Clarke
Der Weg bis zur Uni dauerte nicht lange und ich konnte schon von weitem das Hauptgebäude sehen. Plötzlich überkam mich wieder dieses schlechte Gewissen, welches ich wegen Niylah und Bellamy hatte. Wie würden sie reagieren, wenn sie Lexa und mich sehen würden? Was würden sie sagen? ....
„Clarke?"
Lexas wunderschöne Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich hatte bis eben gar nicht bemerkt, dass sie mit mir geredet hat. Das schien sie zu merken, denn als ich sie ansah, muss sie meinen verwirrten Gesichtsausdruck gesehen haben. Sie begann zu lachen und als Costia meinen Perplexen Blick ebenfalls bemerkte, brach auch sie in schallendes Gelächter aus.
„Clarke....Wenn du dein Gesicht nur sehen könntest."
Costia musste nach diesen Kommentar sogar stehen bleiben, da sie vor lachen nicht mehr weiter gehen konnte.
Ich allerdings fand das nicht sonderlich komisch. Nicht nur, weil ich mir ernsthaft Sorgen um die Begegnung mit Niylah und Bell machte.
„Ich weis echt nicht, was daran so komisch sein soll!"
Ich sagte das wahrscheinlich etwas zu harsch, denn sofort hörte Lexa auf zu lachen und sah mich besorgt an. Sie wusste, dass ich ein Lebensfroher und lustiger Mensch war. Umso mehr wunderte es sie natürlich jetzt, dass ich kein bisschen lachte.
„Clarke? Alles okay bei dir?"
Sie kam zu mir und legte eine Hand auf meine Schulter. Langsam hob ich meinen Kopf, um ihr in die Augen sehen zu können. Großer Fehler. Denn als ich dieses intensive Grün sah, blieben mir meine Worte im Hals stecken.
Während meines starren, bekam ich nur beiläufig mit, wie Costia rief, dass sie schon einmal vor gehen würde.
Ich nutzte diese kurze Ablenkung, um mich wieder zu normalisieren und Lexa alles zu erklären.
Sie sah mich immer noch abwartend an, aber sie drängte mich nicht zu einer Antwort.
Hatte ich schon einmal erwähnt, wie ich sie dafür Liebe?
„Lex....Ich mach mir nur Sorgen, wegen gestern. Wie werden die beiden reagieren? Sie sollen uns nicht hassen!..."
Lexa nahm mich in den Arm, als sie bemerkte, dass die ersten Tränen meine Augen verließen.
„Hey ....shhhhhh....Ist schon okay. Mach dir darüber keine Gedanken, okay? Clarke, sie mich an!"
Ich tat, wie mir befohlen wurde und sah sie an.
Als sie sprach, konnte ich die Ehrlichkeit ihrer Worte wahrnehmen.
„Clarke. Es ist egal, wie die beiden reagieren, okay? Sie können wütend sein, wenn sie wollen, aber das ändert nichts daran, wie gut wir uns verstehen! Wenn sie es nicht akzeptieren können, dass wir...."
Plötzlich zögerte sie. Das wir WAS? Sag es schon. Bitte. Ich hatte so gehofft, sie würde mir endlich ihre Gefühle gestehen, aber es schien so, als würde sie überlegen. Ich hielt diese Anspannung und dieses kurze Schweigen nicht mehr aus. Ich musste es wissen.
„Lexa, was sind wir?"
Kurz sah sie mich ertappt an. Ich wusste ja, dass sie sich noch unschlüssig war, aber seit gestern im Park hatte ich Hoffnung gehabt, sie würde es endlich verstehen. Sie sah ich immer noch mit großen Augen an, bis das Läuten zum Beginn der ersten Stunde uns aus dem Schweigen holte.
Ich bewegte mich jedoch keinen Millimeter von meinem Platz weg, bis ich nicht eine Ehrliche Antwort von Lexa bekomme!
Leider wurde ich enttäuscht. Lexa wollte schon weiter laufen, als ich sie am Handgelenk zurückhielt. Ich sah sie flehend an.
„Lexa, Bitte! Gib mir Antworten! Ich will nicht mehr im Dunkeln tappen, was uns angeht."
Sie seufzte kurz auf, bevor sie sich umdrehte.
„Clarke. Ich muss jetzt wirklich los, aber ich will dir das jetzt nicht so schnell sagen, okay? Ich möchte mir Zeit dafür nehmen. Treffen wir uns doch heute nach dem Unterricht?"
Ich versuchte es zu verbergen, dass ich für den Moment etwas enttäuscht war, aber dafür freute ich mich umso mehr, dass sie wirklich einem klärenden Gespräch zusagt.
Vor lauter Aufregung, darauf endlich Antworten zu bekommen, stimmte ich viel zu schnell mit einem heftigen Nicken zu, was Lexa zum lächeln brachte. Wenn ich nur Nicken muss, um ihr ein lächeln zu entlocken, dann werde ich es definitiv öfter machen.
„Okay. Was hältst du von dem alten Teich im Park? Er ist etwas abgegrenzt. So kann uns niemand unterbrechen."
Ich musste kurz schmunzeln, als ich verstand, dass sie mit jemand Niylah und Bellamy meinte.
„Klingt gut." war meine einzige Antwort.
„Okay. Cool. Wir treffen uns dann gegen drei am Eingang, okay? Ich muss jetzt echt los. Bis dann."
Und schon war sie fort. Ich sah ihr noch etwas traurig hinterher. Die Tatsache, dass sie einfach ging, ohne mir einen Abschiedskuss oder wenigsten eine Umarmung zu geben, stimmte mich traurig.
Mit einem Kopf voll mit Situationen, die mich heute noch erwarten könnten, betrat ich das Uni Gebäude.
Meine Vorlesung begann erst in einer halben Stunde, da ich aber sonst nicht wusste, was ich alleine machen sollte, setzte ich mich schon einmal in den Hörsaal und lernte ein wenig. So weit das mit den Gedanken an heute Abend überhaupt möglich war.
Was würde mir Lexa sagen wollen?
Will sie doch nur Freundschaft?
Mach ich mir schon wieder zu viele Gedanken?
Die letzte Frage konnte ich mir dann selbst beantworten. Ja. Definitiv.
Ich war so beschäftigt, dass ich gar nicht bemerkte, wie die Zeit verstrich. Ehe ich mich versah, begann die Vorlesung schon.
Mittlerweile war der Raum gut gefüllt, was ich ebenfalls kaum gemerkt hatte. Verdammt Clarke! Du solltest wirklich besser auf dein Umfeld achten!
Ich ließ meinen Blick durch die Masse gleiten und stellte verwundert fest, dass ich Bellamy nirgends sehen konnte. Dabei müsste er doch hier sein.
Sofort bekam ich Schuldgefühle. Hatte ihn meine Abfuhr doch mehr Aufgewühlt, als ich es angenommen hatte?
Ich hatte Angst, dass er sich etwas angetan haben könnte. Ich....
„Miss Griffin? Folgen sie dem Unterricht überhaupt?"
Ich zuckte kurz zusammen, als ich bemerktem, dass der Dozent mich bei meinem Namen nannte.
Okay Clarke. Du schaffst das. Es geht heute nur bis um drei also konzentriere dich!
Mit viel Mühe und Aufmerksamkeit schaffte ich den langen Tag ohne größere Vorkommnisse.
Leider konnte ich mich in den Pausen nicht mit Lexa treffen, da ihre Vorlesungen andere Zeiten hatten, als meine.
Ich hatte auch in den Pausen weder Bell noch Niylah gesehen, was mich wirklich etwas stutzig machte. Vielleicht hatte Lexa sie ja gesehen.
Kaum hatte ich diesen Gedanken beendet, kam sie auch schon auf mich zu. Sie lächelte mich schon von weitem an und ich konnte nicht anders, als es zu erwidern, trotz meines schlechten Gewissens wegen den beiden fehlenden Personen.
Wir begrüßten uns kurz und um die angenehme Stimmung nicht gleich am Anfang zu ruinieren, ließ ich das Thema Niylah und Bellamy erst einmal aus.
„Wollen wir?"
Lexa lief schon los und drehte sich zu mir um, als sie mich das fragte. Ich war schon wieder neben der Spur. Clarke, also wirklich!
Ich schenkte ihr ein echtes lächeln, welches sie mir ohne zu zögern erwiderte und zusammen liefen wir Richtung Park.
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True love will never ends
Teen FictionFür Clarke Griffin ist nur noch eines Wichtig. Raus aus ihrem jetzigen Leben und rein in ein neues! In einer neuen Umgebung geht Clarke an ein College um ihre traurigen Vergangenheit hinter sich zu lassen. Allerdings hat Clarke die Rechnung ohne ein...