e i g h t e e n

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  Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war. Schwer atmend saß ich auf dem Boden mitten auf der Tanzfläche und versuchte ruhig zu bleiben. Ich hatte die letzten Stunden nur eine Heul-Attacke nach der anderen gehabt. Meine Gefühle waren pures Chaos und ich wollte einfach nichts mehr fühlen. Ich wollte einfach nichts mehr spüren, am liebsten auch nichts mehr sehen. Ich hasste mich dafür, dass ich ihn immer noch liebte. Immer noch spürte ich etwas wenn ich ihn sah. Immer noch wünschte ich mir, dass alles anders geendet hätte.
  Verzweifelt starrte ich auf meine Hände und versuchte ruhig zu bleiben. Ich hatte mich langsam wieder in Griff bekommen, jetzt musste ich stark bleiben.
  Das erneute Klingeln meines Telefons ließ mich wieder zusammen zucken. Es war Daehyun. Ich erkannte es am Klingelton. Er hatte in den letzten Minuten bestimmt schon vier Mal versucht mich zu erreichen. Ich hatte allerdings nicht das Bedürfnis jetzt zu reden. Am liebsten würde ich einfach das Handy an die Wand schmeißen und vergessen was passiert war... Meine Gefühle vergessen. Einfach alles!
  So weit war ich mittlerweile.
  Ich presste meine Lippen zusammen und sah auf meine Hände. Es wäre schön einen Ausschaltknopf für jegliche Art von Emotionen zu haben.
  Sekunde um Sekunde verging und Dae gab nicht auf. Für wenige Minuten war dann wieder still, dann rief er mich erneut an. Ich sackte nur noch mehr zusammen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Ich war nur noch frustrierter mit jeder weiteren Sekunde.
  Wenigstens wusste ich dank der Anrufe, dass alles gut gelaufen war, denn Zeitplan mäßig hätten die Jungs es nicht früher schaffen können mich anzurufen. Ich war mir auch sicher, dass Juwoon erzählt hatte was passiert war. Naja, zumindest hatte er ihnen das gesagt, was ich ihm gesagt hatte. Wobei ich mir auch sicher war, dass Jongup und Himchan sich ihren Teil gedacht hatten. Bei Jongup war ich mir sogar ziemlich sicher.
  Wieder hörte das Klingeln auf. Ich schnappte erneut nach Luft und wischte mir wieder die Tränen weg. Mit jeder weiteren Sekunde verfluchte ich mich allerdings noch mehr so zu fühlen, wie ich mich gerade fühlte.
  Eine Berührung an meiner Schulter ließ mich zusammen zucken und ich schnappte panisch nach Luft.
  "Bin nur ich! Alles wird gut, okay?", Jongup zog mich in eine Umarmung.
  Für einen Moment hatte ich dieses Deja Vu... Vor über einem Jahr, fast zwei jetzt, hatte Yoongi mich gefunden, als ich in dem Übungsraum zusammen gebrochen war.
  "Ich will das alles nicht mehr! Ich hasse es zu fühlen...", ich krallte mich an Jongup's Pulli fest und kämpfte mit Tränen.
"Tust du nicht. Nur du willst nichts mehr für ihn übrig haben...", Jongup strich mir über die Haare. "Ich bin jetzt da für dich, okay? Du bist nicht alleine. Und ich weiß, dass es besser wird. Glaub mir."
  Ich schnappte nur hilflos nach Luft und hielt mich weiterhin an ihm fest.
  "Ich bringe dich jetzt nach Hause, okay?", vorsichtig machte er sich los und zog mich mit sich auf.
  So stand ich mit wackligen Beinen vor ihm und versuchte mich an ihm zu halten. Meine Füße waren eingeschlafen und jetzt konnte ich mich nicht Mal mehr bewegen. Jongup schob mein Kinn leicht hoch und sah mich direkt an. Ich war ein Häufchen Elend im Moment und ich wollte eigentlich nicht, dass er mich so sah. Aber es passierte irgendwie immer wieder.
  "Gehen wir", er strich meine Tränen weg und stützte mich schließlich.
  Zusammen verließen wir das Studio, wobei Jongup vorher noch meine Sachen geschnappt hatte.
  Draußen war es schon dunkel, aber ich war beruhigt, dass ich nicht alleine war. Zusammen mit Jongup lief ich schließlich nach Hause und versuchte an nichts mehr zu denken. Vor meiner Wohnung holte ich den Schlüssel aus meiner Tasche und Jongup schloss auf. Er führte mich in die Wohnung und brachte mich erstmal ins Wohnzimmer.
  "Willst du noch reden? Ich mache dir zuerst einen Tee..."
  Ich konnte gar nicht so schnell reagieren so schnell war er wieder weg. Benommen saß ich also in meinem Wohnzimmer und starrte auf meine Hände. Wenigstens war ich jetzt nicht wieder ganz verloren. Allerdings wusste ich auch, dass wenn Jongup wieder gehen würde, dass ich wieder in dieses Loch fallen würde.
  Ungeschickt stand ich also auf und tapste in die Küche. In der Tür blieb ich stehen und holte tief Luft.
  "Jonguppie-ah?", brachte ich leise heraus.
"Jetzt fängst du auch noch so an?", er lachte amüsiert.
"Nicht direkt... Aber ja?", ich versuchte ein schwaches Lächeln.
"Na, danke", amüsiert schüttelte er den Kopf, dann musterte er mich genauer. "Was ist?"
"Bleibst du bei mir? Ich will nicht alleine sein...", ich schnappte kurz nach Luft und sah wieder weg.
  Für einen Moment lang war es still, dann spürte ich wie Jongup mich in eine Umarmung zog.
  "Natürlich kann ich bleiben. So lange du willst! Versprochen. Ich lasse dich nicht alleine."
"Danke!", ich klammerte mich noch mehr an ihm fest.
"Nichts zu danken. Das weißt du auch", flüsterte er nur.

  Als ich am nächsten Morgen aufwachte kuschelte ich mich erstmal wieder näher an Jongup. Wäre er nicht da geblieben, dann wäre ich völlig verloren gewesen. Ich brauchte ihn. Mir wurde das von Minute zu Minute bewusster.
  Das einzige was mich jetzt schon nervte war die Tatsache, dass Daehyun diese Sache hier wahrscheinlich wieder zu einem riesen Ereignis machen würde. Vielleicht hatte er ja recht, was es betraf, dass ich Jongup gerne hatte, aber mit einer Sache lag er falsch. Wir konnten nicht zusammen sein. Da waren immer noch diese Gefühle für Yoongi. Klar, mittlerweile war ich so gut wie über ihn hinweg, aber wenn ich direkt mit ihm konfrontiert wurde, dann war es mein Ende mehr oder weniger. Weil genau in diesen Momenten brach alles über mir ein. Wie gestern eben. Jetzt ging es mir dafür wieder gut...
  Kurz öffnete ich meine Augen und musterte Jongup im Halbdunkel. Er schlief noch.
  Manchmal wünschte ich mir echt, dass Sumi den Zettel nicht in Milch hatte schwimmen lassen. Ich war mir sicher, dass Jongup dafür gesorgt hätte, dass ich das letzte Jahr anders erlebt hätte. Wahrscheinlich hätte er es, und die anderen Jungs, wahrscheinlich geschafft, dass ich schneller über Min Yoongi hinweg gekommen wäre. Allerdings waren die Dinge jetzt so wie sie waren. Ich konnte auch nichts mehr daran ändern. Egal wie sehr ich mir das wünschte.

Hello meine liebsten Kekse 💕
Ich hoffe ihr hattet einen schönen Sonntag. ♡ ich bin zwei Tage zu spät. I know, aber war etwas vergesslich hier wieder... Upsiii. 🙊😭 Nun denn, vielen Dank für alles. ♡ Lasst Rückmeldung da wenn ihr Lust habt. ♡
Ich gehe mal schlafen. Muss früh raus (4 Uhr, weil Sport vor der HS... Ahhhhhhhhh.) Schlaft gut. ♡
xoxo eure Luna 💕

Lost & FoundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt