Does It Goes

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Augen mit den selben Farben wie meinen, sahen mich prüfend an.
Zu ihnen gehörte ein Gesicht, in dem sich unantastbare Schönheit sammelte.
Gesichtszüge, wie in Stein gemeißelt, eine perfekte Nase und Lippen, die hätten mit einem Pinsel gezeichnet sein können, so sanft geschwungen und schmal waren sie.
Chen besaß ein Gesicht, das jeden den Atem rauben ließ.
In meinem Bild war er die definition des Wortes Schönheit.

"Hat es geklappt?" fragte ich und legte den Kopf langsam schief.
Chen entwich ein sanftes, wunderschon und seidig klingendes leises Lachen.

Vorsichtig strich er mit seinem Daumen über meine Wange und jagte mir einen schauder wohliger Emotionen durch meinen ganzen Körper.
"Es hat geklappt meine Liebe."
Eine Stimme wie aus einem Traum antwortete mir. Nochimmer fand ich es unglaublich, dass es seine war.
Sie hätte von einem Engel stammen, können, was er ja auch zur Hälfte war, so wie ich.
Wir beide waren das selbe.
Halb Engel und Halb Dämon.
Er Kalona und ich sein Gegenstück die Tsi Sgili.
Obwohl die Bezeichnung für ihn nicht richtig war. Kalona war sei Vater gewesen.
Ein Engel, der Böse wurde und einen Teil Dämon annahm.
Während seines Freiflugs schwängerte er eine Dämonin und auf der Erde einen Menschen.
Lay, Chens Bruder war zur Hälfte Mensch, ein viertel Dämon und ein viertel Engel, aber alterte genauso langsam wie ein Dämon.
Beide sahen grademal aus wie anfang oder mitte zwanzig und die Schonheit beider konnte man nicht in Worte fassen, obwohl sie hunderte, wenn nicht sogar tausende von Jahren alt waren.

Unausweichlich blickte Chen mit seinem roten und blauen Augen in meinen, von denen ich wusste, dass sie seit meine Geburt das erste mal wirklich braun waren und das nichtmal durch Kontakt Linsen.
In den letzten Monaten hatten mir Lay und Chen beigebracht mit meinen Fähigkeiten umzugehen und meinen Dämon in schacht zu halten, der hervorkroch, wann auch immer ich verdammt wütend wurde.
Nur hatten die beiden mich nicht restlos provoziert.
Nein. Chen hatte eine völlig andere Möglichkeit gefunden meine Puls so in die Höhe zu treiben, dass ich mich wandelte.
Es reichte anfangs völlig aus, wenn er mich ein oder zweimal mit voller Leidenschaft küsste.
Mittlerweile wandelte ich mich nicht mehr bei jedem Kuss, sondern hatte mich selber kontrollierten und beherrschen gelernt.
Es wäre ein Alptraum würde ich mich bei jedem von Chens sündigen Küssen wandeln, aber genau so sah es die ersten Wochen bei mir aus.
Er hatte meinen Puls jedoch wieder genauso auf den Boden gebracht, wie er ihn in die Höhe hatte schießen lassen.

"Du bist wunderschön." nuschelte ich wie von selber, als ich mich in Chens Augen verlor.
Er lächelte göttlich und küsste meine Wange.
"Du nicht weniger Chuhan."
So wie er meinen Namen immer aussprach klang er wie eine Göttin, die er anbetete, die er verehrte und nie gehen lassen würde.
Ich würde ihn auch nicht verlassen.
Von ihm hing mein Leben ab.
Himmel und Hölle suchten uns und seinen Bruder, so wie Luhan.
Den jüngsten Sohn eines viel zu arroganten Todesdämon, dessen zweitältester Sohn mich wissend angelogen hatte, was Chen und Lay und mich betraf.
Luhan dagegen sträubte sich gegen die Lügen und hatte sich mir angeschlossen, um der Darklar den Rücken zu kehren.
Der kleine Halbneko, Halbtodesdämon schlief friedlich auf einem Kissen, welches auf den Boden gefallen war.
Er kauerte sich in seiner Tiergestallt zusammen und schnurrte leise und friedlich.

"Bist du nervös wegen morgen?" fragte Chen mich und nahm Abstand zu mir, während ich meine Augen schloss und alle Macht auf sie legte, damit sie sich wieder in ihre natürlichen Farben änderten.
Keine einzige Kontaktlinse hatte gegen mein Augen geholfen, einzig meine eigene Macht ließ sie endlich braun werden.

Auf Chens Frage hin nickte ich und öffente meine Augen wieder.
"In den letzten Monaten war das einzige, was ich von den Menschen hatte ihr Blut und nun soll ich mich unter eine Menge von ihnen mischen. murmelte ich und schlang meine Arme um mich.
Menschenblut half Dämonen beim Heilen und bei mir brachte es meine Fähigkeiten zum vorscheinen und verstärkte diese sogar.
Auf mich wirkte menschliches Blut wie eine Droge, absolut berauschend.
Doch high wurde man nicht, eher fühlte man sich machtvoller.

"Lay und ich sind bei dir. Du wirst niemandem Leid tun Chuhan." versprach mir Chen und lächelte mich aufmunternd an.
Morgen würde ich mit den beiden das erste mal seit Monaten unter Menschen treten und dann auch noch in die Uni in Seoul, für die ich mich unbedingt bewerben wollte, als die Welt in meine inneren noch nicht zusammenbrach und ich einfach nur der abgefuckte Freak mit knallroten Haaren, zweifarbigen Augen und einem Rückentattoo war.
"Das hoffe ich." erwiederte ich Chens Lächeln und hörte leise die Tür zur Wohnstube zu gehen.

"Die Luft in Seoul ist rein. Anscheinend denken Engel und Dämonen wir sind in der Darkylar untergekommen." erstattete Lay Meldung und betrachtete Luhan einen kleinen Moment.
"Sie scheinen wohl nicht zu wissen, dass wir durch unsere Engelsseite genauso einen Schirm über uns werfen können, wie Todesdämonen und Engel es können. Anscheinend wissen sie nichts von uns, außer diese gruseligen Erzählungen, die sie den Kindern vor dem Schlafengehen eintrichtern." zischte Chen und legte die Aufmerksamkeit auf seinen Bruder.
Lay nickte nur.
Von den beiden war er der ruhigere, der Stumm das Gebiet im Auge behielt in dem wir Leben.
Denn eigentlich konnten Engel Dämonen an irgendeinen Geruch sofort ausfindig machen, doch da wir drei Engel zum Teil waren, konnten wir uns Decken und Luhan als halber Todesdämon und unter Stärkung von Menschenblut ebenso.
"Ich denke eher mein Vater wird davon ausgehen. Er ist eh nicht der hellste." gab ich meine Worte dazu und schnappte mir den zusammengekugelten Katzenluhan von seine Kissen, der leise murmelte, aber weiter schlief.
Lay lachte auf.
"Da hast du sehr wohl recht Chuhan." bestätigte er.

Mein Vater war der König der Darkylar, der Hölle, wenn man es etwas besser definiren sollte und ich war die Tochter, die er nie wollte.
Anfangs hatte er versucht den liebevollen Vater zu spielen, doch eigentlich war ich ihm und meinem Cousin Sungjae völlig egal. Beide hatten mich nähmlich genauso angelogen wie Sehun es getan hätte.

Sehun.
Wenn ich ihn je wieder sehen würde, würde ich ihn bestimmt einen Kopf kürzer hacken.
Er war der Luhans großer Bruder und ich wurde ihm von meinem reizenden Vater als Frau versprochen, was wir beide nicht sonderlich toll fanden, doch wir lernten aneinander klarzukommen, waren dabei uns auch näher zu kommen, doch wenn ich jetzt darüber nachdachte, hatte ich mich nur auf ihn eingelassen, da es mit der angeprangten Hochzeit zusammenhing, die man sich nun abschminken konnte.
Ich würde ihn nicht heiraten, um unschädlich und nutzlos für Chen zu werden.
Denn anders als die Dämonen es dachten war Kalona, eher Chen, nicht bösartig und ich genauso wenig.
Ich wäre die letzte, die die Apokalypse herbeiführen könnte, nur wollte das keiner im Himmel und in der Hölle glauben.
Nichtmal meine eigenen verbliebenen, die mich in der Darkylar in meinen letzten Tagen bei ihnen in meinem Zimmer hielten, als wäre ich eine geisteskranke.
Da war es fast schon ein Segen, dass Chen mich befreit und mich mit sich und Lay genommen hatte.
Denn mittlerweile fühlte ich mich freier und besser, als es mir in der Darkylar zwischen Dämonen, die mich hassten, je ging.
Nie würde ich nocheinmal dahin zurückkehren, nichtmal, wenn man mir versprechen würde, dass man mich nie mehr über meine Geschichte anlügen würde, so wie man es bereits mit mir getan hatte.

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Und hier kommt Fallen
😄

FallenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt