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"Und?"

Mit einem breiten, stolzen Lächeln drehte Marco sich zu den anderen um und stemmte erwartungsvoll die Hände in die Hüften. Manu warf Patrick einen unsicheren Blick zu, den dieser kritisch erwiderte.

"Hmm", begann er dann. "War ganz okay. Ich gebe dir fünf Punkte."

Entsetzt riss Marco die Augen auf. "Fünf? Nur?", schmollte er, doch Manu blieb stur und verschränkte grinsend seine Arme vor der Brust. "Paddy?", wandte Marco sich dann hilfesuchend an seinen besten Freund. "Sorry, Marco, aber das ist echt noch ausbaufähig", sagte dieser so schonend wie möglich, "aber du hast nen Anfängerbonus. Sagen wir sechs Punkte von zehn."

"Ausbaufähig", wiederholte Marco enttäuscht, "dein Leben ist ausbaufähig." Wider Willen mussten die Männer grinsen und Marco hob Ben hoch, um ihn Patrick zu überreichen.

"Mach dir nichts draus, Patrick hätte ich das erste Mal vielleicht drei Punkte gegeben", bemerkte der Grünäugige belustigt und stupste seinem Freund in die Seite, welcher ihm einen geschockten Blick zuwarf.

"Drei? Du bist aber ganz schön hart. Beim Füttern hatte ich sieben!", fuhr Patrick auf und strich seinem Sohn über den Kopf. "Füttern ist auch etwas anderes als Windeln wechseln, Schatz. Im Windeln wechseln warst du schlechter als Marco", erklärte sein Freund ihm geduldig, was Marco triumphierend auflachen ließ.

"Fünf Punkte fürs erste mal Windeln wechseln ist zwar nicht gut, aber wenn ich besser war als Paddy, bin ich zufrieden", grinste er breit, bevor er Ben in die Wange kniff und ihm verschwörerisch zuzwinkerte. "Wir üben das noch ganz oft, Kumpel. Dann können Paddy und Manu mal einen Abend ohne uns zwei verbringen. Auch wenn es mit uns viel cooler wäre."

Es erwärmte Patricks Herz zu sehen, wie gut sein bester Freund inzwischen mit seinem Sohn umging und sich ihnen zuliebe sogar am Babysitten versuchte, damit er und Manu mal Abends wegkamen, ohne direkt zu Jade oder Patricks Mutter rennen zu müssen.

"Solange ich euch nicht vom Kneipenboden aufkratzen muss", lachte Patrich herzlich und sie gingen uns Wohnzimmer, wo Jade schon mit dem Essen wartete.

"Wie hast du dich geschlagen?", empfing diese Marco gespannt und er sah dabei zu, wie sie die dampfenden Nudeln auf die Teller verteilte, unterdessen jammerte er: "Fünf Punkte, Jade. Fünf! Die sind hammerhart!" Doch Jade warf dem Paar nur ein verschmitztes Grinsen zu und Griff nach ihrer Gabel.

"Das wird, Marco. Bald bist du eine glatte zehn von zehn."

Nach dem Mittagessen überließen sie Ben Jade, damit sie gemeinsam zu Manus Elternhaus fahren konnten. Der Vater des Grünäugigen war vor knapp zwei Wochen aus dem Krankenhaus entlassen worden und freute sich jedes Mal, Manu und seinen Partner zu sehen. Überhaupt lief es mit Manus Familie besser denn je, Manu und Peter hatten sich zusammengerafft, für die Familie. "Kommt rein", lächelte Sebastian ihnen entgegen, nachdem er die Tür geöffnet hatte. 

"Freut mich, euch zu sehen!", sprach er breit lächelnd und ging voraus ins Haus, führte sie in das Wohnzimmer. Noah sprang den beiden quasi in die Arme und erfreut knuddelte Manu seinen Neffen einmal durch, bevor sie sich zu Manus Eltern setzten.

"Hey, Maurice", grüßten sie den Pfleger, der neben Peter saß und mit ihm fernsah. Maurice hob breit lächelnd die Hand und Noah warf sich wieder zwischen die beiden auf die Couch.

Patrick kannte Maurice tatsächlich nur flüchtig, ein, zwei Mal waren sie sich in Manus Elternhaus begegnet. Er schien ein unfassbar netter Kerl mit einer sympathischen Stimme und seinem runden, verschmitzt grinsenden Gesicht, der Pfleger aus Leidenschaft war. Seit der Entlassung des alten Mannes war er in Manus Zimmer gezogen und schien sich hervorragend in die Familie eingegliedert zu haben.

"Hallo mein Junge", sprach Manus Mutter laut in seine Richtung und zog ihn in eine kurze Umarmung, bevor sie aufstand und aus dem Zimmer wankte. "Tee oder Kaffee?", schrie sie über ihre Schulter, was Manu seufzen ließ. "Nimm nicht ihren Tee. Das sind keine Kräuter, das ist Unkraut", flüsterte er seinem Freund zu, "ich habe mich immer darüber beschwert."

Es war wieder dieser Schatten, der sich über das Gesicht des Brünetten zog, wenn er etwas erzählte, an das seine Mutter keine Erinnerung mehr hatte. Stumm drückte Patrick seine Hand.

"Wie geht es dem Kleinen?", hustete Herr Büttinger interessiert, während er mit zitternden Händen die Handvoll Tabletten aufnahm, die Maurice ihm gemeinsam mit einem Glas Wasser hinhielt. "Ihm geht es prima", erzählte Manu, "für heute ist er bei Jade."

Mit einem großen, entschlossenen Schluck Flüssigkeit ließ der Mann die Medikamente in seinem Mund verschwinden. Obwohl er noch nicht sehr alt war, hatte ihn die Krankheit bereits deutlich gezeichnet. Die Falten hingen tief und unglättbar in demschwach lächelndem Gesicht und sein Gewicht lag tief unter dem Durchschnitt. Patrick fielen die besorgten Blicke auf, die sein Freund ihm oft zuwarf, während er erzählte.

"Und wie läuft es bei euch? Wie geht es dir, Papa?", wechselte er schließlich das Thema, und der Mann lächelte nur sanft. "Ich habe meine Familie um mich, es könnte nicht besser sein", sprach er dann und nahm dankend den Kaffee entgegen, den seine Frau ins Zimmer brachte.

"Er will immer noch nicht die Chemo machen?", fragte Manu tonlos, als Maurice sie zur Tür brachte. Der Blonde schüttelte stumm den Kopf. "Die täglichen Tabletten sind das einzige, was er noch möchte. Er will nicht, dass ihr mit anseht, wie die Chemo ihn kaputt macht", erklärte er schließlich seufzend. Obwohl die Krankenpflege zu seiner Arbeit gehörte, hatte Patrick das Gefühl, dass Maurice trotzdem emotionaler und menschlicher handelte, als es vielleicht gut für ihn wäre.

"Was sagen die Ärzte?" 

Manuels Stimme bebte leicht, doch er weinte nicht. Eine Hand legte sich an seine Hüfte und er wurde zu Patrick gezogen, an dessen Schulter er sich sogleich anlehnte, als wäre er plötzlich extrem müde geworden. "Sie haben ohnehin nicht viel Hoffnung. Der Krebs ist schon sehr weit fortgeschritten. Die Entscheidung liegt trotz allem beim Patienten", lautete Maurices Antwort, "Herr Büttinger hat lange darüber nachgedacht."

Manuel nickte stumm. "Papa ist genau so stur wie ich", sagte er leise, dann richtete er sich wieder auf und straffte die Schultern. "Danke Maurice. Ruf an, wenn du etwas brauchst."

Der Pfleger klopfte ihnen auf die Schulter, dann ging er zurück ins Haus. Patrick sperrte den Wagen auf und Manu nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Manuel könnte eine wirklich eine Ablenkung vertragen.

Außer einem dicken Sorry fällt mir nichts ein, was ich sagen könnte, um diese lange "Pause" zu entschuldigen, also melde ich mich einfach nur zurück und hoffe, dass irgendwer sich noch an diese Story erinnert. Falls ja, willkommen zurück! Hoffentlich sind ein paar von euch noch dabei xD

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 01, 2019 ⏰

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