Die Sonne strahlte über die seichten Hügel von Blue Meadow Land und tunkte alles in ihren einzigartigen, goldenen Schimmer. Friedlich dösten die Stuten auf der Weide, nebenan der Nachwuchs. Esperanza lag noch in ihrer Box. Sie schien unruhig. Ihr Babybauch hob und senkte sich und die Stute scharrte mit ihrem Huf im Stroh. Gespannt schaute Lisa durch die Gitterstäbe der Box. Sie kuschelte sich noch etwas näher in Cams warmen Pullover. Cam saß genauso gespannt wie sie neben ihr und beobachtete die Stute, die nun zum ersten Mal ein Fohlen bekam.
Erschöpft stand Esperanza auf und sah stolz auf ihr kleines Baby, das noch nass und hilflos im Stroh lag, alle Viere von sich gestreckt. Liebevoll leckte die Mutter sein Fell trocken und begann, es zum Aufstehen aufzufordern. Nach einigen Versuchen stand das Fohlen auf seinen langen Beinen und stakste wackelig umher und suchte nach dem Euter seiner Mutter. Bald schon hatte es dies gefunden und Cam und Lisa atmeten erleichtert aus.
„Komm, wir lassen die zwei mal allein.“, flüsterte Cam und Lisa nickte. Beide verließen schleichend den Fohlenstall, in welchem nun der erste Nachwuchs für dieses Jahr das Licht der Welt erblickt hatte.
„Was macht Hawk?“ fragte Lisa und steuerte auf den Rennstall zu.
„Der wird gerade trainiert.“ Cam lief mit seiner Freundin auf die Rennbahn zu. Im gleichen Moment preschten drei Vollblüter an ihnen vorbei, so schnell, dass Lisa nur noch den wehenden, hellen Schweif ausmachen konnte.
„Warum hält Tram Hawk denn zurück?“ Cam sah sie verwirrt an.
„Eigentlich nicht. War er hinten?“ Lisa nickte und sah besorgt, wie ihr Hengst mit der goldenen Mähne hinter den zwei Pferden galoppierte und trotz den Anspornungen des Jockeys immer mehr an Geschwindigkeit verlor. Inzwischen war er eine ganze Pferdelänge hinter seinen Kollegen Nightwish und Anderson, die er sonst immer mit absoluter Souveränität stolz um Längen besiegt hatte.
Die Pferde liefen verschwitzt ins Ziel und wurden noch eine Runde im Schritt trocken geritten. Lisa und Cam liefen besorgt neben dem erschöpften Hengst her.
„Keine Ahnung, was heute los war. Ich konnte machen, was ich wollte, er ist einfach nicht vor die anderen. Auch schon beim Start.“
„Hast du irgendwelche Verletzungen bemerkt?“ Tram schüttelte auf Cams Frage nur den Kopf.
„Er ist gelaufen wie immer. Nur halt langsamer.“
„Ich glaube, es liegt an seiner Niederlage gestern.“ Cam und der Jockey sahen Lisa verwirrt an.
„Was!?“
„Es könnte doch sein, dass Hawk seit gestern Abend einfach nicht mehr das Selbstbewusstsein hat, gegen andere Pferde zu rennen oder zu gewinnen. Immerhin war das seine erste.“
„Du meinst wie bei War Admiral, der nie wieder gerannt ist?“, hakte Cam nach. Wenn es tatsächlich das war, dann standen die Chancen für den Gestütsliebling mehr als nur schlecht.
„Es könnte sein. Immerhin ist der ja auch seit seiner Niederlage nicht mehr Sieger gewesen.“
„Wir schauen jetzt erstmal, wenn's wirklich so ist, dann läuft er eben einzeln und nach und nach mit anderen Pferden.“„Es ist ein Hengst.“ Lisa lächelte bei diesen Worten. Cam sah liebevoll auf das Fohlen, das schlafend im Stroh lag.
„Wie nennst du es?“
„Was schlägst du vor? Es sollte mit E anfangen, wie seine Mutter.“
Nachdenklich strich Lisa über das weiche Fell des Fohlens.
„El Corazon.“ Lisa lächelte und als sie Cams verdutztes Gesicht sah, lachte sie und fügte noch hinzu: „Das war meine Lieblingsgeschichte als ich klein war.“
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Running Hoofs - Fly with your Wings, Hawk!
Ficțiune adolescenți1. Fortsetzung der Trilogie: Flying Hoofs - There's a race to win Lisa ist nun studierte Tierpsychologin, Cam Tierarzt und Leiter des berühmten Gestüts Racehorse Meadow. Der kleine Hawk ist zu einem stattlichen Dreijährigen herangewachsen und soll d...