächlich gar nicht wirklich wahrzunehmen. Wie hielt Luci das in diesem Irrenhaus eigentlich aus. Die waren mindestens doppelt so dumm wie Gabe und Raph zusammen, und das wollte schon was heißen. 

Plötzlich ertönte von unten ein Schrei. Keinen der Dämonen schien es zu interessieren, und mich beachtete eh niemand. Schnell folgte ich der Stimme. Die Gänge wurden schmaler und dunkler. Sah ganz nach Luci aus. Ich stand vor einer verriegelten Tür. "So schlau Luci, so schlau.", murmelte ich leise und öffnete mit meinen Klauen die Tür. Unzerstörbares Lavagestein nehmen und dann den Riegel nicht schließen. Dümmer gings nicht. 

Die Schreie gehörten einem kleinen Jungen. Der Knirps sah aus wie um die 10 Jahren alt - wenn überhaupt. Eindeutig Engel. Als er mich sah schrie er nur noch lauter. "Halt die Klappe ich kann so nicht nachdenken!", fuhr ich ihn an. Ich hasste es wenn Kinder schrien. Und der Junge schrie extrem laut. Dann verstummte er. Ich musterte die Fesseln genauer. Eisenketten, so sah es zumindest aus. Eisen war schmelzbar. "Das wird jetzt wehtun.", warnte ich ihn vor. "Komm ich dann in den Himmel?", piepste er. "Das ist die Hölle! Ich weiß ja nicht was du denkst, aber der Himmel sieht anders aus!" Ich ließ seine Fesseln schmelzen und versuchte seine Haut mit dem Feuer so wenig wie möglich zu berühren, aber da der Knirps ja am Zappeln war funktionierte das schlecht. Als ich endlich fertig war musste mindestens eine halbe Stunde rum sein. Hoffentlich war Luci noch nicht wieder da...

No one with and no one without lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt