Just Go Away

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Zwei Tage nach der Sache in diesem Massageraum lag Chuhan dennoch tiefenentspannt auf der Sonnenterrasse am Pool des Hotels.
Eigentlich sollte sie auf die Halbnebkos aufpassen, aber dabei musste sie irgendwie eingenickt sein.
Ich habe in der Zeit die ganze kleine Strandstadt nach anzeichen auf Engel oder Dämonen durchsucht und wurde, zu meinem Glück und dem von Chuhan, nicht fündig.
Nur mit Mühe schaffte ich es meinen Blick von ihren perfekten Rundungen weg zu nehmen.
Mir war nicht begreiflich, wie sie sich vor mir schämen konnte, sie war wunderschön.
Innen wie außen.

Ich fand Luhan und Baekhyun auf einem riesengroßen Wasserspielplatz, der einem in die Höhe schießenden Labyrinth glich.
Mit ihrem erwachsenen Erscheinen passten sie so gar nicht in die Kulisse von Kindern und ihren Müttern und dementsprechend dumme Blicke bekamen sie auch, aber die beiden interessierte es nicht sonderlich.
Was ich gut fand, da es davon zeugte, dass sie nichts so schnell im Leben verunsichern würde.
Die beiden hatten auch schon immer eine starke Meinung, vorallem was Chuhan und mich von Anfang an betraf.
Da die beiden hier keinen Schaden anstellten, beschloss ich sie da zu lassen und lief an dem großen Pool entlang zurück zu Chuhan.
Sie schlief noch immer.
Ruhig und gleichmäßig hob sich ihr Brustkorb und senkte sich wieder.
Die Hände hatte sie auf ihrem flachen Bauch verschränkt.
Chuhan sah aus wie ein Engel, wenn sie schlief, jetzt allerdings nicht wie ein heiliger.
Sie trug den knallroten Bikini, den Luhan ihr besorgt hatte und sah darin alles andere als heilig aus.

Vermutlich war das auch der Grund warum ich die komplette Kontrolle über mich verloren hatte, als wir in diesem Raum alleine waren und ich die Zeit angehalten hatte, und der Grund dafür wieso ich sie massiert hatte und sie dazu bewegen wollte mich zu beißen.
Mir war bewusst, dass ich sie dazu nie zwingen dürfte.
Es war etwas, was von ihr selber kommen müsste, sie musste auch merken, dass es mich nicht stören würde, umgedreht war es mit mir genauso.
Aber ich würde sie nicht beißen.
Bei mir müsste sie ihr okay mit Worten geben, seit Chen ihr eine Prägung gegen ihren Willen aufgezwängt hatte und das nur, weil sie ihm ihr Handy nicht geben wollte.
Ich hatte mir diesen Teil ihrer Erinnerungen angesehen, als sie gestern Abend eingeschlafen war und mein Wunsch Chen ein Ende zu setzen stieg gewaltig.

Tausend mal hatte ich mich bei Chuhan für meinen Aussetzer entschuldigt, doch sie meinte sie würde es mir nicht übel nehmen, sie hatte nicht gemerkt, wie mein Gehirn ausschaltete und ich nur noch über untere Körperregionen gesteuert wurde, so wie es dieses Typische Klischee eines Mannes war.
Ganz gleich ob in der Darkylar oben bei den Engeln oder auf der Erde.
Überall dachten die männlichen Wesen gleich, wenn es um ein hübsches Weibchen ging.

Ich setzte mich auf eine der beiden Liegen neben Chuhan und beobachtete sie.
Beobachtete ihr Gesicht, was friedlich und kindlich wirkte, riss mich aber zusammen nicht über ihren Körper zu schauen.
Sie schlief, da konnte ich sie nicht einfach überall anstarren, ein wenig Manieren hatte ich noch.

Etwas was nicht hier hin gehörte ließ mich aufhorchen und umschauen.
Ich hörte eine  Puls, der nicht in den der Menschen um mich passte, sondern klang wie Kirchengesang, denn so konnte man den Puls eines Engels bezeichnen.
In Gedanken pfiff ich Luhan und Baekhyun zu mir und sah mich mit prüfendem Blick auf.
Aus dem einen besonderen Puls wurden zwei und meine Aufmerksamkeit legte sich auf die Ausgänge der Umkleiden, die sich am Rande der übergroßen Terrasse befanden.
Von ihnen kamen zwei Typen mit denen ich bestimmt nicht nochmal Bekanntschaft machen wollte.
Der eine war der mit dem Chuhan aufgewachsen war, dieser Kai, der andere der, der ihn damals in die Darkylar begleitet hatte.
Ich war mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube er hieß Chanyeol.

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