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"Nein...", murmelt er und schaut in ihre Augen. "Nein? Ihr haltet mich hier fest und behandelt mich wie ein lästiges Anhängsel! Wenn ich Euch nicht mehr wert bin, dann lasst mich doch einfach gehen, Prinz Eldarion!", schleudert sie ihm entgegen. Mit jedem ihrer Worte versetzt sie dem jungen Mann einen Stich im Herzen. "Aber Ihr seid mir mehr wert als alles andere, Lalaith.", flüstert er.
"Das... hättet Ihr Euch eher einfallen lassen sollen.", sagt sie in einem vernichtenden Ton. Eldarion lässt sie los und rauschend verlässt die Prinzessin auf ihrem Pferd das Königreich Gondor und den jungen Prinzen Eldarion in dem festen Glauben, nie wieder zurückzukehren...

Mit Tränen in den Augen reitet die Prinzessin durch Mittelerde. Was ist nur mit dem Prinzen los? Erst ist er so freundlich und hilfsbereit und dann so verachtend ihr gegenüber. Und gerade meinte er, dass sie ihm was bedeuten würde... Sie wird einfach nicht schlau aus ihm...

"Eldarion, wo ist Prinzessin Lalaith?", fragt Arwen ihren Sohn, der wie vom Blitz getroffen in den Thronsaal zurückkommt. Wortlos geht er an ihr vorbei. "Eldarion, ich habe dich was gefragt!", sagt seine Mutter in einem strengen Ton. "Fort...", murmelt er und geht weiter. Er geht in seine Kammern und sieht aus dem Fenster. Gedankenverloren starrt er einige Minuten hinaus in die Ferne, ohne die Landschaft wirklich zu beachten. Dann schweift sein Blick auf seinen Schreibtisch. Eine wunderschöne und aufwendige Zeichnung liegt da, auf welcher Lalaith zu sehen ist. Sie lächelt und läuft zwischen den Bäumen des Grünwaldes umher. Sie wirkt glücklich. So wie Eldarion sie gerne öfter gesehen hätte. Fast schmunzelt er selbst darüber. Lalaith und lächeln... Bis ihm einfällt, dass Lalaith das elbische Wort für Lachen ist...

Ruf Der UnendlichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt