27. Kapitel

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Unbekannte Sicht:

Mein Kopf dröhnte. Mir war schlecht und um mich rum war es dunkel. Mein Rücken brannte, als hätte ich auf glühenden Kohlen gelegen. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wo ich war, geschweige denn wer ich war. Oder was. Ich wusste nur eine Sache, oder eigentlich, war es mehr sowas wie eine Eingebung. Eine Eingebung und ein Name. Ich musste die Person finden, die auf diesen Namen hört, sie ... sie muss wichtig sein, sonst hätte ich den Namen ja wahrscheinlich nicht behalten.

Sansa...

Sansa...

Wer war das? Ich fluchte leise, als ich versuchte mich aufzusetzen und kläglich scheiterte, da ich mich so gut wie nicht bewegen konnte, ohne meine eh schon  schlimmen Kopfschmerzen noch zu verschlimmer. Ich schloss die Augen, versuchte zu entspannen, aber ich hatte den Drang aufzustehen. Das Gefühl, ich habe etwas wichtiges vergessen, ließ mich nicht los.

Wer war Sansa?

War sie meine Schwester? Nein, soweit ich weiß hatte ich keine Schwester, aber auf mein Wissen würde ich mich nicht verlassen, ich wusste schließlich nicht mal wer ich war. Oder warum und wo ich war.

Sansa...

Ich musste sie finden. Egal wer es war... obwohl, wenn sie mein Feind war und mein Gedächtnis mich warnen wollte...

Ich musste einfach wissen wer ich war, und sie wusste es, zu hundert Prozent.
Ich atmete tief durch und erhob mich. Blind tastete ich nach einer Wand im Dunkeln. Als ich endlich eine fand, stützte ich mich schwach ab. Mein ganzer Körper fühlte sich an, als wäre ich aus zu großer Höhe gefallen. Wie wie ein...Engel, der besiegt wurde, ein gefallener Engel.

Quatsch, ich bin ein... ja was eigentlich?

Okay, Planänderung erst fand ich heraus, wer oder was ich war und dann suchte ich Sansa!

Also erstmal raus hier! Ich stieß mich von der Wand ab und begann in irgendeine Richtung geradeaus zu laufen.

Dotz

Toll, noch mehr Kopfschmerzen, ich bin gegen eine Wand gelaufen, wie deprimierend. Ich tastete mich an der Wand entlang, bis ich auf eine nicht weniger stabile Holztür stieß. Ach verdammt, ich komme doch... Warte HolzTÜR???????

Ich bin gerettet!

"Ja, natürlich bist du das, aber die Tür ist zu, und verschlossen!" , meinte meine innere Stimme. Seufzend lehnte ich den Kopf gegen die Tür.

Quizfrage:

Wieviel Pech konnte man haben?

Ich schüttelte stumm den Kopf. Selbstmitleid wird mich hier nicht rausbringen. Mit einem wütenden Knurren knallte ich die Faust gegen die Tür. Sie bebte, rührte sich aber ansonsten nicht. Fluchend ließ ich mich dagegen sinken, setzte mich an die Tür gelehnt auf den Boden, schloss die Augen und lauschte dem stetigen Plätschern des Wassers aus einem der Abflussrohre. Nach zehn Minuten wurde mir klar, was ich da gerade gedacht hatte.

Abflussrohre...

Ich war in einer Kanalisation!!!

Wie vom Blitz getroffen sprang ich auf. Wenn ich einen Kanaldeckel fand, würde ich doch noch das Tageslicht sehen.

Den Kanaldeckel fand ich ziemlich schnell, bis ich ihn aber geöffnet hatte, vergingen Stunden, zumal es hier unten stockduster war. Als ich es endlich hinbekommen hatte, zog ich meinen noch immer schmerzenden Körper schnaufend an die Oberfläche. Es blieb dunkel, aber anhand der frischen Luft erkannte ich, dass ich unter dem Nachthimmel kauerte.

No one with and no one without lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt