Online-Dating mit BTS | unbeendet

~24~

„Du hättest mir sagen können, dass du einen Freund hast.”

Bitte was? Meine Augen sind weit aufgerissen, mein Mund steht offen und ich weiß nicht, was ich sagen soll. Meine Gedanken drehen sich im Kreis.

Ich versuche mich wieder zu fassen und überlege, was ihn dazu veranlasst haben könnte, davon auszugehen. Und dann lache ich auf.

Hoseok sieht mich erschrocken und schließlich auch empört an. Ich weiß, eigentlich ist die Situation nicht zum Lachen. Doch dieses Missverständnis sollte schnell aus der Welt geschafft werden.

Amüsiert beginne ich: „Du hast gesehen, dass Byung Ho, der Typ von vorhin, bei uns gestanden hat, uns umarmt hat, rot geworden ist, nachdem er mir durch die Haare gewuschelt hat, oder? Und deswegen hast du mich nicht lange umarmt. Weil du dachtest, er und ich hätten eine Beziehung.”

Ein Nicken seinerseits.

„Dich umarme ich aber auch. Und wir werden auch rot. Denkst du nicht, dass ich mich in der Gegenwart meines Freundes anders verhalten würde? Mich nicht nur mit einer Umarmung verabschieden würde?”

Hobi überlegt kurz, bevor er seinen Kopf in seine Hände sinken lässt. Und dann beginnt er zu lachen.

„Oh Mann! Meine voreilige Reaktion ist mir so peinlich”, bringt er unter verlegenem Lachen hervor.

„Du hast mich damit ganz schön verunsichert. Ich dachte schon, ich habe irgendwas falsch gemacht, oder dass du in den drei Monaten gemerkt hast, dass eine Freundschaft nicht funktioniert oder so”, gegen Ende werde ich etwas leiser und beginne mit meinen Fingern zu spielen.

Noch immer kichernd tätschelt er mir den Kopf: „Aigoo! So schnell wirst du mich nicht mehr los. Ich habe mit dir sogar eine Verfolgung von Fans überstanden. Ich wollte nur auf Nummer Sicher gehen. Wer weiß schon, was ein anderer denkt, wenn man seine Freundin zu lang umarmt und dann noch einen Abend mit ihr verbringt.”

Ich beginne schüchtern zu lächeln: „Aber Hobi, da ist schon jemand, der mein Herz schneller schlagen lässt.”

Stille breitet sich im Raum aus, Hoseok nimmt seine Hand von meinem Kopf und ich merke, wie er versucht seinen Gesichtsausdruck unter Kontrolle zu halten. Er schluckt leer und fragt dann heiser: „Und wer ist der Glückliche?”

„Ich sage es dir, wenn du dich endlich neben mich setzt. Ich kann selbst entscheiden, welche Nähe ich bei wem zulasse. Also komm her.” Auffordernd klopfe ich auf den Platz neben mir.

Hobi überlegt kurz, doch dann lässt er sich tatsächlich neben mich auf das Bett sinken, wenn auch zögerlich. Erwartungsvoll sieht er mich an und wenn mich nicht alles täuscht, sieht er auch etwas ängstlich und nervös aus.

Ich beuge mich zu ihm rüber. Mit einem breiten Lächeln flüstere ich ihm ins Ohr: „Du.” Um das Ganze noch deutlicher zu machen, drücke ich ihm einen Kuss auf seine Wange.

Er wendet überrascht seinen Kopf zu mir. „I-Ich?”

„Ja, du. Du bringst mein Herz zum schneller schlagen. Du erfüllst mich mit einer Wärme, die von meinem Herzen ausgeht, selbst wenn du mich nur ansiehst”, er starrt mich noch immer verwundert an, weswegen ich leise fortfahre: „Ich habe mich in dich verliebt.”

Er sagt immer noch nichts. Deswegen füge ich halb ernst, halb im Spaß, um meine Nervosität zu verbergen, hinzu: „Aber wenn du mir jetzt einen Korb geben möchtest, sollte ich besser gehen, damit ich meine Gefühle ordnen kann, um unsere Freundschaft nicht allzu sehr zu beeinflussen.”

Ich bin schon dabei aufzustehen, da hält er mich an meiner Hand fest und zieht mich wieder auf sein Bett. „Du gehst nirgendwo hin.”

Aufgeregt sehe ich ihn an. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Er legt seine Hand an meine Wange und kommt mir immer näher. Uns trennen nur noch ein paar Zentimeter, da sucht er meinen Blick, als würde er um Erlaubnis fragen. Ich schließe nur meine Augen und überbrücke den geringen Abstand, um meine Lippen endlich auf seine legen zu können.