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Wir verbringen noch etwas Zeit im Park. Genießen die Zweisamkeit. Doch irgendwann wird es Zeit nach Hause zu gehen.

Hoseok bringt mich bis vor die Wohnungstüre und hält mich fest in seinen Armen, sodass ich mich beschützt und geborgen fühle. Wir stehen schon seit Minuten so da, doch ich möchte ihn noch nicht gehen lassen. Und wenn er schon mal da ist…

„Möchtest du noch mit rein kommen?"

Die Worte fließen nur so aus meinem Mund, ohne dass ich sie aufhalten hätte können. Er lässt seine Hände zu meiner Taille gleiten und verschränkt diese hinter meinem Rücken, sodass ich mich etwas zurücklehnen kann. Sein Gesicht ziert ein verlegener und auch irgendwie ängstlicher Ausdruck.

Ich komme nicht herum zu kichern. „Keine Sorge, meine Eltern sind nicht zu Hause."

Man sieht ihm an, wie ihm der Stein vom Herzen fällt. Ich drehe mich aus seiner Umarmung und nehme ihn an der Hand. „Na komm."

Schnell tippe ich den Pincode in das elektronische Schloss und mit dem bestätigenden Piepsen öffne ich die Türe und ziehe Hoseok in die Wohnung. Es ist still. Durch unsere Bewegungen ist das automatische Licht im Flur angegangen, weswegen dieser nun hell erleuchtet ist.

Nun überkommt auch mich eine gewisse Verlegenheit und ich zeige ihm, wo er seine Sachen abstellen und hinhängen kann. Dann führe ich ihn durch die Wohnung. Die ganze Zeit bin ich irgendwie aufgeregt. Er ist bei mir zu Hause!

In der Küche frage ich ihn, ob er was trinken wollen würde. „Darf ich einen Tee haben?", stellt er schüchtern die Gegenfrage, während er sich umsieht. Begeistert nicke ich und hole die Teebox aus einem der Schränke hervor. „Welchen möchtest du denn?"

„Habt ihr Pfefferminze? Das ist meine Lieblingssorte." Ich sehe schnell nach und halte kurz darauf einen Beutel in die Höhe, der Hoseoks Gesicht zum Strahlen bringt. Dann nehme auch ich mir einen Beutel.

Während ich darauf warte, dass das Wasser aufkocht, macht Hobi unsere Toilette unsicher. Ich lasse meine Gedanken schweifen und beginne irgendwann amüsiert zu kichern. Unser Verhalten ist doch irgendwie sehr klischeehaft.

Schmunzelnd gieße ich das Wasser in die Häferl und möchte gerade beide Tassen nehmen, um in mein Zimmer zu gehen, als ich spüre, wie sich von hinten Arme um mich schlingen und ein Kinn auf meiner Schulter abgelegt wird. Mein Grinsen wird breiter.

„An was denkst du?" Seine Lippen streifen zart die dünne Haut an meinem Hals, was meinen Atem stocken lässt.

„Dass wir schon echt awkward sind, und das nur, weil du bei mir daheim bist." Von ihm kommt ein zustimmendes Brummen und die Vibration an meinem Nacken schickt eine Gänsehaut über meinen gesamten Rücken. Kurz schließe ich die Augen, sodass das Keuchen, das mir entkommen möchte, nicht meinen Mund verlässt. Dann drehe ich mich um und lege ihm meine Arme um den Hals und drücke ihm einen kurzen Kuss auf, bevor ich ihn leicht von mir schiebe und ihm eine Tasse hinhalte. „Wie wäre es, wenn ich dir jetzt mein Zimmer zeigen würde." Breit grinse ich ihn an und seine Augen beginnen zu leuchten, was sein Nicken nur unterstreicht.

An seiner freien Hand ziehe ich ihn in mein Zimmer. Dort sieht er sich mit großen Augen um und nippt gedankenverloren an seinem Tee. Amüsiert sehe ich ihm dabei zu, während ich meine Tasse auf den Schreibtisch stelle. Ob ich wohl genauso ausgesehen habe, als ich damals in seinem Zimmer aufgewacht war?

Er bewegt sich in Richtung meiner Magnetwand, die wohl sein Interesse auf sich gezogen hat. Ich beobachte ihn, bis mir klar wird, was er wohl entdeckt haben muss und schon merke ich, wie meine Wangen warm werden.

Freudig überrascht dreht er sich um und ein breites Lächeln ziert sein Gesicht. „Das ist unser Foto!" Er hat doch wahrlich Augen wie ein Adler. Verlegen nicke ich und er zieht es hinter den Uniunterlagen, die es verdecken sollten, hervor. Ich muss es das letzte Mal, als ich es angesehen hatte, nicht mehr ordentlich versteckt haben. Also heute morgen.

Online-Dating mit BTS | unbeendetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt