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Stöhnend hielt sich Patrick am nächsten Morgen den Nacken. Er hatte den Wecker in seinem Zimmer nicht gehört und ihm tat alles weh. Er hatte kurz gebraucht um zu verstehen, wieso er hier auf seinem Sofa aufgewacht war, doch dann hatte er sich hastig erhoben und war duschen gegangen. Inzwischen saß er beim Frühstück und ihm war von fünf Minuten schon Manu in die Arme gerannt, der wohl auch duschen wollte. Patrick lehnte sich vollkommen verspannt gegen die Stuhllehne und schloss die Augen, während er auf sein Toast wartete.

"Alles gut bei dir?"

Er öffnete ein Auge. Das zweite folgte, als er Manu sah, wie der oberkörperfrei und mit nassen Haaren in Wohnzimmer stand und ihn besorgt musterte. Kurz war Patrick sprachlos und aus dem Konzept, bis er schnell den Kopf schüttelte und seinen Blick von Manu riss, auf seinen Toaster. "Nur etwas verspannt. Das Sofa ist nicht gerade das weichste", murmelte er verlegen und griff nach der Marmelade. Er zischte auf, denn auch seine Schulter schmerzte. "Oh. Sorry. Ich war nicht sicher, ob ich dich wecken sollte, oder ob du's da überlebst, du hast so süß geschlafen", stotterte Manu zurück, verstummte sofort und ein Blick nach oben verriet Patrick, dass nicht nur er rot angelaufen war.

"Passt schon, alles bestens. Ich werd heute Abend einfach heiß duschen, dann renkt sich das schon wieder ein" Patrick stopfte sich den Toast in den Mund, um nicht noch mehr Mist zu reden und sah Manu hinterher, der in sein Zimmer ging und darauf hin bekleidet wieder herauskam. "Ähm, ich bin dann mal auf der Arbeit. Ihr kommt klar?" Patrick nahm seine Jacke vom Haken und sah zu, wie Manu nickte. "Dann bis später."

"Später" war an diesem Tage fast sechs Uhr, denn ein Kollege von Patrick war krank, und so musste er dessen Aufgabe übernehmen und sich mit Kunden herumschlagen. Patrick konnte nicht sonderlich gut mit Menschen, vor allem nicht mit fremden, und das am Telefon, und so waren seine Nerven ziemlich penetriert, als er zuhause ankam. Gegen Mittag hatte er Manu zwar geschrieben, dass es später werden konnte, doch trotzdem saß dieser zuhause und wartete, wann Patrick endlich nachhause kam. Denn wenn das Kind schlief, hatte er nichts zu tun ohne Block und Stift.

"Hey Patrick, wie war die Arbeit?", begrüßte er ihn, als er schließlich vollkommen fertig, etwas verschwitzt und auch hungrig seine Schuhe von den Füßen kickte. "Anstrengend. Ich gehe kurz duschen", war Patricks magere Antwort und er ging sich Klamotten suchen. Er hoffte, dass sich die Verspannungen lösten. Das heiße Wasser prasselte auf ihn herab und wieder fiel ihm ein, wie schön es war, nach Hause zukommen und keine leere Wohnung vorzufinden.

Er stieg aus der Dusche, trocknete sich ab und zog sich an. Sein Nacken schmerzte immer noch, doch er fühlte sich trotzdem etwas entspannter. "Setz dich schonmal an den Tisch, Essen kommt gleich!", ertönte Manus Stimme als die Badezimmertür hinter ihm zugefallen war und Patrick schnupperte. Es roch nach Tomatensoße. Manu stellte zwei dampfende Teller auf den Tisch und drückte Patrick ein Glas Wasser in die Hand. "Ich hab ein bisschen gekocht. Ben schläft gerade."

KürbisTumor - SimsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt