Online-Dating mit BTS | unbeendet

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Nachdem die Vorlesung beendet war, bin ich nach Hause gefahren, habe zu Mittag gegessen und die Übungen fürs Studium erledigt, die mir als Muttersprachlerin sehr leicht gefallen sind, weswegen ich schnell damit fertig war. Danach habe ich mich in meine Sportkleidung geschmissen. Damit mir nicht zu kalt werden würde, ich im Fall, dass mir heiß wird aber auch wieder etwas ausziehen kann, trage ich darüber noch Gewand in Zwiebelschicht. Dann bin ich zum Hangang (Han River) gefahren.

Inzwischen ist es 16 Uhr und man merkt, dass die Tage immer kürzer werden, da schon langsam die Sonne untergeht. Ich schätze, dass es kurz nach 17 Uhr schon ziemlich dunkel sein wird und die Straßenlaternen angehen werden. Ich stehe beim Basketballfeld und warte auf meine beste Freundin Na Ri.

Nachdem wir nach Korea gezogen sind, weil mein Vater dort einen Stelle angenommen hat, bin ich noch zwei Jahre auf eine Deutsch-Koreanische Primary School gegangen, da die Volksschule in Korea 6 Jahre dauert. Ich habe dort nicht wirklich Freunde gefunden, da viele nach einem Jahr, manchmal auch nach einem Semester, wieder weggezogen sind. Damals war ich sehr traurig darüber und dann sehr froh, wenn ich die Ferien mit meiner Oma, die sich 2 Jahre um mich kümmerte, zu meinem Opa nach Busan gefahren bin, denn dort hatte ich zumindest meinen besten Freund Jimin, den ich schon seit ich klein war kannte, da wir schon vor unserem Umzug jede Sommerferien mindestens einen Monat in Busan verbrachten. Er war fast drei Jahre älter als ich und wechselte für das dritte und letzte Jahr der Middle School auf eine Schule in Seoul und ich habe ihn in den Ferien vor meinem Mittelschul-Eintritt zum letzten Mal gesehen, wobei mir nicht bewusst war, dass ich ihn im nächsten Jahr nicht mehr treffen würde. Als ich dann seine Eltern im Sommer danach gefragt habe, von denen ich auch erfahren habe, dass er nach Seoul gegangen ist, wie ich ihn erreichen könnte, meinten sie, Jimin hätte sie darum gebeten, mir nichts zu sagen. Ich war damals sehr wütend auf ihn und wenn ich darüber nachdenke, bin ich es immer noch. Ich dachte, wir wären beste Freunde gewesen und dann hat er einfach so den Kontakt abgebrochen.

Na Ri war dann die erste Person, die zu meiner Freundin hier in Seoul wurde. An unserem ersten Tag an der Middle School mussten wir gleich in unserer ersten Stunde ein Projekt bearbeiten und wurden in die gleiche Gruppe gesteckt, sodass wir uns dadurch kennen gelernt haben. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung von KPop, doch Na Ri hat mich sehr bald in diese Welt mit rein gezogen, sodass ich inzwischen mehr Gruppen höre als sie.

Seit unserem ersten Jahr an der Middle School spielen wir zusammen Basketball. Zu Beginn wollten wir es einfach nur ausprobieren, aber es hat uns von Anfang an sehr viel Spaß gemacht, weswegen wir auch noch in der High School weiter im Team gespielt haben. Doch wir sind beide klein gewachsen. Na Ri mit ihren 162cm und ich mit meinen 160cm waren sehr bald zu klein, im Gegensatz zum Rest des Teams, weswegen wir aufhörten unter Aufsicht zu trainieren. Aber wir treffen uns seitdem regelmäßig um einfach freizeitmäßig Basketball zu spielen, weil uns dieser Sport sehr ans Herz gewachsen ist und wir ihn nicht aufgeben wollten. Manchmal machen auch andere Mädchen mit, die ebenfalls das gleiche Schicksal teilen und dann geben wir uns meistens ein kleines Match. [Ein „kleines" Match. xD Okay, sorry.]

Also stehe ich hier und warte. Ich bin pünktlich gewesen, denn wir hatten 4 Uhr nachmittags ausgemacht. Doch ich hätte von Anfang an wissen können, dass Na Ri es nicht schaffen würde, denn Pünktlichkeit war noch nie ihre Stärke.

Also beginne ich schon mal mich aufzuwärmen. Ich renne ein paar Runden um das Feld und mache Dehnungsübungen. Nach 15 Minuten kommt sie endlich angejoggt. Ein leichtes Grinsen macht sich auf meinem Gesicht breit, denn irgendwie macht sie es immer wett, dass sie zu spät kommt. In diesem Fall erspart sie sich das Aufwärmen. Obwohl mich die derzeitige Situation amüsiert, schaffe ich es nicht, mir ein Kommentar zu verkneifen: „Danke, dass du mich hast warten lassen. Ich hätte mich trotzdem gefreut, mich mit dir zusammen aufwärmen zu können."