Online-Dating mit BTS | unbeendet

~16~

[Nein, mein Bias ist nicht Manager Se Jin xD]

Verdammt!

Langsam drehe ich mich um und sehe meine Mutter, die im Türrahmen steht, mit einem schuldbewussten Lächeln an. Mit einem leichten Winken sage ich: „Hi.”

Wie abgedroschen das klingt. Und das scheint auch Mama zu denken, denn ihr Gesicht nimmt statt dem besorgten nun vollends einen wütenden Ausdruck an und in genau demselben Ton fährt sie mich auch an: „Ich warte auf eine Antwort. Wir waren krank vor Sorge. Da kommen dein Vater und ich nach Hause und die einzigen, die wir vorfinden, sind Vanessa und Na Ri. Aber die tischen uns nur irgendetwas auf, denn es kann ja wohl kaum die Wahrheit sein, dass du „auf geheimer Mission bist, um dein Liebesglück zu retten”. Hast du jemanden auf der Party kennen gelernt und diesen jemand nicht mehr alleine lassen können?”

Während ich mir ihren Vortrag anhöre, packe ich auf die Schnelle meinen Rucksack und ziehe mir auch frische Sachen an. Dass sie mir dabei zusieht, ist mir egal. Sie hat schon längst geendet und wartet auf eine Antwort, als ich fertig vor ihr stehe und mich aufgrund der Geschichte, die ihr erzählt wurde, sehr zusammenreißen muss, damit mir kein Lacher auskommt.

Kurzerhand entscheide ich mich dazu, auf diese Geschichte einzugehen und alles auf eine Karte zu setzen, denn um ihr die Wahrheit zu erzählen, bin ich noch nicht bereit. Sie wird so sauer sein, wenn sie es dann rausfindet.

„Also eigentlich bestand meine geheime Mission darin, eine Freundschaft zu retten. Ich war bei einer Freundin, die auch auf der Party war und mit der ich studiere und die ich dort besser kennen gelernt habe. Wir haben uns gestritten. Und der Streit lag mir so schwer im Magen, dass ich ihn noch am selben Abend klären wollte. Und da es spät geworden ist, hat sie mir angeboten, bei ihr zu schlafen. Wir sehen uns auch heute Nachmittag wieder, so wichtig ist sie mir”, während ich ihr das so erzähle, strahlt meine Mutter immer mehr Unglaube aus.

„D-Du findest Frauen attraktiv?” Okay, irgendwie hat sie das jetzt falsch verstanden. „Nein. Aber hättest du was dagegen?”

Nun sieht sie mich perplex an und erwidert verwirrt: „Nein, es ist dein Leben. Wie heißt sie denn?”

„Helga”, sprudelt es ohne Nachdenken aus mir heraus und ich presse meine Lippen aufeinander, um nicht los zu lachen.

Ich sehe ihr an, dass sie mir kein Wort glaubt. Ihr „Ah ja” unterstreicht das ganze nur noch. Dann sieht sie auf ihre Uhr und meint: „Zur ersten Vorlesung schaffst du es eh nicht mehr rechtzeitig, also iss noch was, wasche dein Gesicht und putze dir die Zähne. Du hast Mundgeruch. Ich fahre dann mal in die Galerie.” Daraufhin lässt sie mich etwas verdutzt stehen und ich höre noch, wie sie mir einen schönen Tag wünscht und dann die Türe ins Schloss fällt.

Meine Mama ist manchmal viel zu ehrlich. Nachdem ich auch einen Blick auf die Uhrzeit geworfen habe, beginne ich mich etwas zu beruhigen. Sie hat Recht. Ich schaffe es eh nicht mehr rechtzeitig. Also lasse ich zum ersten Mal eine Einheit sausen und schwöre mir, das nie wieder zu machen. [ich studiere jetzt seit 4 Semestern … das habe ich auch gesagt … es ist nicht bei dem einen Mal geblieben xD]

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Etwas unschlüssig stehe ich vor dem Notausgang zum Bighit Entertainment und sehe mich um. Ich habe extra aufgepasst, dass mich niemand sieht und mir folgt. Vor dem Gebäude stehen ein paar Mädchen mit Schildern, auf denen zum Teil sehr kitschige Sachen, wie “Oppa~ du bist mein Ein und Alles! Saranghae~ ♡” stehen. Bei dem Gedanken daran schüttelt es mich. Ich dachte, dass ich schon durchgeknallt für ein Fangirl wäre, aber die hier toppen das nochmal. Erstens würde ich nie solche Plakate schreiben und zweitens schon gar nicht vor ihrem Entertainment stehen und warten.