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Die Tage verliefen schleppend. Patrick hatte sich für den Rest der Woche Urlaub genommen und er hatte alles versucht, den Babysitter aufzumuntern, doch Manu war jeden Tag lustlos und motivationslos gewesen. Außer wenn er zeichnete, dann trug er ein leises Lächeln auf den Lippen. Es war Samstagvormittag, Manu schlief noch und Patrick fütterte Ben, als es an der Tür klingelte. Patrick ging mit Ben im Arm zur Tür und öffnete. Seine Mutter stand vor ihm. „Hallo Patrick", begrüßte sie ihn lächelnd, „ich dachte, ich schau mal bei euch vorbei. Wie geht's?" Sie drängte sich an ihm vorbei und betrat das Wohnzimmer, nachdem sie erst ihrem Sohn und dann ihrem Enkel in die Wange gekniffen hatte. „Naja. Manu geht's grade nicht so gut. Er hat eine Trennung hinter sich", erklärte Patrik und bedeutete seiner Mutter, sich an den Tisch zu setzen. „Oh nein, der Arme. Aber sonst alles in Ordnung?"

„Ja, sonst passt alles. Wieso?"

„Ich bin vorbeigekommen, weil ich dachte, ihr zwei habt mit dem Kind so viel um die Ohren. Ich wollte anbieten, dass ich Ben übers Wochenende zu mir nehme. Dann kann ich meinen kleinen Enkel gleich noch ein wenig kennenlernen, und ihr zwei habt mal Zeit zum ausspannen. Und in diesem Fall könntest du Manu etwas ablenken. Ihr könntet mal ungestört in den Park gehen oder so."

Frau Mayer verkniff sich eine Bemerkung, was Ablenkung anging. Sie hatte beim gemeinsamen Abendessen sehr wohl gemerkt, wie glücklich Manu ihren Sohn machte. Dass sie endlich mal unter sich waren, ohne Kind, war überfällig, denn sonst würde das zwischen ihnen nie etwas werden, da war sie sich sicher. „Wie findest du die Idee?" Patrick nickte nach kurzem Überlegen und strich seinem Sohn, den er noch immer im Arm hielt und murmelte ihm zu: „Was meinst du, Benni? Magst du mal zu Oma?" Ben schmatzte glücklich, was die zwei lächeln ließ. „Willst du ihn gleich mitnehmen?"
„Ich bin extra mit dem Auto da." Patrick übergab den kleinen Jungen an seine Mutter und fing an, die Babysachen zusammen zu suchen. „Und nenn mich nicht Oma!", murrte seine Mutter. „Wieso denn nicht?"

„Dann fühle ich mich so alt, Patrick", grinste Frau Mayer und Patrick schnaubte. „Brauchst du nicht. Ich nenn dich trotzdem so." Er grinste schelmisch und seine Mutter verdrehte die Augen. Ihr Junge war schon immer so gewesen.
„Tschüss Oma", rief Patrick auch noch, als er unten an der Straße stand und dem Auto hinterher winkte. Seine Mutter würde bestimmt eine prima Oma werden. Patrick lief wieder das Treppenhaus hinauf und hoffte, dass Manu schon wach war, denn er hatte keinen Schlüssel mit nach unten genommen. Er klingelte einmal und wartete geduldig. Nach einer Minute klingelte er erneut und tatsächlich hörte er dieses Mal Schritte in seiner Wohnung und kurz darauf wurde die Tür aufgerissen. Manus grüne Augen starrten ihm entgegen und eine Sekunde später fand Patrick sich in Manus Armen wieder. „Lass mich nicht allein!", schluchzte Manu und seine dünnen Arme drückten Patrick erstaunlich kräftig an sich. Patrick legte seine Arme ebenfalls um Manu und er atmete den Geruch des Babysitters ein, während er registrierte, dass Manu einen seiner Pullis trug.

Danke an die liebe paulayonia3087 , die mir diese Idee mitgeteilt hat :3

KürbisTumor - SimsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt