Kapitel 32

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Ich konnte gerade noch sehen, wie Jay gegen die Wand gedrückt wurde, bevor Michael auf das Gaspedal drückte und die Straße entlang raste.

"Michael halt sofort an", schrie ich nach vorne.
"Wieso? Willst du dir mit ansehen, wie dein Neuer verprügelt wird?" Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht sehen, aber wusste, dass er wütend war.
"Mein Neuer?", rief ich entsetzt.
"Tu nicht so als wäre nichts gewesen. Wir haben alle gesehenen, wie du dich an ihn rangeschmissen hast."
Mit hochgezogenen Augenbrauen und offenem Mund, starrte ich nach vorne und konnte nicht glauben, dass Michael das wirklich gesagt hatte.
"Gehts noch? Erstens weißt du nichtmal was passiert war, also behaupte hier mal nicht so scheiße und zweitens bin ich nicht mehr mit diesem Arschloch zusammen, also darf ich machen was ich will!"
Ich knallte unsanft gegen den Sitz vor mir und man hörte das quietschen der Reifen.
"Raus!", sagte Michael in einem leiseren Ton. Ich dachte nicht einmal daran und blieb stur sitzen. Er wollte mich jetzt nicht im Ernst rausschmeißen?
"Verdammt Mila! Raus hier", schrie er jetzt und meinte es wohl echt Ernsthaft. Kopfschüttelnd und wütend zugleich, stieg ich aus seinem Auto.
"Mikey das kannst du doch nicht machen", hörte ich noch Calum sagen, bevor ich die Türe zuknallte. Ich blieb mitten auf der Straße stehen, bis Michael wenige Sekunden danach weg raste.
Wir sind zum Glück noch nicht so lange gefahren, also war es kein Problem zu Jay's Haus zurück zu laufen. Zu meinem Pech fing es auch noch an zu regnen, weshalb ich mich ziemlich beeilte.

Schon von weitem sah ich, dass zwei Polizeiautos in der Einfahrt standen.
An der Haustür stand Jay und redete mit einem der Polizisten. Ashton konnte ich nicht entdecken, dafür ein paar Andere, die ich nicht kannte. Ich blieb am Straßenrand stehen bis die Polizisten gingen. Völlig durchnässt lief ich auf Jay zu, der mich lächelnd ansah.
"Hey, auch wieder da?" Wie konnte er so fröhlich sein? Ich wusste zwar nicht was passiert war, aber irgendwas musste ja gewesen sein.
"Was war hier los?", fragte ich neugierig und stellte mich unter das Vordach, um nicht noch nässer zu werden als ich schon war.
"Ach nichts schlimmes. Mich würde eher interessieren warum du hier bist." Er nahm meine Hand und zog mich ins Haus. Keiner war mehr in dem Haus, da sich die restlichen alle in der Einfahrt befanden und langsam nach Hause liefen, soweit sie das noch konnten. Hier sah es aus wie auf einer Müllhalde, denn überall waren leere Flaschen oder Dosen. Bilder lagen auf dem Boden und zerbrochene Vasen und Gläser waren verstreut. Die roten Plastikbecher konnte man in jeder Ecke finden und der Boden klebte, als hätte jemand Honig verteilt.

"Sag schon. Was ist passiert?" Ich wandte meinen Blick von der Unordnung ab und schaute in Jay's Augen.
"Michael hat mich aus seinem Auto geschmissen...mitten auf der Straße!"
"Tja, da zeigt er sein wahres Gesicht."
Ich wollte ihn gerade über Ashton ausfragen, aber da weder er noch ich klar denken konnte, lies ich es lieber. Am liebsten würde ich die Zeit zurückdrehen, dann hätte ich sicher nicht so viel getrunken.

"Du kannst hier schlafen. Ich bring dir noch Klamotten von meiner Schwester", sagte Jay und führte mich in das Gästezimmer.
Ich zog meine Klamotten aus und stand in Unterwäsche vor Jay, als er die Klamotten brachte. Mir war es ziemlich egal, da Jay mindestens genauso betrunken war wie ich.
"Vielleicht kommst du doch mit in mein Bett", lachte er und gab mir die Sachen vom seiner Schwester.
"Idiot", meinte ich gespielt genervt und boxte in sein Bauch.
"Naja, dann gute Nacht" Er ging aus dem Raum und machte die Tür leise zu.
"Gute Nacht", antwortete ich, auch wenn er es nicht mehr hören konnte.

Kaum war ich umgezogen, legte ich mich in das weiche Bett und schlief sofort ein.

-

"Guten Morgeeeeen!" Ein viel zu gut gelaunter Jay kam in mein Zimmer.
"Hmm", war das einzige was ich herausbrachte. Langsam wurde ich wach, wollte aber lieber wieder einschlafen. Mein Kopf tat so weh wie noch nie und schlagartig wurde mir übel. Dazu kam noch, dass mein Hals brannte wie nochmal was.

"Ich hab dir Frühstück gemacht!" Jay legte ein Tablett auf die andere Seite des Bettes. Ich lachte als ich das Wasser und die zwei Tabletten darauf entdeckte.
"Danke", lachte ich und schluckte die Tabletten ohne zu wissen, für was sie überhaupt waren.
"Jemand wartet da auf dich unten!" Er deutete genervt auf die Türe und lief nach unten. Ich folgte ihm so schnell ich konnte, da sich aber alles drehte fiel mir dies ziemlich schwer. Unten angekommen war ich kurz davor mein Gleichgewicht zu verlieren, als ich von der Seite gestützt wurde.
"Danke", flüsterte ich.
"Nichts zu danken!", lachte er. Warte das war aber nicht Jay's Stimme. Langsam drehte ich mich um und blickte, wie erwartet, in Michaels Augen.

"Was machst du denn bitte hier?", sagte ich kalt und trat einen Schritt zurück.
"Dich abholen?", antwortete er als wäre es selbstverständlich.

"Nach dem was gestern war? Vergiss es!" Sauer drehte ich mich um und wollte wieder hoch in das Zimmer, aber Michael packte mich am Arm und zog mich wieder zurück.

"Stell dich nicht so an, Mila! Ganz ehrlich? Du hast total übertrieben. Ashton ist einer meiner besten Kumpels und dazu noch in meiner Band, die mir wichtiger ist als alles andere und irgendwann ist dann auch mal gut mit deinem Getue. Klar hat Ashton dich verletzt aber auch zurecht. Und Ashton hat seit der Trennung nie etwas schlechtes über dich gesagt. Im Gegenteil!" Seine Stimme wurde zum Ende immer leiserer, bis er auf seine Füße starrte und nachdachte.
'Im Gegenteil?', wiederholte ich in meinen Gedanken, ehe ich Michaels Blick wieder auf mir liegen sah.
Ich nickte einfach als hätte ich alles verstanden, aber das tat ich nicht im geringsten.
Natürlich hatte ich übertrieben, aber dies war nunmal meine Strategie. Sollte ich lieber heulend rumlaufen und ihm nachtrauern? Ich redete mir Ashton einfach schlecht und zwang mich selbst ihn zu hassen. Für mich war das die bessere Lösung, seitdem ich wusste dass er mich nicht mehr wollte.
"Wer sagt denn, dass er dich nicht mehr wollte?" Geschockt sah ich in Michaels Augen, der mich verwirrt anschaute. Am liebsten hätte ich mich selbst dafür geschlagen, dass ich meine Gedanken wohl laut ausgesprochen hatte, aber Michaels Antwort lies mich neugierig werden.

"Mila! Er hat nicht schluss gemacht, weil er dich nicht mehr liebt. Sondern weil er Angst hatte."

"Vor was?", fragte ich kalt, da das ganze überhaupt kein Sinn ergab. Natürlich liebte er mich nicht mehr, das sah sogar ein Blinder.

"Er hat dir nie davon erzählt oder?" Ich schüttelte meinen Kopf und und bemerkte wie Jay langsam in den Raum kam.

"Ich will ja nicht stören, aber ihr solltet lieber gehen, weil meine Eltern gleich kommen." Erst jetzt bemerkte ich das von dem Chaos von gestern nichts mehr zu sehen war. Schnell eilte ich in das Gästezimmer und zog wieder meine Klamotten an, die nach wie vor noch durchnässt waren. Ich rannte die Treppen herunter, verabschiedete mich von Jay und stieg in Michaels Auto.

-

"Danke fürs fahren", sagte ich leise und schnallte mich ab.

"Kein Problem", sagte er in der gleichen Lautstärke und lächelte mich an. "Ich wollte mich noch wegen gestern entschuldigen", sprach er weiter.

"Nein, lass es einfach. Wir vergessen den ganzen Abend einfach!" Michael lachte kurz, während ich aus dem Auto Ausstieg.

"Mila?"

"Was?" Ich bückte mich um ihm in die Augen sehen zu können.

"Er kann nicht ohne dich. Er konnte kein einziges mal lachen in den letzen Tagen und das kommt bei ihm echt selten vor. Wir erkennen ihn überhaupt nicht mehr, aber er hat Angst wieder verletzt zu werden. Kämpfe um ihn und zeig ihm dass du es Ernst meinst!"

Hey ihr süßen :)
Sorry dass es wieder so spät kommt...ich Versuch jetzt echt jede Woche ein Kapi :DD!
Freut ihr euch auch so auf Don't Stop? :O und das beste ist, dass das Lyric-Video an meinem Geburtstag hochgeladen wird Yeeey*~* und ich hab Mittagschule :((
Wie auch immer danke fürs lesen, für die Votes und besonders für die Kommis<3

Wherever You Are (5SOS FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt