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Der nächste Morgen begann so, wie alle anderen Tage in ihrem Leben begannen. Sonderlich viel hatte sich nicht geändert zwischen Patrick und Manuel. Der Umgang war gleich geblieben, wenn man von den Küssen absah, die sie sich gelegentlich schenkten. Patrick hatte mit dem Jüngeren nicht das Gefühl, als hätten sie eine frische Beziehung aufgebaut. Es war der fast schon vertraute, gewohnte Umgang miteinander. Manu hatte Patrick einen Kaffee gemacht, mit einem Herz aus Milchschaum, doch ein Ich liebe dich hatte seine Lippen nicht mehr verlassen.

„Patrick? Sagen wir es eigentlich irgendwem? Das mit uns?"

Patrick trank aus dem liebevoll bereiteten Kaffee einen Schluck und sah seinem Freund in die grünen Augen. „Klar tun wir das. Nur wann? Ich meine, ist es nicht etwas zu früh dafür?" „Schon, aber mindestens Jade würde ich das bald sagen. Sie sollte wissen, wie es mit uns steht." „Und die Sache mit dem Sorgerecht?" Manu fuhr sich ahnungslos durch die braunen langen Haare.

„Ich weiß nicht. Es ist eine große Verantwortung, die wir dann tragen."

„Tun wir doch jetzt auch schon. Das ist nur auf dem Papier, Manu."

„Trotzdem. Ich weiß nicht, ob ich dafür bereit bin. Für ein eigenes Kind, du weißt schon."

„Klar. Lass dir einfach Zeit, Schatz."

Ein breites, glückliches Lächeln zog sich bei dem Spitznamen über Manus Gesicht und er beugte sich schnell über den Tisch, um seinem Liebsten einen kleinen Kuss auf den Mund zu drücken.

„Danke, Patrick."

Der schöne Moment wurde unterbrochen, als Patricks Handy plötzlich klingelte. Etwas bedauernd stand dieser auf und nahm ab.

„Ja?"

„Paddy!"

„Marco? Was gibt's?

„Du lebst, Mann! Ich dachte du wärst tot!"

„Nein nein, ich lebe noch. Alles gut, Kumpel."

„Sicher? Hast du immer noch das Kind da?"

„Ja, hab ich. Und ich vielleicht wohnt er jetzt dauerhaft bei mir. Genau wie Manu."

„Ich hab echt ne Menge verpasst, Mann. Sonst noch irgendwas, was ich wissen sollte?"

Marco klang nur nicht eingeschnappt, sondern eher locker. Patrick spürte trotzdem, dass Marco ein wenig verletzt war, dass er ihm nichts gesagt hatte. Doch sein Kumpel war nicht nachtragend. Er warf einen kurzen Blick zu Manu.

„Nun ja, ich bin mit Manu zusammen. Und es tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, okay? In nächster Zeit wird das bestimmt besser, versprochen."

„Du bist mit Manu zusammen? Dem Babysitter?"

„Ja. Lange Geschichte. Ich erzähl sie mal bei einem Bier, okay?"

„Klar. Aber du zahlst."

„Ist in Ordnung."

Patrick lachte erleichtert auf.

„Also dann. Bestell deinem Manu liebe Grüße und deinem Kind auch."

„Mach ich."

„Und hör mal. Ich weiß, es klingt komisch, das von mir zu hören, aber wenn du mal Hilfe brauchst mit Ben, dann kannst du auf mich zählen. Das heißt, vorausgesetzt, du willst dein Baby dem bösen Onkel Marco aussetzten."

Marco kicherte.

„Danke, Marco. Ich werd darauf zurückkommen. Wir hören uns."

„Jo, bis dann."

KürbisTumor - SimsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt