Good morning

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Clarke

Ein nervtötendes Geräusch riss mich aus meinen Träumen. Verschlafen streckte ich meinen Arm, um mein Wecker abzustellen.

Neben mir hörte ich ein leises grummeln und sofort friere ich in meiner Bewegung ein.

Langsam drehe ich meinen Kopf in die Richtung, aus der das grummeln kam und dort lag Lexa!

Jetzt erinnerte ich mich auch wieder an den vergangenen Abend. Ich konnte schwören, ich bin gestern in einer anderen Position eingeschlafen. Ich war an Lexa gelehnt und nun lag ich in meinem Bett. Lexa neben mir. Sie sah so friedlich aus, wenn sie schlief. Konnte es sein, dass sie mich hingelegt und zugedeckt hat? Das wäre jedenfalls nicht das erste mal. Früher hatte sie das oft gemacht, wenn ich schon auf dem Sofa eingeschlafen war.

„Warum starrst du so, Clarke?"

Ihre wunderschöne, verschlafene Stimme holte mich aus meinen Gedanken. Wie konnte sie bitte sehen, das ich sie ansah. Ihre Augen waren doch geschlossen! Ich war überrascht.

„Ich ....ähm......"

Lexa öffnete die Augen und lächelte mich müde an. Dann fing sie an zu kichern und ich wurde rot, da ich merkte, dass sie mich nur geärgert hatte.

„Ist schon okay. Ich bin dir nicht böse oder so."

Ich schenkte ihr ein kurzes lächeln, welches sie sofort erwiderte. Dann war es ruhig und wir sahen uns gegenseitig nur in die Augen. Wir näherten uns wieder ohne es genau zu merken.

Ich beugte mich leicht über Lexa. Ich konnte schon ihren Atem auf meinen Lippen spüren, da wurden wir schon wieder unterbrochen.

Ich hatte dummerweise vergessen, meinen Wecker auszuschalten und so meldete er sich ein zweites Mal.

Vor lauter Schreck wich ich vor Lexa zurück um den Wecker abzustellen. Um die Situation nicht in einem peinlichen Schweigen enden zu lassen, beschloss ich ins Bad zu gehen, um mich fertig zu machen.

„Ähm....Ich geh mich dann mal fertig machen. Wenn du magst, kannst du in unser zweites Bad gehen. Octavia und Costia stehen Montags immer etwas später auf."

„Ich weiß Clarke. Ich bin nicht zum ersten mal hier." Als sie auf diesen Kommentar hin lächelte, wusste ich, dass sie es nicht böse gemeint hatte.

Kopfschüttelnd über ihre Art, ging ich also aus dem Raum und in das angrenzende Bad.

Ich zog mir mein Outfit für den heutigen Tag an und legte mein Make up auf.

Zum Schluss betrachte ich mich noch einmal im Spiegel.

Auf dem Weg in unsere Küche, schossen mir wieder etliche Gedanken durch den Kopf.

Heute würde ich Bellamy und Niylah wiedersehen. Wie würden sie reagieren?

Hoffentlich nicht so wie gestern, denn den Teil des gestrigen Tages, hätte ich mir liebend gerne gespart.

In der Küche angekommen, sah ich zu meinem erstaunen schon Costia sitzen. Ich dachte, sie würde länger schlafen.

„Morgen." Ich lächelte, da ihre Augen noch halb geschlossen waren und ihre Stimme etwas kratzig war. Ihr gesamtes Erscheinungsbild sagte mir, dass sie erst vor ein paar Minuten aufgestanden war.

„Morgen, Cos."

Sie deutete auf die Kaffeemaschine.

„Kaffee?"

Sie war eindeutig kein Mensch der großen Worte. Schon gar nicht früh am Morgen. Ich nickte ihr lächelnd zu und sie füllte mir eine frische Tasse voll ein.

„Wo ist Octavia?"

Sie grinste kurz, bevor sie mir mit einem schelmischen grinsen Antwortete.

„Frag am besten nachher mal Lincoln. Der kann dir sicher sagen, wo sie sich in der Nacht aufgehalten hat."

Nun musste auch ich lachen. O hat also bei Lincoln geschlafen. So so. Ich wollte gerade einen Kommentar dazu abgeben, als sie mich plötzlich ganz komisch ansah.

„Mir fällt gerade ein.....wenn O bei Lincoln geschlafen hat......wer ist dann im Bad?"

Oh fuck! Stimmt ja. Costia wusste ja gar nicht, dass Lexa da war. Meine Antwort brauchte ich auch nicht mehr auszusprechen, denn genau in diesem Moment kam Lexa in die Küche. Sie tat so, als wäre es das normalste der Welt und begrüßte Costia mit einer Umarmung und einem guten Morgen. Costia schien ein wenig überrascht über ihre Anwesenheit, ließ es aber – Gott sei Dank – unkommentiert.

„Also.....Nachdem das geklärt ist, geh ich mich auch mal fertig machen."

Costia warf mir im vorbei gehen einen Blick zu, der mir sagen sollte, dass dieses Gespräch noch nicht vorbei war. Da sie lächelte, wusste ich, dass sie nicht Sauer war, sondern nur alle Einzelheiten in Erfahrung bringen wollte.

Ich grinste kurz über ihre Euphorie, welche sie einsetzte, um Lexa und mich wieder zusammen zu bringen. Ihr war es wirklich wichtig. Ich war ihr überaus dankbar, dass sie so gehandelt hatte.

„Was ist geklärt?"

Stimmt. Lexa war ja noch hier. Clarke, verdammt reiß dich zusammen! Es dauerte einen Moment, bis ich verstand, was sie meinte, da mich meine Gedanken schon wieder voll eingenommen hatten.

Ich blickte also nun zum ersten mal, seit dem peinlichen Zwischenfall wieder zu Lexa, die mich Neugierig ansah. Ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als mein Blick von ihren Augen zu ihren Körper abschweifte.

Mir blieb das erste Wort im Wortwörtlich im Hals stecken. Sie war so wunderschön. Sie hatte ein luftiges Sommerkleid, in Verbindung mit einer kurzen Jeansjacke an. Sie sah umwerfend aus.

Lexa schien mein starren schon wieder zu bemerken, denn sie sagte etwas lauter meinen Namen. Ich schüttelte meinen Kopf, um meinen Blick von ihr abwenden zu können. Dann sah ich in ihre Augen und konnte sehen, wie grinste. Ich wendete meinen Blick wieder von ihr ab und gab ihr endlich eine Antwort.

„Costia hat sich nur gewundert, wer hier ist und als du um die Ecke kamst, brauchte ich ihr nichts mehr zu erklären."

Lexa gab mir nur ein skeptischen Blick, als ob sie mir nicht ganz glaubte, nickte dann aber und nahm mir meine Tasse aus der Hand, um einen Schluck zu trinken. Ich stand nur gespielt geschockt vor ihr und beobachtete sie dabei. Als sie meine Tasse wieder gibt, zwinkert sie mir nur kurz zu und verließ den Raum. Von draußen hörte ich nur, wie sie rief ich solle mich beeilen, da wir sonst zu spät kämen. Immer noch leicht perplex, stand ich dort und überlegte. Hatte Lexa da eben mit mir geflirtet? Oh man. Ich grinste kurz und folgte ihr in den Flur. Ich sollte langsam wirklich mal herausfinden, was sie noch für mich fühlte. War es Liebe? Ich konnte sie nicht genau einschätzen.

Als Costia dann auch endlich zu uns stieß, liefen wir los. Der weg war nicht weit und das Wetter war Traumhaft. Es war angenehm warm und ich freute mich schon auf die Uni. Warum auch immer, aber ich war glücklich. Wobei ich wusste, dass dieses Glück nichts mit der Uni zu tun hatte.


True love will never endsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt