The First And The Last One

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Nie in meinem Leben war ich glücklicher, als Chuhan mich einfach küsste und ihre Gedanken, so wie ihr handeln meine Worte erwiederten.
Ich hätte alles gegeben, damit dieser Moment nicht zu ende gehen würde, aber wir mussten herausfinden, wo ich uns hin teleportiert hatte und eine Unterkunft suchen.
Wir konnten nicht einfach wie Penner auf der Straße schlafen.
Chuhan hatte sich bei mir eingeharkt und Seite an Seite liefen wir den endlosen Strand entlang.
Vor uns alberten Baekhyun und Luhan herum und sahen uns immer wieder aus ihren nun braunen Augen an.
Ich hatte sie angewiesen ihre Farben zu decken, was auch Chuhan nun hinbekam.
Es war ungewohnt sie mit braunen Augen zu sehen, aber es machte sich sicherlich nicht hässlicher.
Jeder der sie so sehen und bezeichnen würde, dem würde ich eigenhändig jeden Zahn einzeln und Wurzel für Wurzel ziehen, bevor ich auch noch die Zunge aus dem Mund schneiden würde.
Chuhan war mit ihren roten Haaren und ihrer einzigartigen Art sicherlich nicht hässlich.
Sie war innen, so wie außen das schönste Wesen was ich kennenlernen durfte.

Wir kamen vom Strand ab und schlenderten auf einer kleinen Strandpromenade entlang, was mir auffiel, wir waren sicherlich nicht mehr in Asien.
Ich schätzte dass es uns nach Spanien oder Portugal getrieben hätte.
Eigentlich war mir das auch egal, Hauptsache ich hatte Chuhan weg von Chen und Lay.
Hauptsache ich hatte sie endlich wieder bei mir.
Nie würde ich sie noch einmal gehen lassen, dass war so was von klar.

Die Promenade führte in die Stadt und überall wimmelte es von Spaniern, wir waren definitiv in Spanien, die ihren Touristenkram loswerden wollten.
Sie hatten buntes Kinderspielzeug, was grade für meinen kleinen Bruder und meinen Cousin besonders ansprechend war, aber ich wies ihnen in ihren Gedanken weiter zu gehen, oder ich würde sie auf der Straße schlafen lassen.
Chuhan sah sich mit großen Augen um, und schien noch immer nicht zu fassen, dass sie auf einem völlig anderen Kontinent war.
Ihr Blick erinnerte mich an den, den sie hatte, als ich mit ihr in LA war, nur sah man ihr an, dass sie sich daran gewöhnt hatte, dass teleportation als Dämon nicht mehr ganz so unmöglich war.
"Wir sind in Spanien!" stellte sie auch fest, als sie von einem Mann angesprochen wurde und nicht wusste was sie zurücksagen sollte.
Ich schob sie sofort hinter mich und machte dem Kerl klar, dass keiner meine Chuhan einfach so ansprechen würde.
Sie war total überrascht, als ich dann auch noch anfing ihm das ganze in spanisch klar zu machen.
Mit einem mürrischen Gesicht verschwand er.
"Seit wann kannst du spanisch und was wollte er?" harkte sie nach und legte niedlich den Kopf schief.
"Etwas was er nicht haben kann." grummelte ich und sah der Flachforelle nach, der es darauf bei einer anderen versuchte.
"Und das wäre?" Chuhan zog eine Augenbraue hoch.
"Dich." gab ich zurück und sah ihr fest in die Augen.

Sie wurde rot und sah schüchtern weg.
Ihre Gedanken drehten sich darum, dass sie ich anfangs, als wir uns kennengelernt hatten, nie daran hätte denken können, dass wir anfangen würden aneinander wirklich zu lieben.
Sie ging die Erinnerung durch, als ich das erste mal vor ihr aufgetaucht bin.
Ich lachte und behielt für mich, dass sie erstens rot wurde und zweitens, dass ich in ihren Gedanken gestöbert hatte.
Sie hasste es.
Wäre ich an ihrer stelle würde ich es auch nicht sonderlich gut finden, wenn jemand durch meinen Kopf wühlt und mich darauf anspricht, aber bis jetzt hatte Chuhan noch keine Zeichen gezeigt, dass sie Gedanken lesen konnte, was wohl auch besser war.
Denn meine Gedanken wollte sie sicherlich nicht sehen.

Wir vier liefen weiter und schafften es schließlich zu einem Hotel was wirklich nobel aussah und danach schrie, dass ich mit Chuhan dahin musste.
Ein solcher Luxus würde sie nach den Monaten bei Chen bestimmt auf andere Gedanken bringen und ich wollte einfach genießen, dass ich sie wieder bei mir hatte.
Ich steuerte auf den Eingang zu und sofort schoss Chuhan durch den Kopf, wie ich das alles bezahlen wollte.
"Vergiss nicht, dass ich der Hypnose mächtig bin." flüsterte ich ihr zu und zog sie an der Seite zu mir.
Sie sah mich an und zog eine Augenbraue hoch.
"Besonders Fair ist das aber nicht." argumentierte sie.
Ich zuckte mit den Schultern.
"Dann reich du mir doch das Geld mit dem du das alles bezahlen willst."
Sofort hielt sie mit einem tiefen Atemzug dicht und schüttelte nur den Kopf.
Auf einen unbestimmten Zeitraum bestellte ich für Chuhan und mich ein Doppelzimmer mit einem Doppelbett und für Luhan und Baekhyun ein Zimmer mit getrennten Betten, obwohl mir bewusst war, dass sie sich gemeinsam in eines kuscheln würden.
Wenn sie die Chance hatten in einem Zimmer zu schlafen, klebten sie immer aneinander.
Man konnte den einen nicht mehr vom anderen unterscheiden, aber ich fand es wirklich niedlich, dass sie sich so gut verstanden, und das seit ihrer Geburt.
Mir war bewusst, dass ich es den beiden wenig zeigte, aber sie waren mir unglaublich wichtig und lagen mir am Herzen.
Vor ihnen wollte ich immer der starke Ältere sein und am liebsten keine Schwäche zeigen, aber immer stark und unbezwingbar zu sein ging nicht, dass musste auch ich in meinen Sturen Kopf geprügelt bekommen.

"Wir teilen uns ein Bett?" Chuhan sah mich ein wenig überfordert an, als sie in das Zimmer trat, welches ausgefallen und modern eingerichtet war und direkt auf den Strand in die Ferne blicken ließ.
"Stört es dich? Dann kann ich mir eins extra nehmen." bat ich ihr an und schloss die Tür, nachdem ich eingetreten war.
Ich sah, dass sie den Mund aufmachte, an den Tag in Seoul zurückdachte, an dem wir ziemlich eskaliert in meinem Zimmer herumgeknutscht hatten und ich nicht mehr als eine Decke um mich hatte.
Für wenige Sekunden sah sie von mir weg und die Bilder in ihrem Kopf änderten sich zu Erinnerungen mit Chen, die ich nicht sehen wollte und für die ich ihn am liebsten sofort den Kopf abgerissen hätte.
Er hatte sie so angerührt, wie es hätte mein Recht sein sollen und das machte meinen Hass auf ihn nur größer.
"Mich stört es nicht." kam es leise geflüstert von Chuhan und mit einem seichten lächeln betrachtete sie mich.
"Wirklich nicht?" versicherte ich und ließ sie mit einem Blick wissen, dass ich ihre Gedanken verfolgt hatte.
"Wirklich nicht." versicherte sie mir entschlossen und ihr Lächeln wurde breiter.
Ich erwiederte es und schmiss mich auf das Bett.
Sie sah sich noch ein wenig um und konnte noch immer nicht realisieren, dass sie hier mit mir war, hier mit mir.
In ihren Augen sah ich an, dass sie Angst hatte, Chen könnte uns finden, doch die Prägung die er auf sie hatte war nun so gestört, dass er sie nicht finden könnte.
Wenn wir lange genug hier blieben, würde sie sogar vielleicht brechen.
Sie würde auf langen Entfernungen nicht ewig halten, vorallem wenn sie erst geschlossen wurde und ihre Gefühle zu einem anderen, mir, stärker waren, als die zu Chen.

Eine gute Viertelstunde, nachdem Chuhan das ganze Zimmer ausgiebieg inspiziert hatte, legte sie sich zu mir auf das Bett und sah einfach nur unglaublich knülle aus, was ich ihr nicht verübeln konnte, obwohl ich meinen Teil an ihrer Genesung bei getragen hatte, aber auch das Kostete sie einen Tropfen ihrer gewonnenen Kraft, wie es sich eben bemerkbar machte.
Ich war sicher es war die Engelsseite die dagegen ankämpfte und sie vor sich hin dösen ließ.
Viel zeigte sich nicht von der zweiten Seite ihrer Abstammung, es waren nur die kleinen Sachen, die darauf leiten ließen, dass sie auch die Nachfahrin eines Engels war.
Ihr eines blaues Auge, so wie das feine und zarte Gesicht, auch ihre weiche und melodische Stimme, der ich den ganzen Tag lauschen konnte, auch wenn ich mich immer geweigert hatte.
Aber jetzt nicht mehr.
Ich hatte angefangen zu schätzen, was sie mir gegeben hatte und das würde sich nicht ändern.

Ein leises Lachen entflieh mir, als sie sich an mich kuschelte und wenige Sekunden später anfing leise zu schnarchen.
Ich machte etwas, was ich schon immer mal bei einem Mädchen machen wollte, ihr Gesicht mit einem Edding anmalen.
Nein nur ein Scherz.
Vorsichtig zog ich sie näher an mich, deckte und zu und beobachtete sie einfach nur, sah in ihr ruhendes Gesicht, präge mir jede ihrer wunderschönen Einzelheiten an, als würde ich sie das letzte mal sehen und strich durch ihre widerspenstigen dichten, roten Haare, während es in mir so brodelte und kribbelte und knisterte, wie ich es so wohltuend und erholend und wunderbar noch nie erlebt hatte.
Chuhan war die erste die mich völlig aus der Fassung brachte und würde auch immer die erste bleiben, die dies geschafft hatte

FallenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt