Lost & Found

f o r t y n i n e

  Als ich klingelte machte niemand auf. Generell, es war seltsam still hier. Dann fiel es mir wieder ein. Momo und die anderen waren ja Zuhause. Sana hatte mir das ja auch noch erzählt bevor ich von der Party verschwunden war. Sie hatte es mir gleich zusammen mit Tzuyu gesagt, weil sie früher gehen mussten. Ich hatte das allerdings völlig unter den Tisch gekehrt und nicht mehr darauf geachtet. Warum nur?
  Mit verheulten Augen lief ich schließlich weiter. Ich wollte nicht schon wieder eine halbe Stunde durch Seoul laufen. Also hatte ich nur noch eine Option, und ich hatte leider keine Ahnung wie diese ausgehen würde. Alles konnte nach hinten losgehen und ich musste wirklich noch im Regen durch ganz Seoul laufen. Ich sah es mittlerweile auch als den wahrscheinlichsten Ausgang an. Verdient hatte ich es ja.
  Ungeschickt stellte ich meine Koffer vor der Tür ab und klingelte schließlich. Tränen flossen mir non stop über die Wangen. Eine Minute später öffnete mir jemand die Tür.
  "Hey Ari...", murmelte BamBam bedrückt.
  Ich ahnte nichts gutes wenn der zweit jüngste die Tür öffnete. Natürlich kamen BamBam und ich auch gut klar, aber er war nicht Jackson oder Yugyeom.
  "Er will mich nicht sehen, oder?", ich biss auf meine Unterlippe.
"Es tut mir so leid. Er hat sogar gerade Yugyeom angemault, dass er es ja nicht wagen soll an die Tür zu gehen..."
  Ich schluckte. Das hatte ich verdient.
  "Trotzdem danke, BamBam... Ich sollte dann wieder gehen. Wäre besser."
"Es tut mir wirklich leid. Ich weiß du hast es nicht einfach was das alles angeht..."
"Ich bin selber Schuld. Glaub mir...", ich winkte ab.
"Das hast du aber dennoch nicht verdient! Ich würde auch sagen, dass du reinkommen kannst, aber..."
"Mach jetzt die verdammte Tür zu! Sofort!"
  BamBam zuckte zusammen. Ich nickte nur leicht dann nahm ich meine Koffer an mich und drehte mich um.
  "Ari! Warte..."
"Alles gut BamBam. Ich weiß genau wo ich hin kann", ich drehte mich nochmal um und lächelte ich ihn an.
  Der presste nur seine Lippen zusammen, dann drehte ich much wieder um und ging weiter.
  Jackson hasste mich jetzt. Das hatte ich aber auch verdient. Ich hatte nicht mal BamBam's Mitgefühl jetzt verdient. Am besten sollten mich alle abweisen. Sicher wurde ich allerdings von meiner nächsten Anlaufsstelle nicht abgewiesen werden würde.
  Mit schmerzenden Füßen und Armen lief ich den bekannten Weg, den ich in letzter Zeit immer so oft gegangen war. Innerlich verfluchte ich mich dafür, dass ich meine verdammte Jacke vergessen hatte. Alles andere hatte ich dabei, nur das nicht! Verzweifelt stolperte ich weiter. Ich hatte ja nicht mal die Möglichkeit ein Taxi zu nehmen, da mein Geldbeutel irgendwo in einem der beiden Koffer war und ich schlecht mitten in Seoul meine Sachen auspacken könnte. Eilig lief ich also weiter und flog hin und wieder um ein Haar über meine eigenen Füße. Ich war nicht nur gebrochen, nein, ich war einfach auch nur müde. Müde von mir selber, allen bescheuerten Gefühlen und dieser Situation!
  Eigentlich war ich komplett im Eimer. Ich war am Ende. Alles Gute was ich hatte war weg. Ich hatte es für Nichts über Bord geworfen.

  45 Minuten später erreichte ich mein Ziel. Dieses Mal zog ich allerdings nur mein Smartphone heraus und rief Jongin's Nummer an.
  "Aria? Was ist denn los?", meldete sich Baekhyun's Stimme.
"Wo ist Nini?"
"Schläft... Wo warst du? Du bist einfach verschwunden wir haben uns schon Sorgen gemacht...?", Baekhyun klang etwas panisch.
"Lässt du mich rein?"
  Kurz Stille, dann hörte ich es rascheln.
  "Bin sofort da. Rühr dich nicht vom Fleck, okay?"
"Sicher", ich wischte mir nur Tränen weg und legte dann auf.
  Keine Minute später machte Baekhyun dann die Tür auf. Ich zuckte kurz zusammen, dann ließ ich mich von ihm in das Haus ziehen.
  "Was ist passiert? Wieso bist du patschnass schon wieder, und was sollen die Koffer?"
"Ich hab es beendet Baekhyun. Ich hab ihn betrogen und alles beendet", ich begann zu schluchzen.
  Baekhyun musterte mich nur für einen Moment, dann zog er mich an sich. Ich schlang meine Arme um ihn und begann bitterlich zu weinen.
  "Alles gut, Ari, okay?"
"Alles gut? Ich hab Mist gebaut!"
"Hast du, aber du warst wohl so fair dazu zu stehen. Und ganz ehrlich? So wie du in den letzten Wochen wieder zwischen die Fronten geraten bist kann man dir nicht mal wirklich Vorwürfe machen. Ich zumindest nicht, und das bedeutet, dass egal was kommt du definitiv nicht alleine bist, okay?", er legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab.
  Ich nickte nur leicht und hielt mich weiter an ihm fest. Erst Minuten später konnte ich mich dazu bringen ihn loszulassen.
  "Baekhyun? Was ist los?", Jongin kam uns völlig verschlafen im Gang entgegen.
  Als er mich sah blinzelte er verwirrt und eilte dann auf mich zu.
  "Warum tauchst du immer hier so auf? Was ist passiert?", er umarmte mich fest und ließ mich nicht mehr los.
"Es ist vorbei... Besser wir bringen sie schnellst wie möglich ins Bett... Machst du Tee? Ich hol Handtücher und alles..." Baekhyun sprang mit meinen zwei Koffern so leise es ging durch das Dorm.
"Hyung! Ich mach das...", Jongin zog mich mit sich.
"Ihr müsst mich nicht babysitten..."
"Ich will nur darauf hinweisen, dass du das immer tust, also lass uns jetzt auch mal nach dir sehen...", mein bester Freund küsste mich auf die Wange.
"Kim Jongin, ich hasse dich manchmal", ich wischte nur eine Träne weg und vergrub meine Nase in seinem T-Shirt.
"Ich weiß, und jetzt komm endlich, oder du wirst noch krank."
  Ich seufzte nur.

  Eine halbe Stunde später, kuschelte ich mich unter Jongin's Bettdecke und lag dicht neben ihm. Wir hatten es echt geschafft leise zu sein und niemand anderen mehr zu wecken... Und das auch obwohl Baekhyun ziemlich geflucht hatte als er um ein Haar mit denn Tassen voller Tee mich umgerannt hätte als ich gerade aus dem Bad gelaufen war.
  "Darf ich mitkuscheln, oder muss ich auf dem Boden schlafen?", Baekhyun kam als letztes ins Zimmer.
"Was ist falsch mit deinem Bett?", fragte Jongin nur amüsiert.
"Zwei Personen weniger auf die ich aufpassen muss? Und außerdem Chanyeol nervt. Ich hör nachts noch seine Musik in meinem Zimmer. Hab ich dir doch gesagt!"
  Blind rappelte ich mich auf und tastete nach ihm.
  "Autsch! Hast du mich gerade geschlagen?", japste Baekhyun los als ich seinen Arm erwischte.
  Ich sagte nichts und griff nur nach seiner Hand und zog in mit ins Bett. Mir war schon wieder nach heulen zumute, und Jongin wollte ich nicht 24/7 vollheulen. Er war selber noch nicht ganz über seine Sache hinweg.
  Baekhyun umarmte mich nur und ich vergrub meine Nase in seinem T-Shirt.
  "Du hättest gleich herkommen sollen, Ari...", meinte Jongin leiser.
"Ich dachte einfach... Ich hätte nicht gedacht... Ich hab nicht nur Jongup verletzt, ich habe auch Jackson enttäuscht...", ich schnappte nach Luft. "Wieso seht ihr das nicht so eigentlich? Ich meine Hallo? Was ich getan hab ist falsch?!?"
"Es war auch falsch dich nach all den Jahren wieder überhaupt so zu provozieren, oh und dann noch..."
"Baekhyun, lass das." Jongin richtete sich auf.
"Du hast uns auch viel geholfen, okay? Das darf man auch nicht vergessen...", Baekhyun seufzte.
"Wisst ihr was? Ihr seid beide doof, aber dafür liebe ich euch!", nuschelte ich leiser.
"So sehr, dass du sogar versuchst uns zu verkuppeln!", Jongin ließ sich in die Kissen zurückfallen.
"Was?", Baekhyun klang etwas verwirrt.
"Vergiss es Hyung..."
"Haltet jetzt einfach beide die Klappe! Und das tu ich gar nicht. Ich hab dir doch gesagt Baekhyun machts sich nur Sorgen. Das zwar wie immer auf seine Weise, aber mehr auch nicht." Ich machte mich los und legte mich ebenfalls wieder hin.
"Du hast gesagt du sagst nichts!"
"Lass es einfach sein, Hyung!", Jongin lachte nur und zog mich dann in eine Umarmung.
"Gosh. Ich hasse euch beide.", grummelte der ältere nur und landete neben mir in den Kissen.
"Gute Nacht, Hyung!", gab Jongin wieder nur amüsiert von sich und hielt mich etwas fester. "Dir auch, Ari, und nicht mehr weinen, okay? Wir werden dich nie alleine lassen."
"Nope. Da hat er recht", Baekhyun umarmte mich von der anderen Seite.
  Ich nickte nur leicht.
  "Und ich hasse es gesandwiched zu werden, aber... Was soll's? Gute Nacht..."
  Wenigstens fühlte ich mich jetzt besser.

1380 Wörter

Hello meine liebsten Kekse ♥
Ein zweites Kapitel für heute. Nur im Falle, dass ich vergessen sollte morgen etwas hochzuladen. (Morgen ist mein Lerntag... Yay...) Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Vielen Dank für einfach alles. ♥
xoxo eure Luna ♥

21. November 2o18