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Zuhause angekommen, sah Patrick zuerst ob, die Gästezimmertür geschlossen war, doch die stand weit offen. Als nächstes ging Patrick zum Babybett, in der Hoffnung, Ben läge darin. Doch auch hier war keine Menschenseele. Kurz starrte er nachdenklich in das Bett, bis ihn ein Geräusch hinter sich zusammenzucken ließ. Es war ein leises Atmen hinter ihm und er drehte sich neugierig um. Der Anblick, der sich ihm jetzt bot, ließ ihn lächeln. Auf dem Sofa lag Manu mit geschlossenen Augen und Ben auf der Brust, die sich regelmäßig hob und senkte. Leise trat Patrick näher an die Schlafenden heran und betrachtete die süße Szene. Eine Hand hatte Manu wohl auf Ben gelegt, damit dieser nicht herunterfiel, die andere hing über den Sofarand, fast auf den Boden. Manus Augen waren geschlossen und sein Gesicht wirkte extrem friedlich und er hatte sogar ein leichtes Lächeln auf den leicht geöffneten Lippen. Außerdem erkannte Patrick leichte Sommersprossen auf Manus Stupsnase. Wie die wohl im Sommer aussahen? Schließlich war es Januar. Patrick dachte gerade darüber nach, wie gut Manu doch eigentlich aussah, jetzt wo er ihn mal unverschämt beobachten konnte, und schrak zurück, als der braunhaarige, junge Mann sich regte.

Zögerlich tippte Patrick ihm auf die Schulter, denn schlafen lassen wollte er Manu hier nicht. Er wollte ihm die Rückenschmerzen am nächsten Tag nicht antun, denn seine Couch war nicht gerade die weichste, das wusste er aus Erfahrung. Manu zog seine Stupsnase kraus, bevor er ein müdes Geräusch von sich gab und die Augen aufschlug. Die grünen Augen starrten desorientiert erst auf Patrick, dann auf das Baby. "Ich bin zurück. Braucht er noch irgendwas?", flüsterte Patrick und hob das Baby von Manus Brust. Dieser schüttelte den Kopf und rappelte sich auf. Verschlafen lächelte er Patrick einmal aus kleinen Augen zu und trottete dann ohne ein weiteres Wort in das Gästezimmer. Grinsend schaute Patrick ihm hinterher. Sein Babysitter war wohl entweder ein ziemlicher Morgenmuffel oder einfach nur todmüde nach dem Abend. Patrick legte sein Kind in das Bett, löschte das Licht und verzog sich selbst ins Badezimmer, um danach ebenfalls müde in sein Bett zu fallen. Ein Glück war morgen Sonntag.

Patrick stand in der Küche und machte Pfannkuchen. Manu schlief noch, und Patrick wollte ihn nicht wecken. Der Grünäugige hatte sich den Schlaf verdient, wer wusste, wie anstrengend der Abend gestern mit dem Kind gewesen war. Patrick verteilte gerade Teller und Besteck, als er hinter sich ein Räuspern hörte. "Guten Morgen, Patrick." Er drehte sich um. Manuel stand in Jogginghose und einem Gamingshirt vor ihm, doch das Highlight waren seine schulterlangen Haare, die total wirr in alle Himmelsrichtungen abstanden und Manus Gesicht teilweise verdeckten.Patrick grinste beim Anblick dieses gerade aufgewachten Manuels. "Morgen, Manu. Schicke Frisur", zwinkerte Patrick und bedeutete ihm, sich zu setzen. "Willst du einen Kaffee?", fragte er und sah nun dabei zu, wie Manu mit dem Haargummi um sein Handgelenk die Haare zu einem Dutt bändigte. "Gerne. Und sorry, falls ich heute nacht nichts gesagt habe. Wenn ich müde bin, bin ich nicht gerade der Aufnahmefähigste", grinste Manu und Patrick lachte auf. "Alles gut, es war bestimmt ein anstrengender Abend mit Ben"

Er stellte Manu einen Kaffee hin und schob einen Pfannkuchen auf ihre Teller, ehe er sich zu ihm setzte. "Es war eigentlich ein ganz entspannter Abend. Ich habe etwas für dich gezeichnet." Manu stand auf und ging kurz in sein Zimmer, kam kurz darauf mit seinem Blatt Papier wieder, das er Patrick gab. Erstaunt sah Patrick es an. Es war eine Bleistiftzeichnung von ihm und seinem Sohn. "Das ist mega schön. Total realistisch", lobte Patrick beeindruckt und Manu lächelte. "Danke. Ich zeichne gerne." Patrick musste an Jades Worte denken und entschied sich, es an zusprechen. "Jade hatte mal erwähnt, dass du Künstler werden wolltest."

KürbisTumor - SimsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt