f o u r t e e n

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  Als ich aufgelegt hatte konnte ich kaum Luft holen. Ich war immer noch nicht richtig klar. Mein Kopf verarbeitete immer noch diese Information, dass ich wirklich bleiben könnte, wenn ich wollte.
  "Uppie... Ich könnte wirklich hier bleiben! Ich meine... Hier, auch noch bei euch...", ich schnappte nach Luft und vergrub mein Gesicht in seinem T-Shirt.
"Ich habe es gehört...", murmelte er und hielt mich immer noch fest bevor er mich nach wenigen Momenten losließ und mich genauer ansah. "Die Frage ist jetzt nur, ob du das machen willst... Immerhin kommst du ja nicht von hier und das ist schon ein ziemlich großer Schritt, oder nicht?"
  Ich sah ihn direkt an. Er musterte mich genauer und ich konnte nicht deuten was er eigentlich wollte. Es besorgte mich etwas, aber um ehrlich zu sein, ich kannte auch noch keine Antwort auf seine Frage.
  "Ich weiß nicht... Juwoon hat gesagt ich bekomme morgen die Unterlagen, dann habe ich eine Woche Zeit. Das Entertainment will sichergehen, dass ich ein weiteres Jahr ein Studien- und Arbeitsvisum bekomme, und dass mein Platz an der Universität auch gesichert ist, obwohl es jetzt schon danach aussieht...", ich schluckte kurz und sah mich im Raum um.
  Jongup sagte nichts darauf. Allerdings konnte ich seine Hand unter meinem Kinn spüren, und im nächsten Moment musste ich ihm wieder in die Augen sehen.
  "Lass dir diese Zeit zum Überlegen, okay? Es wird dir nicht schaden", er lächelte mich leicht an.
   Ich hielt für einige Momente einfach die Luft an, dann nickte ich leicht. Er hatte ja recht. Jongup lächelte schwach und drückte mich wieder an sich. Für einige Momente blieben wir einfach so stehen und ich schaffte es langsam mich zu beruhigen.
  "Ich bringe dich nach Hause, okay? So wird das heute eh nichts mehr", murmelte Jongup schließlich und ich stimmte einfach zu.
  Er hatte ja auch recht. Es würde einfach nichts mehr werden heute. Das war mir genauso bewusst.
  "Ich packe nur schnell die Sachen hier zusammen, dann gehen wir, okay?", Jongup strich mir kurz über die Wange, dann ließ er mich los.

  Zehn Minuten später verließen wir das Gebäude. Ich hatte wieder meine weiße Facemask aufgezogen und war ganz froh darüber mich neben Jongup mehr oder weniger verstecken zu können. Er brachte mich nach Hause und sorgte gleich auch noch dafür, dass ich mir einen Tee machte und verließ mich dann mit der Warnung, dass ich mich ja melden sollte, wenn ich mich nicht wohlfühlte und zu viel nachdachte. Ich versprach es ihm, dann war ich alleine. Im Wohnzimmer setzte ich mich auf meinen Sofa mit der Tasse in der Hand und schaltete den Fernseher ein. Mir wurde nach wenigen Minuten allerdings bewusst, dass ich es nicht dabei belassen konnte. Ich musste mit jemandem reden, der mir helfen konnte mich richtig zu entscheiden.

  "Dad?", nuschelte ich ins Telefon, als ich am nächsten Tag nach der Arbeit mit dem Vertrag in der Hand in meiner Küche stand.
"Ja, hallo Kleine! Alles klar bei dir?", gab er gut gelaunt zurück.
"Naja, eigentlich schon", gab ich mit einem Nicken -das er so oder so nicht sehen konnte- von mir.
"Das ist gut. Freut mich. Erzähle mir etwas. Letzte Woche haben wir ja nur ein paar Minuten telefoniert. Etwas neues von deiner Gruppe?"
"Eh... Um ehrlich zu sein, ja... Naja, also indirekt etwas neues von der Gruppe", nervös blätterte ich nochmal durch den Vertrag, als würde die Antwort dort irgendwo versteckt stehen.
"Das klingt nicht so gut, Ari. Was ist passiert?", fragte mein Dad sofort.
"Nichts schlimmes. Wirklich... Ehrlich gesagt genau das Gegenteil...", ich brach ab.
"Ja?"
"Dad... Ich habe ein Jobangebot. Ich kann hier weiterarbeiten, und studieren, und werde dann wahrscheinlich übernommen", platzte es nach einer halben Minute Stille aus mir heraus.
  Wieder schweigen.
  "Das ist doch super! Gratuliere!", rief mein Dad schließlich laut ins Telefon.
  Überrascht riss ich die Augen auf.
  "S-sicher?"
  "Natürlich... Außer es wäre etwas, dass du nicht willst. Das würde die Sache ändern", er lachte amüsiert.
"Naja, ablehnen würde ich es ungerne, aber wirklich hier bleiben? Das war ja eigentlich erstmal nicht geplant... Nicht Mal als ich noch mit Yoongi zusammen war." Bei diesem Namen zog sich in mir etwas zusammen.
"Ach, Kleine. Sicher war das nicht geplant, aber das ist auch eine große Chance, oder?"
"Sicher."
"Also, dann musst du dir nur überlegen was du mehr vermissen würdest. Deutschland, oder deine kleine Wohnung in Seoul. Hör auf dein Bauchgefühl, das hat dich ja auch so weit gebracht. Und wenn du wieder nach Deutschland willst, dann suchen wir dir natürlich wieder eine Wohnung. Deine Mutter würde das sogar übernehmen können, da sie teilweise wieder in Deutschland lebt. Für sie war England nicht das wahre. Du musst das auch rausfinden, und ganz ehrlich: komm nicht auf die Idee an dir selber zu zweifeln. Du hast einiges durchgestanden. Wenn du dich entscheidest zu bleiben, dann schaffst du das locker!"
  Ich blinzelte, dann sah ich erneut auf den Vertrag. Er hatte recht... Ich hatte schon einiges geschafft...
  "Danke, Dad. Du hast recht, ich muss jetzt nachdenken."
"Dann tu das. Ich weiß du kannst das", munterte er mich auf.
  Ich nickte nur wieder langsam, dann legte ich den Vertrag wieder weg. Die Antwort würde nicht da drin stehen.
  "Jetzt erzähle du mir aber Mal von deiner Woche!"

  Die folgenden Tage waren für mich etwas ungewöhnlich. Ich redete mit Juwoon, und auch nochmal mit Manager Kang über die Situation. Sie zeigten Verständnis und rieten mir das selbe wie mein Vater. Allerdings war eine Woche natürlich nicht die Welt, und neben all den Besprechungen und Terminen wusste ich nicht mehr ganz wie und was. Als ich am Samstagabend dann von Jackson und den anderen nach Hause kam stand ich auch erstmal in der Küche und starrte erneut den Vertrag an. Minute um Minute verstrich. Dauernd wog ich meine Optionen ab, verglich sie und kehrte wieder zu der Erkenntnis zurück, dass ich keine Ahnung hatte wie ich mich entscheiden sollte. Vor über einem Jahr wäre das keine Frage gewesen... Jetzt? Ich verglich alles von hier mit Deutschland. Ich wollte sicher gehen, dass ich kein Detail übersah. Schließlich schnappte ich mir eine Wasserflasche und wollte ins Wohnzimmer. Im Flur hielt ich dann inne. Das Gefühl traf mich wie ein Schlag.
  "Ach, was soll's?", nuschelte ich und eilte zurück in die Küche.

  Fünf Minuten später klingelte ich am Dorm der Jungs. Als Dae die Türe aufmachte wirkte er überrascht, aber grinste sofort los und zog mich in eine Umarmung.
  "Was verschafft uns die Ehre, dass du endlich Mal hier auftauchst?", fragte er amüsiert.
"Ich muss mit euch reden", gab ich entschlossen von mir. "Reden, weil ich wissen will, was ihr davon haltet, dass ich hier bleiben werde!"
  Dae hielt inne und schob mich ein Stück von sich. Sein Gesichtsausdruck war voller Überraschung, und sein Mund klappte auf.
  Genauso hatte ich mir das vorgestellt...

Hello meine liebsten Kekse 💕
Einen Tag zu spät, aber hoer bitteschön. Das neue Kapitel. :3 Ich hoffe es gefällt euch.
Und ich bin die ganze Woche mal wieder krank gewesen weshalb ich nur herum lag und nicht mal geschrieben hab, aber was soll's? Letzte Woche Sonntag war ich auf jeden Fall happy af weil EXO im Fernseher kam... Seufz... Wer hat auch Olympia geschaut/schauen können? 🙈 (Mir fehlt es wie verrückt.) Das beste war, ich hab sogar ein Kompliment aus meiner Mom heraus bekommen für die Performance von EXO. Yasss. Das ist echt ein Meilenstein. xD Sie ist zwar immer noch kein Fan, aber sie fand es doch ziemlich gut. xD
Gut, genug über EXO geredet. Ich bin gerade dezent happy, weil *trommelwirbel* ich alle Prüfungen bestanden hab. Wirklich alle. Selbst Mathe. 😭😭🙊🙊 Wollte nur, dass ihr Bescheid wisst, dass ich durch bin. Auf ins 2. Semester... Ahhhh. 😭😭🙊🙊
Habt ein schönes Wochenende und Danke für Alles. 💕💕💕
Luna out.
xoxo eure Luna 💕

Lost & FoundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt