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Verdammt! Eilig laufe ich den Bordstein entlang. Ich hasse es zu spät zu kommen. Ich hatte total vergessen, dass ich in die Rush Hour kommen würde. Warum muss dort in die Nähe auch nur der Bus fahren? Ich hätte die UBahn und den etwas weiteren Weg zu Fuß auf mich nehmen sollen.

In all der Eile habe ich natürlich auch vergessen Hoseok zu schreiben. Hoffentlich denkt er jetzt nicht, dass ich einen Rückzieher gemacht habe.

Vor mir sehe ich schon das beleuchtete Schild des Restaurants. Ich komme gar nicht dazu, nervös zu werden, weil ich mich so hetze.

Mir winkt eine Person zu. Nur noch ein paar Meter und ich stehe vor dieser.

Völlig aus der Puste versuche ich etwas zu sagen, aber mir fehlt einfach die Luft. Deswegen atme ich ein paar Mal tief ein und aus.

„Tut … mir … leid”, bringe ich dazwischen heraus.

„Jetzt bist du ja da, also mach dir keinen Kopf”, kommt von Hoseok nur und kurz darauf schließt er mich schon in seine Arme. „Lass uns reingehen. Es warten schon alle.”

Wir betreten gerade das Restaurant, da kommt uns auch schon das Geburtstagskind entgegen. Er grinst mich an. Der will wohl mein Herz auf die Probe stellen. Dieser Abend kann was werden. Vor allem, sollten sie mit Alkohol daher kommen. Beten wir einfach mal, dass es nicht so kommt, denn ich vertrage nicht sehr viel. Blöd, wenn man in Korea lebt, wo Alkohol zu einem Treffen dazu gehört und Trinkspiele nicht ausgeschlossen sind.

„Annyeong Sun Young-ie! Schön dich wieder zu sehen”, er verbeugt sich währenddessen leicht.

Lächelnd verbeuge ich mich ebenfalls, bedanke mich für die Einladung und wünsche ihm alles Gute.

Danach gehen wir weiter in das Restaurant hinein und in einen großen Raum, in dem ich erst Mal stehen bleibe, weil mir die Luft weg bleibt.

Um einen großen Tisch sitzen die restlichen Member von BTS. Bis jetzt hat mich keiner bemerkt, denn sie diskutieren gerade, was sie alles bestellen möchten. Es geht zu wie bei einem ganz normalen Gruppentreffen. Als wäre man mit Studienkollegen unterwegs.

Doch irgendwie zieht das alles an mir vorbei, denn ich überlege, was ich zu wem sagen und wie ich mich selber und diese Freude, die mich durchflutet, in den Griff bekommen soll.

Während mein Blick lächelnd über die sitzenden Berühmtheiten wandert, fällt mir eine Person ins Auge, die der Diskussion nur amüsiert zuhört.

Bang Si Hyuk PDnim. Oh mein Gott!

Davon wusste ich gar nichts. Jetzt lerne ich nicht nur den Rest von einer meiner Lieblingsgruppen kennen, nein, sondern auch noch ihren Chef! Okay, als Hoseok bei unserem Treffen von ihm erzählt hat, meinte er, PDnim wäre eine Vaterfigur für sie alle, aber für mich ist er der Typ, der mir verbieten kann, mit Hoseok befreundet zu sein.

Die Freude wird nun von Sorge ausgetauscht und ich frage mich, wie oft meine Stimmung diesen Abend wechseln wird.

Hoseok scheint die Änderung meiner Gefühlswelt bemerkt zu haben, denn er legt eine Hand auf meine Schulter und drückt leicht zu. Dadurch hat er nun meine volle Aufmerksamkeit. „Denk nicht so viel nach und genieße den Abend einfach nur.” Das lässt sich so leicht sagen. „Wenn es dich beruhigt: ich bin auch etwas nervös.” Na super. Noch jemand, der seine Nerven im Zaum halten muss.

Trotzdem nicke ich und versuche, den Kloß in meinem Hals hinunterzuschlucken und ein Lächeln auf meine Lippen zu bekommen.

Seokjin, der noch immer neben mir steht, räuspert sich laut, weswegen ich leicht erschrecke, und er damit die Aufmerksamkeit aller im Raum hat.

Online-Dating mit BTS | unbeendetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt