Kapitel 4 - Amerika, wir kommen!

376 12 2
                                    

*** 10. August ***

Unsere Wecker läuten um 8.00 Uhr früh. Während Lily sich fertig macht (duschen, anziehen, föhnen, schminken, ...) gehe ich eine halbe Stunde laufen. Es ist schön hier in London laufen zu gehen. Unser Appartementgebäude befindet sich übrigens auf der Victoria Street, wir brauchen zu Fuß nur ca. drei Minuten zur Underground Station „St. James's Park". Mein Weg führt mich durch den St. James's Park und in den Green Park. Ich war schon mal im Green Park, da haben wir uns, als wir mit der Schule in England waren nach der Mittagspause getroffen. Er ist noch immer so wunderschön. Ich muss aber leider wieder umdrehen, die Zeit wird knapp.

Ich laufe einen etwas anderen Weg nach Hause. Vom Park zur Underground Station und von dort im Schritttempo bis zur Wohnung. Es sind wirklich nur drei bis vier Minuten, Google Maps hatte Recht. Lily ist gerade im Bad fertig als ich zurückkomme.

„Oh hey, wie wars?", fragt sie.

„Echt schön. Bist du im Bad fertig?", frage ich zurück.

„Jap, ist deins. Ich freue mich schon so die Jungs wieder zu sehen, und Shoppingtouren zu machen", sagt sie voller Freude.

„Shoppingtouren???", ich bin leicht verunsichert. Was hat sie jetzt schon wieder geplant?

„Ja, wir haben noch total viel Geld vom Urlaub über. Die Jungs haben uns ja immer eingeladen, wenn wir aus waren", erklärt sie mir.

„Okay, aber wollen wir das Geld nicht lieber in die Wohnung stecken? Ich meine, sollten wir nicht einen Großteil davon auf die Seite legen?", schlage ich vor.

„Ach komm schon, die Jungs haben uns doch schon einen Termin für ein Vorstellungsgespräch ausgemacht. Wir bekommen bestimmt einen Job bei Modest! Und ich bin mir sicher, dass er gut bezahlt sein wird", entgegnet sie.

„Okay, mach mit dem was dir übergeblieben ist was du willst. Ich werde nicht alles beim Fenster rausschmeißen. So nebenbei, dir ist schon klar, dass bis jetzt alles hier ich gezahlt habe, du bist dann mal dran mit zahlen", erwidere ich, leicht genervt von ihrer Art mit Geld umzugehen. Dieses Thema ist bei uns eine Reibfläche.

„Jetzt fang mal nicht damit an, ich hab das Appartement gefunden", verteidigt sie sich.

„Schön, aber ich stehe als Besitzer in den Papieren. Und wie man so schön sagt: Mein Haus, meine Regeln! Du kannst mit deinem Geld wirklich machen was du willst, es ist mir egal, aber du zahlst entweder einen Großteil der Einrichtung, oder du gibst mir die Hälfte des Kaufpreises wieder. Du bist meine allerbeste Freundin, aber ich sehe nicht ein, warum ich alles hier zahlen soll", erkläre ich ihr und werde langsam sauer.

„Jaja, ich zahl das schon, die Einrichtung mein ich. Mach jetzt keinen Stress", sagt sie und verschwindet in ihrem Zimmer.

Oh man, war das echt notwendig? Ich gehe in mein Zimmer, nehme das Gewand, dass ich mir vor dem Laufen hergerichtet habe und gehe duschen. Ich lasse mir Zeit, ich stehe bestimmt 20 Minuten unter der Dusche. Aber genau das brauche ich gerade um den Ärger zu verdauen. Eine heiße Dusche (oder ein heißes Bad) bewirkt bei mir Wunder, vor allem wenn ich wütend, depri oder aufgewühlt bin.

Um kurz vor neun komme ich fix fertig aus dem Bad und gehe runter in die Küche. Lily war der Zwischenzeit beim Bäcker ein Frühstück besorgen. Sie hat für sich einen Kaffee und ein Weckerl geholt und für mich einen Früchtetee und eine süße Breze.

„Sorry, du hast ja Recht wegen der Geldgeschichte. Ich werde nur ein Drittel mitnehmen und den Rest hierlassen. Ein Drittel sind eh fast 500 Dollar", sagt sie versöhnlich.

Holiday love story (Niall Horan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt