Ich seufzte als ich durch die Bilder meines alten Handys scrollte, was es irgendwie wieder in die Menschenwelt geschafft hatte.
Auf ihm waren wirklich noch alle Bilder, die ich gemacht hatte, seit Kai es mir geschenkt hatte.
Bilder mit ihm, mit Lin... mit Sehun und als wir beide in LA waren, wenn auch nur für wenige Stunden.
Aber sie hatten mir damals so viel bedeutet, nachdem ich Chen abserviert hatte.
Da wusste ich noch nicht wer und was er und Lay waren.
Der Tag in LA war einer der, an dem sich Sehun mal nicht wie der größte Arsch aufgeführt hatte.
Er hatte mich reden lassen, als wir unsichtbar auf der KCon waren und er hatte die Zeit angehalten, damit ich auf die Bühne konnte und er Bilder von mir und meinen Lieblingsgruppen machen konnte.
Sehun hatte es ohne Kommentar an diesem Tag ertragen, dass ich ohne Punkt und Komma einfach über meine Lieblingssänger und Tänzer und Gruppen redete, er hatte sogar mit mir gelacht, etwas was ich von ihm nur selten gesehen hatte.Mit einem weiteren Seufzen schaltete ich das Handy wieder aus. Zu viele Erinnerungen hingen an ihm und zwei von ihnen wandelten die letzte Woche genau vor meinen Augen.
Es war eine Qual nicht hinter Kai durchzudrehen und mich einfach auf die Vorlesungen zu konzentrieren.
Doch das einzige was mich unter Kontrolle hielt, war dass ich nicht vor lauter Menschen einen ihresgleichen umbringen wollte, was nicht grade ein Augenschmauß der feinsten Sorte sein würde.
Kai hatte mehrmals in der Woche versucht mich alleine abzupassen, aber Lay war wie ein Wachhund und ließ dies zum Glück nicht zu.
Noch immer brachte mich das Blut des Engels, der mir mal so viel bedeutet hatte, aus der Fassung und zog mich an, aber ich musste mich fernhalten, zu meinem und besonders seinem Wohl.
Auch Lin wollte mit mir reden, wissen wieso ich wieder da war, aber Lay ließ sie ihre Fragen wieder vergessen, wenn Kai mal nicht neben ihr saß.
Es war schwer sie auf Abstand zu halten, aber es war das beste um beide aus etwas zu halten, in das ich sie nicht ziehen wollte, zumal Lin die Wahrheit nie erfahren dürfte.Langsam erhob ich mich aus meinem viel zu großen Bett und zog mir einen der Mäntel über, die in einem offenen Kleiderschrank hingen.
Ich verließ mein Zimmer und schlich mich durch den langen und schwach beleuchteten Gang, an Luhans leicht geöffneter Tür vorbei, zu den Treppen, die ins Foyer führten.
Auch hier war es schwach beleuchtet.
Leise zog ich die prächtige Haustür auf, schlüpfte in die kühle Nacht und schloss sie ebenso leise hinter mir.
Sofort umgab mich eine angenehme Spätsommerfrische und ich sog die Luft ein, bevor ich auf der Terrasse hinter Richtung dem riesigen Blumengarten hinter dem Haus lief.
Immer wenn ich nicht schlafen konnte, stand ich nachts auf, lief eine Runde, um frische Luft zu schnappen und ging dann wieder hoch, um erneut einen Versuch zu wagen einzuschlafen.
Fest zog ich meinen hellen Mantel zu.
Ich hatte nur ein dünnes Nachthemd an und nicht mal Hausschuhe oder ähnliches.
Die kälte konnte mir mit meinen ausgereifteren Fähigkeiten nichts mehr, weshalb ich auf Schuhe verzichtet hatte.Elegant und anmutig erstreckte sich der dunkle Himmel über den riesigen angelegten Garten hinter dem, man konnte schon sagen, Schloss, in dem ich lebte.
Wie der König der Nacht leuchtete hell und weiß der Mond und tauchte den Garten in einen leichten, bläulichen Schein, der vorallem die gelben Blumen besonders hervortreten ließ.
Ich schlang meine Arme um mich und lief die Mamortreppen, die direkt in den prächtigen Garten führten, herunter.
Sofort war ich umgeben von einem Labyrinth aus Blumen, Hecken und kleinen Teichen, in denen die buntesten und schimmernsten Fische schwammen.
Am schönsten fand ich jedoch die gigantischen Kois. Keiner von ihnen glich einem anderen, alle hatten sie eine andere Farbe und Zusammensetzung ihrer Schuppen, die jeden von ihnen Wertvoll und einzigartig machtenIch lief an einem Beet mit bläulichen und lilanen Blumen vorbei, ich kannte nicht einen Namen von einer der Blumen, aber allesamt sahen sie wunderschön und edel aus.
Zu gerne hätte ich mir einen Strauß aus ihnen gepflückt und in mein Zimmer gestellt, doch die Farben passten nicht zu meiner hellen Einrichtung.
Sie wären so auffällig wie ein weißer Fleck auf einer schwarzen Leinwand, also ließ ich den Gedanken wieder verblühen und lief in Gedanken versunken weiter."Zur so später Stunde noch wach?"
Erklang sanft und mich zu Tode erschreckend Chens Stimme wie aus dem nichts, als er hinter einer der satten grünen Hecken hervortrat und so aussah, wie man sich einen Engel vorstellte.
Einzig die Flügel die sich über seinen Rücken erstreckten waren so schwarz, wie eine finstere und bewölkte Nacht.
Er hatte die Arme vor seiner blanken Brust verschränkt und sah mich mit schiefem Lächeln auf den Lippen und einem glänzen in seinem roten und seinem blauen Auge an.
Wie immer, wenn ich ihn so sah, mit Flügeln und nicht mehr als einer einfachen, dunklen Leinenhose, verschlug es mir für einen kurzen Augenblick die Sprache.
Chen war das, was jeder Mensch als Schönheit definieren würde.
An ihm gab es keine Lücken in seiner Fassade, er war perfekt, vollkommen, so wie Lay, aber dennoch spürte man wesentlich mehr Macht von Chen ausgehen, als von seinem Bruder, der einen menschlichen Anteil in seinem Blut fließen hatte.
Chen und ich dagegen waren, bis auf unsere menschlichen Erscheinungen, im Blut nicht mal ein kleines Bisschen Mensch. Nur Dämon und Engel.Endlich schaffte ich es mich zusammen zureißen und sah von Chen weg.
Alles an ihm war wunderschön. Gesicht, Haare, Flügel, sein Körper, er war das Ebenbild von Perfektion, so wie er vor mir stand, wie er aussah."Ich kann nicht schlafen." murmelte ich und sah auf meine Füße.
Chen lief langsam auf mich zu und griff sanft nach meinem Kinn, um es so zu heben, dass ich ihn ansehen musste.
Ich wehrte mich nichtmal dagegen, sah gerne in Augen, die die selben Farben hatten, wie meine.
Es gab mir das Gefühl nicht alleine zu sein, so wie ich es mein ganzes Leben war.
"Was geht dir durch den Kopf meine Liebste?" Fragte er mich mit einer Stimme und einem Akzent in der Stimme, der nicht aus diesem Jahrhundert zu kommen schien.
"Nicht viel." murmelte ich.
Sanft, liebevoll und zärtlich küsste Chen mich und strich mit seinem Daumen über meine Wange.
Ich hatte das Gefühl meine Knie gaben nach, so ein Kribbeln zog sich durch meinen ganzen Körper.
"Bist du dir sicher?" flüsterte er hauchzart gegen meine Haut und ich nickte ohne zu zögern, verbannte die Gedanken, die ich vorhin noch in meinem Zimmer hatte.
Ich stellte mich auf Zehenspitzen und versuchte Chen mit so viel Gefühl zu küssen, wie er mich eben.
"Ich bin mir sehr sicher." versicherte ich ihm und lachte leise.Wie von selber umschlossen mich seine dunklen Flügel, die er Tagsüber nie zeigte, er studierte selber, da wäre es komisch, wenn er mit seinen Flügeln durch die Gegend laufen würde, aber abends, sobald es dunkel wurde, entfalteten sie sich und unterstrichen seine Schönheit deutlich.
"Das will ich doch annehmen. Ich will nicht, dass es dir schlecht ergeht, Chuhan."
Immer wenn Chen meinen Namen aussprach, klang er wie etwas unbezahlbares, etwas unfassbar kostbares, was er nie wieder hergeben würde, was er für immer hüten würde.
Und da wir beide unsterblich waren, wäre für immer nie genug.
Chens leises Lachen und das Lächeln auf seinen, wie mit Pinsel geschwungenen Lippen, kam mir wieder näher und vorsichtig legte er seine Lippen auf meine Wange.
"Einer Prinzessin wie dir sollte es nie schlecht ergehen." flüsterte er und küsste sich an meinen Kiefer entlang zu meinem Hals. "Eine Prinzessin, wie du es bist, sollte man nie anlügen, sie verdient all die Wahrheiten, die die Welten dir zu bieten haben."
Ich verkniff mir ein seufzen und Schloss meine Augen, während mich Chens warme und weiche Lippen an meiner Haut und die Umarmung seiner Flügel völlig aus der Fassung brachten.
"Eine Prinzessin, wie du, verdient die Welten zu beherrschen, die ihr seit ihrer Geburt in die Wiege gelegt wurden."
Chens Hand hielt mich ein meiner Seite, die andere lag sanft an meiner Wange.
"Chuhan, du verdienst das Universum und all die weiteren Universen, die da draußen noch existieren." versprach er mir, während er mit sanften Küssen meinen Hals liebkoste und mich letztendlich zum Seufzen brachte.
"Es war eine kluge Entscheidung die Darkylar zu verlassen, um mit uns zusammen zu leben, mit mir, denn ich kann dir all das geben. Ein Leben, dass einer Prinzessin und Herrscherin, wie es dir ins Blut gegeben wurde, gerecht wird. Das habe ich dir versprochen und dies werde ich dir erfüllen." schwor er mir mit seiner betörenden Stimme und hob seinen Kopf von meiner Halsbeuge um mich so zu küssen, dass ich dachte mich würde es von den Beinen und in eine Ohnmacht reißen, doch ich hielt mich und erwiderte seinen Kuss.Er war der erste der mir Sicherheit versprach und es auch hielt. Er war der erste der mich wirklich als die Prinzessin ansah, die ich war. Chen behandelte mich nicht wie den letzten Dreck, so wie mein Vater und Dongwook es mit mir getan hatten.
Doch ihnen würde ich zeigen, was in mir steckte.
Chen hatte mir alle drei Welten versprochen, es wäre nur noch eine Frage der Zeit bis sie meine, oder unsere waren und ich das erhielt, was mir zustand.
Meine Herrschaft, uneingeschränkt, von mir geleitet und ohne dass mir einer auf die Finger hauen würde, wenn ich einen Fehler beging, doch mit Chen an meiner Seite war mir bewusst, dass mir nie ein Fehler unterlaufen würde.
Uns würden die Welten bis in alle Ewigkeiten gehören. Keiner konnte uns etwas anhaben.
Nicht Sehun oder Kai oder sonst wer.
Und sollte sich dem je einer widersetzen werde ich nicht davor zurückschrecken demjenigen tödliche Konsequenzen vor Augen zu setzen.
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Fallen
Fanfiction1. Into The Darkness Vorsichtig strich er mit seinem Daumen über meine Wange und jagte mir einen schauder wohliger Emotionen durch meinen ganzen Körper. "Es hat geklappt meine Liebe." Eine Stimme wie aus einem Traum antwortete mir. Nochimmer fand ic...